Es sieht noch ein wenig so aus wie auf einer Baustelle im Freilandmuseum in Lehde. Gestelle für Verkaufsstände stehen auf einer Wiese und werden an ihre Standorte weggetragen. Mitarbeiter des Bauhofs, der AWO-Werkstatt und des Museums spannen Planen auf, verteilen Tannenbäume und behängen sie mit Lichterketten. Es werden Holzhäuser mit Tannenzweigen verziert, Schilder aufgestellt und Müllkörbe platziert.
Blick auf die Streuobstwiese im hinteren Bereich des Museumsareals.
Blick auf die Streuobstwiese im hinteren Bereich des Museumsareals.
© Foto: Daniel Preikschat
Ab Freitagnachmittag (25. November) werden sich mehr als 50 Händler und Gastronomen in den Hütten und Verkaufsständen einrichten, am Samstagmorgen dann letzte Vorbereitungen treffen. Um elf Uhr gehts los. Erfahrungsgemäß, so Museumsdirektor Stefan Heinz, haben zwei Drittel der Spreewaldweihnachtsbesucher das Kombiticket für die Kahnfahrt Lübbenau-Lehde-Lübbenau inklusive Museumseintritt erworben. Für sie sind es nur wenige Meter von der Anlegestelle bis zum Haupteingang. Etwa jeder dritte Gast kommt an den beiden Adventswochenenden zu Fuß, für diese Besuchergruppe wird erstmals ein zweiter Eingang neben dem Gasthaus Oppott am Museumsladen geschaffen. Der Fußgängerverkehr bewegt sich also gegenläufig aus zwei Richtungen an den vier Hofanlagen vorbei.
Der Weihnachtsmarkt in Lehde zog in den Jahren vor Corona tausende Besucher an.
Der Weihnachtsmarkt in Lehde zog in den Jahren vor Corona tausende Besucher an.
© Foto: Archivfoto/Preikschat

Mit dem Kahn ins Freilandmuseum Lehde

Nach zwei Jahren Corona-Pause rechnet Steffen Franke von der Kahnfährgenossenschaft am Großen Spreewaldhafen, von wo aus die Kähne nach Lehde ablegen, mit mindestens so vielen Besuchern wie vor Corona. Mehr als 15.000 Menschen tummelten sich 2019 und in den Jahren zuvor an den insgesamt vier Tagen im Freilandmuseum Lehde auf dem urigen Weihnachtsmarkt mit den historischen Hofanlagen. Die meisten von ihnen erreichten das Lagunendorf in einem der rund 50 Kähne, die zwischen Lübbenau und Lehde im Shuttleverkehr nonstop hin und her gestakt wurden. An den beiden kommenden Adventswochenenden wird es auch wieder so sein, sagt der Vorsitzende der Genossenschaft. Um zehn Uhr legt der erste Kahn am Großen Spreewaldhafen in Lübbenau ab, letzte Rückfahrt ab dem Freilandmuseum Lehde ist um 17 Uhr.

Wo kann man am besten parken

Der Online-Ticketverkauf scheint Frankes Prognose zu bestätigen. Für beide Samstage sind die Plätze auf den Kähnen bereits komplett ausverkauft, an den Sonntagen geht noch was. Zu Fuß können auch Kurzentschlossene die Märkte am Großen Spreewaldhafen und in Lehde auf jeden Fall besuchen. Franke rät dazu, das Auto in der Poststraße in Lübbenau zu parken und sich von dort aus auf den schönen Spazierweg zum Freilandmuseum zu machen. Zum Scheitern verurteilt sei der Versuch, in Lehde einen Parkplatz finden zu wollen.
Das Kombiticket für die Spreewaldweihnacht kostet 14 Euro für Erwachsene, 7,50 Euro für Kinder, 37 Euro für eine Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder). Zuletzt, 2019, waren die Tickets im Vorverkauf einen Euro günstiger, an der Tageskasse zahlen Erwachsene nur für das Freilandmuseum sechs Euro Eintritt, für Kinder bis 16 Jahre ist er umsonst.
Theaterkahnfahrt am dritten Adventswochenende in Lübbenau.
Theaterkahnfahrt am dritten Adventswochenende in Lübbenau.
© Foto: Patrick Vetter
Besser mit Karten im Vorverkauf sieht es aus für die weihnachtliche Theaterkahnfahrt. Am dritten Adventswochenende, 10. und 11. Dezember, legen die Kähne von 15 Uhr bis 18 Uhr im Viertelstundentakt am Kleinen Hafen in Lübbenau ab. Bei der Runde um den Erlenhorst, so Marko Schröter vom Kahnfährmannsverein der Spreewaldfreunde, wird an fünf Naturbühnen Halt gemacht, um sich an dem Treiben sagenhafter Gestalten zu erfreuen. „Wir nehmen die Theatergäste mit auf eine Reise in das mystisch beleuchtete Spreewälder Wasserlabyrinth, das zum Schauplatz von weihnachtlichen Geschichten und alten Sagen wird“, verspricht Schröter. 35 Euro kostet das Ticket und kann in der Spreewald-Touristinformation gebucht werden.

Veranstalter setzen auf bewährten Mix

Auch am dritten Advent ist es aber wieder ein Mix aus Kahnfahrt und Weihnachtsmarkt, den Lübbenau bietet. Den Markt, den es zunächst ohne die Theaterkahnfahrt gab, organisiert die Interessengemeinschaft Altstadt-Lübbenau. Außer Ständen mit Glühwein, gebrannten Mandeln und anderen Leckereien erwartet Besucher auf dem Kirchplatz ein Bühnenprogramm. Chöre singen Weihnachtslieder, Kinder tanzen und ein Clown macht Späße. Außerdem sind die Geschäfte der Altstadthändler geöffnet. Die Theaterkahnfahrt ergänzte diesen IGEA-Weihnachtsmarkt erstmals 2017. Vom Kirchplatz aus ist die Kahnanlegestelle am Kleinen Hafen bequem erreichbar.
Im Außenbereich des Gasthauses Wotschofska in Lehde soll es am vierten Adventswochenende musikalisch zugehen.
Im Außenbereich des Gasthauses Wotschofska in Lehde soll es am vierten Adventswochenende musikalisch zugehen.
© Foto: Peter Becker/peb1

Weihnachtssingen im Gasthaus Wotschofska

Am vierten Adventswochenende gab es in Lübbenau in den vergangenen Jahren keine größere Veranstaltung. Das ändert sich in diesem Jahr. Dank Torsten Teichert, Wirt des Erleninsel-Gasthauses Wotschofska. Er lädt am Samstag, 17. Dezember, zum Großen Weihnachtssingen mit Glühwein und Plinse im Schein von Schwedenfeuern. Der Kittlitzer Chormix wird die Stufenbrücke als Bühne nutzen. Sängerin Sarah Farinia aus Kolkwitz und ein Moderator wollen die Gäste unterhalten und, so der Plan, zum Mitsingen animieren. „Sodass wir am Ende alle zusammen einen einmaligen Weihnachtszauber zur Adventszeit erleben“, so Teichert.
Zu erreichen ist das idyllisch gelegene Gasthaus auf dem gleichnamigen Wanderweg oder im Spreewaldkahn vom Hafen am Holzgraben in der Dammstraße. Der Winter-Shuttle, den es seit 2021 gibt, verkehrt von November bis März immer freitags bis sonntags.
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