Einen Transporter mit rund 30 Flüchtlingen an Bord hat die Polizei nach einer Verfolgungsfahrt bei Görlitz gestoppt.
Beamte hatten das Fahrzeug am Dienstagabend (25. April) kontrollieren wollen, weil es in Schlangenlinien fuhr und dabei fast einen Unfall verursacht hatte. Doch dann gab der 50-jährige Fahrer plötzlich Gas und fuhr davon, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Im mehrere Kilometer entfernten Markersdorf stieß der Transporter schließlich mit einem Streifenwagen zusammen. Verletzt wurde dabei niemand.
Im Laderaum entdeckte die Polizei 29 Flüchtlinge, davon 13 Männer, sechs Frauen und zehn Kinder. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt, stammen die Personen aus Syrien.

Fahrer wird durch Bundespolizei festgenommen

Der Fahrer des Transporters wurde festgenommen. Dabei hat er nach Schilderung der Bundespolizeiinspektion Görlitz erheblichen Widerstand geleistet.
„Offenbar waren die Geschleusten mehrere Stunden erheblichen Gefahren ausgesetzt, denn in dem Laderaum fehlten unter anderem Sitze sowie Sicherheitsgurte. Trotz der riskanten, rücksichtslosen und verkehrsgefährdenden Fahrweise des Beschuldigten wurde glücklicherweise keine Person verletzt“, so Pressesprecherin Ivonne Höppner.
Gegenstand der Ermittlungen ist auch, über welche Wege die Schleusung führte. Gesicherte Spuren deuten dabei auf die Balkanroute hin. Die Bundespolizei hat gegen den 50-Jährigen ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet. Den Hergang zum Verkehrsunfall, bei dem ein Gesamtsachschaden in Höhe von 11.000 Euro entstanden war, untersucht das Polizeirevier Görlitz.

Schleusung auf der Bundesautobahn aufgedeckt

Es ist nicht die einzige Schleusung, die die Inspektion in Ludwigsdorf beschäftigt. Auf der Bundesautobahn 4 wurden am Dienstag gleich zwei weitere aufgedeckt. Wobei es in einem der Fälle zu einem Unfall kam, wie die Bundespolizeiinspektion mitteilt. Ein VW Passat aus Italien sollte kontrolliert werden. Dessen Fahrer widersetzte sich allen Zeichen der Beamten. Dabei beschleunigte und bremste er willkürlich sein Auto, versperrte die Fahrspur und drängte sogar den Streifenwagen ab.
An der nächsten Anschlussstelle bei Kodersdorf stoppte das Auto plötzlich. Im selben Moment öffnete sich eine der hinteren Türen, zugleich war eine laute Männerstimme zu hören, die zum Verlassen des Fahrzeuges aufforderte. Sogleich rannten vier orientalisch aussehende Männer auf ein angrenzendes Feld. Bei der Flucht des Autos touchierte dies einen bis dahin unbeteiligten Verkehrsteilnehmer. Bei den flüchtenden Männern handelt es sich um Syrer.