Gerade die Coronazeit hat die Menschen auseinander gebracht. Allzu oft knallten konträre Meinungen aufeinander, das sorgte für Verstimmungen. Doch die Coronazeit bringt die Menschen auch zueinander. Wie das? Es wächst das Bedürfnis, rauszugehen und in Gemeinschaft zu feiern. Die Feste der letzten Zeit in Weißwasser und Umgebung haben dies ausdrücklich bewiesen.
Deshalb sollte eins auf keinen Fall mehr passieren, dass nach 2022 auch 2023 das Hexenfeuer ausfällt. Diese Nachricht hatte im vergangenen Jahr wie ein kleines Erbeben gewirkt. So mancher hielt mit seiner Kritik, gerade in den sozialen Netzwerken, nicht hinter Berg. Ob sie so gerechtfertigt war, sei dahingestellt. Doch der Stachel saß. Jörg Lübben gab zu, sogar ziemlich tief. Noch dazu, weil es jede Dorfgemeinschaft rings um Weißwasser fertiggebracht hatte, nach der Coronazeit ein solches Event wieder auf die Beine zu stellen. „Nur eben Weißwasser nicht“, so der Chef des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Weißwasser.

Premiere als Veranstalter für das Hexenfeuer in Weißwasser

Deshalb tritt der Verein erstmalig als Veranstalter traditionellen Events auf. Und das gemeinsam mit der Stadt Weißwasser. „Es macht wieder echt Spaß“, so Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext). Für ihn heißt das ja zurück zu den Wurzeln als Veranstaltungsmacher.
Was Lübben und Pötzsch bei einem Pressetermin erklären: Das Ganze soll keine Eintagsfliege sein. Doch bevor an eine Fortsetzung 2024 gedacht wird, geht es erstmal um eine möglichst gelungene Premiere in diesem Jahr.
Erstmals findet das Hexenfeuer unter einem Logo statt. „Traditionell gemeinsam – auf dem Eis, am Feuer, im Alltag.“ Ihm sei dabei die Erinnerung ans letzte Playoff-Spiel in Weißwasser zugutegekommen. Auch wenn in der Eishalle klar wurde, dass die Füchse nicht weiterkommen, habe man die Gemeinschaft mit einer Polonäse hinter der Bande gefeiert. Das sei für Lübben sehr eindrucksvoll gewesen. Dieses Motto soll rund ums Feuer am 30. April auf der Wiese im Freizeitpark gelebt werden. Deshalb ergeht auch durch Jörg Lübben der Aufruf an die Vereine der Stadt, sich zwischen 18 und 20 Uhr – und damit vor dem Entzünden des Hexenfeuers – zu präsentieren. Möglichst auch, um zu zeigen, was es in Weißwasser alles gibt und wo noch Mitarbeit – also neue Mitglieder – willkommen sind.
Wem das möglicherweise zu kurzfristig erscheint, dem sei gesagt, dass nebenher die Finanzierung der Veranstaltung abgesichert werden musste. Denn so einfach schüttelt man das nicht aus dem Ärmel. „Rund 12.000 Euro kostet das“, nennt Torsten Pötzsch mal eine Hausnummer. Das fängt beim Wachschutz an, geht weiter über Toiletten und hört beim Entsorgen der Asche auf. Dankbar sei man nicht nur für jedes Sponsoring aus der Region, sondern auch für Unterstützung aus dem Fördertopf „Partnerschaft für Demokratie“.
Kein Hexenfeuer ohne Versorgung. Laut Jörg Lübben werden die „Quetsche“ aus Weißwasser, der Verein „Wir sind wir“ und die Gulaschkanone des DRK-Katastrophenschutzzuges vor Ort sein. Zwei Getränkewagen sollen dafür sorgen, dass der Durst gelöscht werden kann.

DJ legt beim Hexenfeuer in Weißwasser auf

Auch ein Lampionumzug soll es wie in den Vorjahren geben. Er wird auf der traditionellen Strecke die Zeit bis zum Entzünden des Feuers überbrücken. Gegen 19.30 Uhr soll er starten. Zurück im Freizeitpark soll nicht nur das Feuer lodern, sondern wird auch ein DJ für Musik sorgen, sodass auch getanzt werden kann. „Wir planen die Veranstaltung bis 2 Uhr“, so der Oberbürgermeister. „Auch das Wetter haben wir festgelegt“, schiebt Pötzsch spaßig nach. Trocken sollte es bleiben, denn ein Festzelt habe man nicht wirklich geplant. Allen Festbesuchern gibt man zudem mit auf den Weg: Zwar sind einige Sitzgelegenheiten geplant. Doch wer sichergehen will, sollte vielleicht an den eigenen Klappstuhl denken.
Mit Blick auf den Weg zum Freizeitpark hatte Jörg Lübben auch die Taxiunternehmen angeschrieben, ob sie am 30. April einen Hexenfeuertarif anbieten können. Während des Pressegesprächs hatte es die erste Rückmeldung dazu bereits gegeben.

Wo kann Holzschnitt in Weißwasser abgegeben werden

Was viele natürlich im Vorfeld interessiert ist, ob Holzschnitt für das Hexenbrennen in Weißwasser angenommen wird. Ja, das ist möglich, sagen die Organisatoren. Aber unter Vorgaben. Im Zeitraum vom 25. bis zum 27. April kann auf einem gekennzeichneten Areal am Freizeitpark Baum- und Heckenverschnitt sowie unbehandeltes Holz abgelegt werden. Gras, Laub, Papier, Pappe, Lumpen oder sonstiger Unrat sowie behandeltes Holz werden nicht angenommen. Am 28. April wird dann der Holzstapel für das Hexenfeuer vorbereitet. „Und das Ganze wird überwacht“, so Jörg Lübben. Soll heißen, keiner soll vor dem 30. April auf dumme Gedanken kommen.

Für den guten Zweck

Das Hexenfeuer 2023 wird in Weißwasser mit einem guten Zweck verbunden. Es geht um Spenden für Katzen in Not in Weißwasser. Am 30. April werden deshalb Spendendosen aufgestellt. Jeder Euro zählt sozusagen.
Jörg Lübben macht in diesem Zusammenhang auch auf das Spendenkonto aufmerksam: Spendenkonto des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Weißwasser e.V. (IBAN: DE71 8505 0100 3100 0232 84). Verwendungszweck: Katzen in Not / Weißwasser.