• Neue Corona-Regeln sollen bundeseinheitlich geregelt werden.
  • In vielen Ländern wie Brandenburg und Sachsen wurden die Verordnungen schon verschärft.
  • In vielen Bereichen gilt inzwischen eine Testpflicht.
  • So unterscheiden sich die Corona-Tests.
Trotz steigender Corona-Infektionszahlen und Inzidenzen sollen die Schulen in Brandenburg und Sachsen so lange wie möglich offen bleiben. Dabei helfen soll eine Testpflicht: An zwei Tagen in der Woche müssen sich Schülerinnen und Schüler testen, um am Präsenzunterricht teilnehmen zu dürfen. Aber auch in anderen Bereichen spielen Corona-Tests inzwischen eine große Rolle: So ist zum Beispiel in vielen Regionen Einkaufen im Baumarkt oder der Friseurbesuch nur noch mit negativem aktuellen Schnelltest möglich. Auch in vielen Unternehmen kommen Selbsttests zum Einsatz. Was unterscheidet ab den Schnell- vom Selbst- und PCR-Test?

Der PCR-Test gilt als der Goldstandard der Corona-Tests

  • Mit PCR-Tests lässt sich nach Expertenansicht am zuverlässigsten eine Infektion mit dem Coronavirus nachzuweisen. Medizinisches Personal entnimmt dabei Abstriche aus Mund-, Nasen- oder Rachenraum. In einem Labor werden die Proben auf einen Nachweis des Virus-Erbguts untersucht.
  • Die Durchführung der PCR dauert etwa vier bis fünf Stunden. Hinzu kommen die Transportzeit ins Labor, die Vorbereitungszeit im Labor und gegebenenfalls eine Wartezeit wegen hohen Probeaufkommens. Meist liegt das Ergebnis einige Stunden bis einen Tag nach der Probenentnahme vor.
  • Wenn das Ergebnis des PCR-Tests positiv ist, bedeutet dies, dass eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegt. Das Labor, welches den Test ausgewertet hat, meldet das Ergebnis dem Gesundheitsamt.
  • Grundsätzlich sollte ein PCR-Test immer ein positives Selbst- oder Schnelltestergebnis bestätigen. In den Testzentren besteht unmittelbar die Möglichkeit, nach einem positiven Schnelltest die Probe für einen PCR-Test abnehmen zu lassen. Wer sich zuhause selbst getestet und ein positives Ergebnis erhalten hat, sollte einen Termin beim Hausarzt machen oder sich unter der Telefonnummer 116 117 melden, um sich dann mit einem PCR-Test testen zu lassen. Bis zum Bestätigungstest, sollte man zuhause bleiben und sich an die AHA-Formel halten.
  • Ob ein Coronatest durchgeführt wird, entscheiden die Ärztinnen und Ärzte vor Ort. Personen mit leichten Erkältungssymptomen sollten sich zu Hause selbst absondern, um möglichst wenig Kontakte zu haben. Diese Selbstisolierung sollte nach einer Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI) fünf Tage plus zwei Tage ohne Symptome betragen. Betroffene sollten mit ihren Arbeitgebern klären, ob in dieser Zeit Homeoffice möglich ist. Gegebenenfalls sollten sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine Krankschreibung sprechen.

Schnelltests werden aktuell zumeist in einem Testzentrum abgenommen. Diese werden auch offiziell bestätigt und gelten als Zugangsmöglichkeit zum Beispiel beim Einkaufen oder Friseur.
Schnelltests werden aktuell zumeist in einem Testzentrum abgenommen. Diese werden auch offiziell bestätigt und gelten als Zugangsmöglichkeit zum Beispiel beim Einkaufen oder Friseur.
© Foto: Robert Michael, dpa

