Wenn sich Mathias Mersiovsky in diesen Tagen an die Vorbereitungen zum 56. Park- und Blütenfest – und damit an seine Premiere als Festkomiteechef – erinnert, dann wird ihm bewusst, welche Spannung damals in der Luft gelegen hat. „Es gab durchaus Stimmen, die uns ein Scheitern vorhergesagt haben“, lässt er gut ein Jahr später durchblicken.
Schließlich war dieses Park- und Blütenfest schon anders als seine Vorgänger vor Corona. Die größten Veränderungen: kein Eintritt, das Festangebot verteilte sich mehr im Park, und einen Schlagerstar suchte man auch vergebens. Die große Frage lautete: Wird das was?
Es wurde sehr wohl was. Der Besucherstrom war ein beredtes Beispiel dafür, dass das neue Konzept aufgegangen ist.
Nun ist die Premiere ein Jahr her und das 57. Park- und Blütenfest, das vom 27. bis 29. Mai stattfindet, steht an. Klar ist, am Konzept des freien Eintritts wird nicht gerüttelt. Es gibt auch in diesem Jahr keinen großen Künstler auf der Parkbühne. Dafür soll sich der Park mehr als Bühne profilieren. „Wir haben ausgewertet, was nicht ganz so gut gelaufen ist“, erklärt Mathias Mersiovsky.

Ansturm auf die Rakotzbrücke im Kromlauer Park

So hat man den Ansturm am Sonntag – als die frisch sanierte Rakotzbrücke erstmals illuminiert worden war – völlig unterschätzt. So mancher irrte durch den dunklen Park und wusste nicht genau, wann das Licht denn nun angeknipst wird. Wobei man vielleicht zur Ehrenrettung sagen muss, dass genau diese Nummer eine war ohne Netz und Sicherung. Vorher konnte nichts geprobt werden. Also Augen zu und Licht an. „Es war definitiv ein Sprung ins kalte Wasser“, sagt Mathias Mersiovsky ein Jahr später. Und, dass man daraus gelernt habe. Mit einem Augenzwinkern schickt er hinterher, dass trotz der Wackelpartie nicht das schlechteste Fotomotiv dabei herausgekommen ist. Wohl wahr, die Rakotzbrücke hatte sich richtig in Schale geworfen, ein strahlender Auftritt.
Diesen soll es am Sonntag, 28. Mai, wieder geben. Ab 22 Uhr werden Rakotz-Ensemble, Kavalierhaus und Schloss in verschiedenen farbige Lichter getaucht. Danach gibt es noch eine Feuer-Show. Am Hauptweg zum Rakotzsee – noch gibt es ja keine Notbeleuchtung – wird man mit Lichtketten für Orientierung sorgen. Vielleicht sollte man als Besucher, um sicherzugehen, auch eine Taschenlampe mehr einpacken.
Bei den Künstlern, die beispielsweise am Sonntag im Park verstreut für Unterhaltung sorgen werden, gibt es ein größeres Angebot. Schon ab 10 Uhr geht das los. „Damit verdoppeln wir das Angebot aus dem vergangenen Jahr“, berichtet Mathias Mersiovsky.

Blütenkönigin hält zu Pfingsten Hof inKromlau

Nicht nur er freut sich wieder, Stefanie Engler als Blütenkönigin an seiner Seite zu haben. Sie kommt als vormals 6. Blütenkönigin zurück aus dem Ruhestand. „Weil mich der Bürgermeister gefragt hat“, gibt sie mit einem großen Lächeln zu. Ihre Nachfolgerin und gleichzeitig Vorgängerin hatte in der Corona-Zeit eine nicht so einfache Aufgabe. Letztlich waren nach LR-Informationen die Intentionen auf beiden Seiten zu unterschiedlich gewesen.
2019 war Stefanie Engler als Hoheit aus ihrem Amt verabschiedet worden, war aber Kromlau/Gablenz noch immer sehr verbunden gewesen. „Ich fühle mich sehr geehrt und habe richtig Lust darauf“, erzählt sie. Nur für eine Saison? „Sie hat einen Jahresvertrag, der jährlich verlängert wird“, findet Mathias Mersiovsky eine salomonische Antwort.
Natürlich wird die Blütenkönigin beim Fest zu Pfingsten wieder Hof halten. Dafür sind verschiedene Hoheiten eingeladen worden. 13 haben nach Veranstaltungsangaben zugesagt. Gemeinsam werden sie durch den Park schlendern.

Oldtimerfans sind in Kromlau richtig

Ein fester Termin ist auch das Oldtimertreffen, schließlich wird die Blütenkönigin das älteste, schönste und das Fahrzeug mit der weitesten Anreise prämieren. Gegen 13.30 Uhr wird es am Sonntag so weit sein.
Das Oldtimertreffen findet im Rahmen des Park- und Blütenfestes bereits zum 18. Mal statt und hat gerade im vergangenen Jahr wegen des Ansturms alle Organisatoren mächtig herausgefordert. Deshalb ist klar, es darf nur auf die Festwiese, was älter als Baujahr 1975 ist. Die Beschränkung richtet sich natürlich nicht an die Besucher.
Für Oldtimerfans gilt auch, nur die Anfahrt über Gablenz ist für sei eine Option. „Wir sind zum Fest ein Nadelöhr und müssen das mit dem Verkehr einigermaßen hinbekommen“, so der Festkomiteechef. Deshalb hat man versucht, die Parkplatzkapazität noch mal auszuweiten. So kann neben dem Parkplatz am Parkeingang, dem am Badesee, der Wiese aus Richtung Halbendorf noch eine Wiese zwischen Gablenz und Kromlau genutzt werden. Zu empfehlen ist weiterhin die Anreise per Waldeisenbahn ab Weißwasser oder mit dem Rad.

Das Programm zum Fest

Das komplette Programm ist unter www.kromlau-online.de zu finden.
An allen Tagen gibt es ein Markttreiben in Kromlau.
Mit den Parkbeats am Samstag ab 20 Uhr und Schlagernacht bei Blütenpracht am Sonntag ab 18 Uhr gibt es die Möglichkeit, gemeinsam zu feiern und zu tanzen.
Helikopter-Rundflüge werden auf der Wiese Richtung Waldstation an allen drei Tagen von 10 bis 19 Uhr angeboten. Die Flüge haben eine Flugdauer von zehn Minuten. Eine Anmeldung gibt es nicht.
Geplant ist es, dass die Parkgondel „Emelie“ Sonntag und Montag über den Rakotz schippert.