Nach fünf Jahren Pause feiert das Land Brandenburg wieder ein Landesfest. Finsterwalde richtet die große Party erstmals aus und sieht die große Chance, sich als Sängerstadt auf einer landesweiten Bühne zu präsentieren. Doch nicht nur in puncto Musik will Finsterwalde gut Punkte sammeln. Das Thema ist auch die Nachhaltigkeit auf der riesigen Partymeile.
An den beiden Festtagen fällt relativ viel Abfall auf geringem Raum an. Immerhin werden etwa 100.000 Besucher erwartet. Die Stadt Finsterwalde und Riag Media als Organisatoren setzen in der Vorbereitung vor allem auf die Abfallvermeidung. Das bekräftigt Torsten Drescher, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung bei der Stadtverwaltung Finsterwalde.
Dem Charakter des Brandenburg-Tages als Landesfest entsprechend, werde es sich um eine abfallarme Veranstaltung handeln. „Die Besucher erzeugen lediglich ‚Litteringabfälle‘ durch Speisen und Getränke, komplettiert durch die üblichen ‚Wurfabfälle‘ wie Taschentücher, Zigarettenverpackungen und ähnliche Kleinabfälle“, erläutert der Wirtschaftsförderer.

Getrenntes und schnelles Erfassen von Abfällen in Finsterwalde

An den Anreiseschwerpunkten, an denen im erhöhtem Maß mit Personenaufkommen zu rechnen ist, werde präventiv gearbeitet. Tonnen für Glas, Kunststoffe und Flaschen werden bereitgestellt. Damit soll eine Selektierung und Erfassung ermöglicht werden, um die Wertstoffe in die Kreislaufwirtschaft zurückzuführen.
„Alle Standbetreiber und Teilnehmer erhalten vorab eine umfassende Information, dass entstehender Gewerbeabfall vor Ort an verschiedenen Standorten in Müllcentern getrennt und entsorgt werden kann“, so Torsten Drescher weiter.
Wiederverwertbare Tassen und Teller als Teil eines Mehrweg-Pfandsystems verringern das Müllaufkommen zum Brandenburg-Tag in Finsterwalde. (Symbolfoto)
Wiederverwertbare Tassen und Teller als Teil eines Mehrweg-Pfandsystems verringern das Müllaufkommen zum Brandenburg-Tag in Finsterwalde. (Symbolfoto)
© Foto: Franziska Kraufmann / dpa

Brandenburg-Tag in Finsterwalde nur mit Mehrweggeschirr

Für Gastronomen gelte das einheitliche Cup-Concept. Das bedeutet: ausschließlich Mehrweggeschirr und ein einheitliches Pfand. Den Caterern wird der Einkauf und Verkauf von Cup-Concept zur Auflage gemacht. Die Stadt Finsterwalde werde dieses Konzept finanziell unterstützten, dadurch würden die Spülkosten von Mehrweggeschirr für die Caterer und Standbetreiber erheblich gesenkt. Zudem werde Müll vermieden und somit im Sinne der Umwelt gehandelt. Es werden keine Einzelverpackungen für beispielsweise Senf und Ketchup oder Mayonnaise eingesetzt.
Brandenburg-Tag in Finsterwalde nur mit Mehrweggeschirr: zum Beispiel Kaffee zum Mitnehmen in nachhaltigen Bechern mit Pfandsystem. (Symbolfoto)
Brandenburg-Tag in Finsterwalde nur mit Mehrweggeschirr: zum Beispiel Kaffee zum Mitnehmen in nachhaltigen Bechern mit Pfandsystem. (Symbolfoto)
© Foto: Lukas Märkle
Übrigens unterstützen die Veranstalter die Akteure aus dem Elbe-Elster-Kreis. Sie erhalten einen reinen Rabatt von 30 Prozent auf die Standgebühr. Damit solle nach Informationen der Veranstalter die heimische Küche eingeladen sein, den Gästen den regionalen Geschmack vorzustellen.

Anreise mit Bahn und Bus hat in Finsterwalde oberste Priorität

„Das Verkehrskonzept wird grundsätzlich auf die Vermeidung von motorisierten Fahrzeugen ausgelegt“, so Torsten Drescher weiter. Die Anreise mit dem Öffentlichen Personennahverkehr, Shuttlebussen oder per Fahrrad, ist zu priorisieren. Ebenfalls werde auf der Veranstalter- beziehungsweise Produktionsseite eine Optimierung von Transportwegen erfolgen. Logistikfahrten mit dem Pkw können durch den Einsatz von Lastenfahrrädern ersetzt werden. Die Fortbewegung des Produktionspersonals auf der Veranstaltung werde ebenfalls mit Elektrorollern oder Tretrollern erfolgen. Auf den Einsatz von motorisierten „Runnern“ für Einkäufe und Beschaffungen werde weitgehend verzichtet.
Und: Einen bunten Sternenregen am Nachthimmel wird es am Festwochenende nicht geben. „Um die Feinstaubbelastung so gering wie möglich zu halten und Müll zu vermeiden, werden wir auf den Einsatz von Höhenfeuerwerk grundsätzlich verzichten“, sagt der Wirtschaftsförderer. „Das Abbrennen von Feuerwerk gehe oft mit erheblicher, zusätzlicher Lärmbelastung einher, welche wir aus tierschutzrechtlichen Aspekten für nicht mehr zeitgemäß und verzichtbar halten“, ergänzt er.

Bei Reinigungsmitteln steht der Umweltaspekt im Mittelpunkt

Während der Veranstaltungstage werde die Reinigung Aufkommen orientiert organisiert. Zu Stoßzeiten, mit erhöhtem Aufkommen an Besuchern, erfolge dann die personelle Bestreifung der Schwerpunktbereiche. Der Umweltaspekt bei der Auswahl entsprechender Reinigungsmittel gelte es zu beachten. Die eingesetzten Mitarbeiter werden im Vorfeld der Veranstaltung sensibilisiert, um im Alltag sowie während ihrer Arbeitszeit, ressourcenschonend zu agieren.
Zum Brandenburg-Tag wird es einen verkaufsoffenen Sonntag am 3. September geben. An diesem Tag dürfen damit die Läden in der Stadt von 13 bis 18 Uhr öffnen. Dabei gibt es nur eine Bedingung: Die Verordnung gilt nur für Geschäfte, die sich in den Bereichen befinden, in denen die große Partymeile auch mit Bühnen oder Ständen präsent ist.