Schnelltests werden von geschultem Personal abgenommen

  • Bei Schnelltests - oder Antigentests - nimmt geschultes Personal einen Nasen- oder Rachenabstrich.
  • Die Probe kommt auf einen Streifen, der nach 15 bis 20 Minuten per Verfärbung reagiert und Proteine aus der Virushülle (Antigene) nachweist.
  • Seit dem 8. März können alle Bürger mindestens einmal wöchentlich kostenlos einen Schnelltest - etwa in Testzentren - machen lassen. Die Kosten übernimmt der Bund.
  • Das negative Testergebnis eines Schnelltests ist für insgesamt maximal 24 Stunden gültig.
  • Jedes Testzentrum hat bereits heute ein Dokumentationssystem. Nach einem Schnelltest bekommt die oder der Getestete ein Zeugnis, auf dem unter anderem angegeben wird, wer, bei wem, wann, mit welchem Ergebnis getestet wurde. Ähnliche Zeugnisse halten Apotheken und Arztpraxen vor. Diese gelten auch als Bestätigung zum Beispiel für den Besuch beim Friseur oder zum Einkaufen.
  • Positive Ergebnisse von Antigen-Schnelltests sind meldepflichtig. Auch Personen, die in Schulen oder anderen Einrichtungen diese Tests bei anderen Personen anwenden, sind in die Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) einbezogen.
  • Bei Schnelltests rechnet der Bund mit einem vorhandenen Angebot: Bis zu 800 Millionen Stück sind demnach für dieses Jahr gesichert.
An Schulen gilt inzwischen eine Testpflicht mit den Selbsttests: Schüler und Schülerinnen müssen sich vor der Teilnahme am Präsenzunterricht selbst testen.
An Schulen gilt inzwischen eine Testpflicht mit den Selbsttests: Schüler und Schülerinnen müssen sich vor der Teilnahme am Präsenzunterricht selbst testen.
© Foto: Philipp von Ditfurth, dpa

So funktionieren Corona-Selbsttest für Zuhause

Die Selbsttests, die in Supermärkten und Apotheken erhältlich sind, sind Schnelltests für den Laiengebrauch. Jeder kann sie zuhause machen. Schnell- und Selbsttests haben im Vergleich zu den PCR-Tests eine höhere Fehlerrate.

Wie fühlt sich ein Nasenabstrich beim Corona-Selbsttest an?

Selbst wenn man ihn - je nach Test - nur im vorderen Nasenbereich durchführen und den Tupfer nur wenige Zentimeter ins Loch einführen soll, fühlt sich der Abstrich unangenehm an. Es kann brennen und kribbeln. Niesreize sind möglich, die Augen tränen.

Was ist beim Corona-Selbsttest beim Tupfer zu beachten?

Er sollte ganz langsam und gerade in die Nase eingeführt werden, rät der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg - und zwar flach in Richtung des Gehörgangbodens. „Keinesfalls am Nasenrücken in Richtung Stirn schieben“, warnt der Mediziner.

Und wenn der Tupfer nicht weit genug hineingeht?

Je nach Test und dessen Anleitung soll der Tupfer unterschiedlich tief in die Nase hinein. Doch wenn man einen Widerstand spürt oder es schmerzt, sollte man nicht weiter drücken und stattdessen lieber das andere Nasenloch ausprobieren, rät Junge-Hülsing.
Viele Menschen hätten eine Biegung in der Nasenscheidewand. „Wenn es auf der einen Seite verschoben ist, geht es auf der anderen Seite in der Regel besser“, sagt der Experte.

Gibt es beim Corona-Selbsttest Tricks, die helfen?

Wenn es gar nicht geht, könne man Nasenspray ausprobieren, so der HNO-Arzt. Darin enthaltene Wirkstoffe wie Xylometazolin oder Oxymetazolin sorgen dafür, dass sich die Gefäße in der Nase zusammenziehen. So entsteht mehr Platz für den Tupfer.
Wichtig sei aber, sagt Junge-Hülsing, dass man nach dem Sprühen einige Zeit abwartet, ehe man sich testet - ruhig eine Stunde. „Man will ja kein Nasenspray abstreichen, sondern Nasenschleim“, begründet der Experte. Wer sich kurz nach dem Nasenspray-Einsatz testet, erhält womöglich ein verfälschtes Ergebnis.

