Höhere Bauzinsen und damit noch teurer werdendes Bauen, gestiegene Materialpreise, lange Lieferzeiten für Haustechnik und die allgemeine Unsicherheit haben zu einem spürbaren Abwärtstrend geführt. In Elbe-Elster wird weniger gebaut.
Der Jahresstart 2023 ist nach Angaben der Kreisverwaltung sehr verhalten angelaufen. Bis zum 24. Februar seien lediglich 71 Neueingänge für Baugenehmigungen eingegangen. Dies betrifft Einfamilienhäuser und gewerbliche Bauten. In den Vorjahren seien es zu diesem Zeitpunkt jeweils mehr als 100 Anträge gewesen.

Weniger Eigenheimbauten in Elbe-Elster

Beim Blick auf die kreislichen Zahlen ist analog zur wirtschaftlichen und politischen Situation ein Trend erkennbar. Im Jahr 2018 wurden 111 Baugenehmigungen für Eigenheime erteilt. Dann ging es Stück für Stück aufwärts. 2019 waren es 115, 2020 insgesamt 136 und 2021 genau 140 Baugenehmigungen. 2022 sackte die Zahl auf 129 ab.
Bei den gewerblichen Bauten sieht es etwas anders aus. 2018 wurden 73 Genehmigungen erteilt. Im Jahr darauf waren es 51, 2020 dann 57 und 2021 schließlich 72. Als wenn eine noch schlechtere Lage vorausgesehen wurde, folgten 2022 insgesamt 89 Genehmigungen. Der Einbruch wird nun für dieses Jahr in Elbe-Elster erwartet.

Im sachsennahen Schradenland gibt es aktuell genügend Bauland

Gemeinden, die ihre neuen Wohngebiete vor dem Kriegs- und Krisenjahr 2022 erschlossen hatten und in den Verkauf gegangen waren, konnten im Prinzip ihre Grundstücke an potenzielle Bauherren verkaufen. So geschehen in Schraden, wo am laufenden Band gebaut wurde und wird. Auch Merzdorf im Schradenland konnte noch drei von fünf Grundstücken verkaufen. Dagegen hoffen die Amtsnachbarn in Gröden, Hirschfeld und Großthiemig auf bessere Zeiten. Dort gibt es erschlossenes Bauland zwischen 19 und 42 Euro je Quadratmeter.