Kaum war der im Juli 2023 bei Plessa-Süd (Elbe-Elster) ausgesetzte und bald darauf entdeckte Mops-Mischling Manfred vom Tierheim Meißen-Winkwitz (Sachsen) an eine Brandenburger Familie zum Probewochenende abgegeben worden, war die Vorfreude auch schon dahin. Der kleine Hund schnappte nach Füßen, die in seine Nähe kamen und reagierte aggressiv auf Bier und Biermixgetränke. Die Familie lehnte dankend ab.
„Der Hund hatte zuvor kein gutes Umfeld. Schade, dass er uns nichts sagen kann“, berichtet Katrin Aßmann vom Vorstand des Tierheimes. Aufgrund seiner Reaktionen bei den Gasteltern vermutet sie, dass der Mischling von einem Alkohol trinkenden Menschen geschlagen, aber vor allem bei jeder Gelegenheit getreten worden sei. „Und bei Bier und Bierflaschen sieht er rot“, sagt Katrin Aßmann. Er lasse sich auch nichts befehlen.

Hunde aus Tierheimen brauchen oftmals erfahrene Halter

Derartige Hunde bräuchten eine versierte Hand in der Erziehung. Im Heim würden zumeist verhaltensauffällige Hunde landen. Manche hätten auch schon Fremde gebissen, was ihrem Halter eine Anzeige eingebracht hatte. Um derartige Hunde mit nach Hause nehmen zu dürfen, brauche man einen Befähigungsnachweis.
Im Tierheim würden vornehmlich größere Hunde abgegeben werden, die offensichtlich manchen Haltern und Familien zu viel wurden. Das Heim habe derzeit nur drei Hunde in der Vermittlung, aber viele Katzen. Junge Samtpfoten würden besonders gern von Tierfreunden genommen werden.

Teneriffa-Urlauber vom Tierheim Meißen gesucht

Neben Spenden kann das Tierheim auch andere Hilfe gebrauchen. Es pflegt Kontakte zu einer Partnereinrichtung auf Teneriffa. Bevor junge Hunde dort ausgesetzt würden, werden sie nach Deutschland gebracht. Gesucht würden dafür Flugpaten zwischen Teneriffa und den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden. „Tierschutz ist grenzenlos“, sagt Katrin Aßmann.