Was ist beim Corona-Selbsttest bei Kindern zu beachten?

Gerade für die Kleinen kann der Nasenabstrich unangenehm sein. „Selbst wir in der Praxis haben dabei manchmal Probleme und für Eltern wird das in vielen Fällen sehr schwierig und manchmal gar nicht möglich sein, weil die Gegenwehr zu groß ist“, erklärt der Berliner Kinderarzt Jakob Maske. Das erhöhe auch die mögliche Fehlerquote beim Abstrich und damit auch beim Testergebnis.
Wichtig ist aus seiner Sicht: Wenn das Kind sich sehr wehrt, sollte man von dem Abstrich absehen. „Wir machen den Abstrich manchmal im Liegen, weil es für die Kinder so angenehmer ist“, sagt Maske.
Neben der richtigen Technik ist bei Kindernasen besondere Vorsicht beim Einführen des Tupfers geboten. „Man kann, gerade bei Infekten, wo die Schleimhaut sowieso so empfindlich ist, schnell Nasenbluten auslösen. Das ist nicht schlimm in der Regel, versetzt Eltern aber oft in Panik“, sagt der Kinderarzt, der das Testen von Kindern zu Hause generell kritisch sieht.
Man sollte einfühlsam und geduldig sein, empfiehlt HNO-Arzt Junge-Hülsing. Vielleicht hilft es, dem Nachwuchs den Tupfer zu überlassen. „Kinder machen den Abstrich durchaus auch selber“, sagt der Experte. Da müsse man aber schauen, ob sie es korrekt machen.

Was ist außer dem Abstrich beim Corona-Selbsttest noch heikel?

Eigentlich gibt es bei den Selbsttests sonst keine großen Stolperfallen. Folgt man der Anleitung Schritt für Schritt, sollte es keine Probleme geben. Saubere Hände und eine saubere Oberfläche für das Testmaterial sind wichtig, um die Proben nicht zu kontaminieren.
Ansonsten lauert großes Fehlverhaltenspotenzial nur noch im Anschluss, sobald die Testkassette das Ergebnis anzeigt. Denn ein negatives Testergebnis ist kein Freibrief.
Es ist eine Momentaufnahme und darüber hinaus keine hundertprozentige Garantie dafür, dass man wirklich keine Sars-CoV-2-Viren in sich trägt.
Das heißt: Ein negatives Testergebnis kann etwa vor einem Besuch der Großeltern zusätzliche Sicherheit geben. Dennoch sollte man die geltenden Hygieneregeln wie Abstand, Händewaschen, Lüften und Maske-Tragen weiterhin einhalten.
Ist der Selbsttest positiv, gilt ohnehin: Sofort isolieren und Gesundheitsamt oder Hausarzt anrufen. Dann wird ein PCR-Test gemacht, um das Selbsttest-Ergebnis im Labor zu bestätigen.

Verfügbarkeit von Corona-Selbsttests im Handel

25 Euro für eine Packung mit fünf Selbsttests: Zu diesem Preis bietet zum Beispiel Aldi Schnelltests für Laien an. Laut dem Discounter wird pro Kunde nur eine Packung abgegeben.
Auch verschiedene Drogerien wie dm, Müller oder Rossmann möchten Selbsttests ins Sortiment aufnehmen. Konkrete Preise nannten die Drogerieketten nicht.
Unabhängig von den Selbsttests, die man sich im Handel kaufen kann, soll jede Bürgerin und jede Bürger mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest durch geschultes Personal machen lassen können – etwa in Apotheken, Arztpraxen oder Testzentren.
Ab dem 8. März übernimmt der Bund dafür die Kosten