Die ersten Zäune stehen schon, seit Tagen wird an den Bühnenaufbauten gewerkelt. Eine schweißtreibende Arbeit. Aber es wird sich lohnen. Das sagt Martin Salchow, Chef des Feel Festivals, das auch in diesem Jahr wieder am Bergheider See stattfindet.
Selbstverständlich ist das nicht. Im Herbst vergangenen Jahres sah es noch nach Abschied aus. Doch viele Gespräche, vor allem mit der Gemeinde, führten schließlich zu dem Ergebnis, dass sich die Feel-Organisatoren keinen neuen Veranstaltungsort suchen müssen.

Sicherheit für den Veranstaltungsort am Bergheider See

Martin Salchow sieht die Zukunft am Bergheider See. „Es ist natürlich auch von der Erschließung und der Sanierung durch die LMBV abhängig. Aber es ist jetzt schon so, dass wir die nächsten Jahre erst einmal Planungssicherheit haben“, erklärt er. Gerade mit der Gemeinde gebe es einen regen Austausch. „Dabei haben wir besprochen, worauf wir Rücksicht nehmen sollen, aber auch wo wir vielleicht etwas mehr Spielraum und Platz bekommen“, so Salchow.
Was müssen Besucher des Festivals in diesem Jahr wissen? Die wichtigste Information zuerst: Tickets, so Martin Salchow, gibt es noch. „Aber wahrscheinlich nicht mehr so lange“, schränkt er ein. Buchungen sind auf der Internetseite des Festivals unter www.feel-festival.de/tickets möglich.

Ticket bietet Zugang zum Campingplatz in Lichterfeld

Die Eintrittskarte bietet gleichzeitig Zutritt zum Campingplatz. Dort kann gezeltet werden. Der Campingplatz sei ein Rückzugsort, an dem durchgeatmet und sich ausgeruht werden soll. Soundsysteme, so die Bitte der Veranstalter, sollten zu Hause gelassen werden. Wer feiern möchte, sei jederzeit bei den vielzähligen Floors gerne gesehen.
Das Feel-Festival am Bergheider See bietet eine ganz besondere Kulisse.
Das Feel-Festival am Bergheider See bietet eine ganz besondere Kulisse.
© Foto: Nils Krüger
Eintritt erhält nur, wer mindestens 18 Jahre alt ist. Dabei würden keine Ausnahmen gemacht. Das Feel Festival öffnet seine Pforten ab Donnerstag, 14 Uhr.
Vom Bahnhof in Finsterwalde wird ein Shuttle-Service eingerichtet. Die Busse pendeln in folgenden Zeiträumen: Donnerstag: 12 bis 21 Uhr, Freitag: 10 bis 21 Uhr, Samstag: 12 bis 18 Uhr, Sonntag: 10 bis 21 Uhr, Montag: 10 bis 16 Uhr. Der Fahrpreis pro Strecke beträgt vier Euro.

Shuttle-Zug vom Bahnhof Finsterwalde zum Feel Festival

Auch ein Shuttle-Zug ist unterwegs. Vom Bahnhof Finsterwalde können Festival-Besucher mit einem Sonderzug, der F60 Bahn, bis zum Gelände anreisen. Diese Bahn pendelt stündlich zwischen Festivalgelände und Bahnhof Finsterwalde zu den gleichen Zeiten wie die Busse.
Gebadet werden soll laut Veranstalter nur an den ausgewiesenen Badestellen. Dort werden auch Rettungsschwimmer im Einsatz sein. Das Baden an anderen Stellen sei möglich, erfolge jedoch auf eigene Gefahr.
Das Line-up ist wie in jedem Jahr ein gut gehütetes Geheimnis des Veranstalters. So lässt sich Martin Salchow auch diesmal keine Namen entlocken. „Es geht wie immer in sämtliche Richtungen, wir sind ja super Genre-offen“, erklärt er. „So können sich die Besucher auch in diesem Jahr wieder überraschen lassen“, ergänzt er. „Wir holen viele Live-Geschichten wieder in die Einzelbühnen zurück. Da kann man gespannt sein und sich darauf freuen“, so der Festival-Chef. In den vergangenen Jahren waren klangvolle Namen wie AnnenMayKantereit, Antilopen Gang, Beatsteaks, Bosse, Trettmann oder Wanda dabei.

Branche kämpft mit Corona-Nachwirkungen

Die Corona-Einschränkungen haben ihre Spuren in der Veranstaltungsbranche hinterlassen. Das merken auch die Feel-Organisatoren. Bei den Technikern hätten sich viele zurückgezogen. Gastro-Personal fehle. „Es ist aber nicht so, dass man nicht mehr klarkommt. Aber früher hatte man schon noch mehr Angebote. So muss man schon sehen, dass man seine Schichtpläne noch voll bekommt“, erklärt Martin Salchow. Doch jeder im Team freue sich, dass es wieder losgeht.
Phantasievolle Bauten wie dieses Kino waren in den vergangenen Jahren immer wieder absoluter Hingucker.
Phantasievolle Bauten wie dieses Kino waren in den vergangenen Jahren immer wieder absoluter Hingucker.
© Foto: Frank Hilbert
Der besondere Charakter des Feel Festivals soll dabei auch in diesem Jahr wieder deutlich werden. „Man weiß nicht, was auf einen zukommt, man lässt sich so ein bisschen darauf ein. Das ist der Erlebnischarakter, den wir schaffen wollen“, betont der Orga-Chef. „Es geht nicht darum, jedes Jahr die gleiche Bühne zu sehen und die gleichen Künstler.“ Sondern es gehe auch darum, sich ein Stück weit treiben zu lassen, etwas zu entdecken, womit der Besucher nicht gerechnet habe.

F60 und Bergheider See als einmalige Kulisse

Der neue Bühnenaufbau trage dazu bei, die Kulisse ohnehin. Salchow: „So eine F 60 im Hintergrund macht sich ganz gut und so ein See ist auch nicht die schlechteste Grundvoraussetzung.“
So freuen sich die Feel-Macher auch darüber, dass es immer mehr helfende Hände aus der Region gibt, dass sich immer mehr Leute mit dem Festival identifizieren. „Deshalb freuen wir uns natürlich auch über jeden Besucher aus der Umgebung.“ Für die fünf umliegenden Gemeinden ist der Eintritt frei. „Und wir merken, dass unser Festival deutlich mehr Menschen aus dem ganzen Landkreis anzieht“, sagt Martin Salchow.
Vielleicht, so wünschen es sich die Festival-Organisatoren, machen einige der Besucher eine ähnliche Erfahrung wie Martin Salchow bei seinem ersten Besuch am Bergheider See. In einem Gespräch mit LR.de erinnerte er sich: „Wir waren bei unserem ersten Besuch sofort verliebt in die Location und sind danach über den langen Strand ins Wasser gerannt.“