Die Brandenburger Landpartie gehört seit 1994 zum festen Termin vieler Lausitzer. Am 10. und 11. Juni können sich Besucher wieder direkt beim Erzeuger von der Qualität regionaler Produkte überzeugen.
Stallführungen und Feldrundgänge werden angeboten, es gibt Technik zu bestaunen, viele Mitmachangebote sind vorbereitet, und auch kulinarisch hat die Landpartie einiges zu bieten. In Spree-Neiße gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Betrieben, auch zwei Neulinge sind dabei.

Das sind die Neuen bei der Landpartie in Brandenburg

Dazu zählt Genrichs Bauernhof in Guben-Kaltenborn. Thomas Genrich ist selbst gespannt, wie das Angebot auf ihrem Dreiseitenhof am Samstag (11 bis 18 Uhr) von den Besuchern angenommen wird. Besucher können in den Stall und auf die Weide schauen. Etwa hundert Rinder stehen hier – Mutterkühe und Kälber sowie Mastrinder. Für die Besucher wird gegrillt. Außerdem gibt es alte Technik zu bestaunen – landwirtschaftliches Gerät, aber auch Mopeds wie Sperber, Schwalbe und Co.
Ebenfalls zum ersten Mal mit von der Partie ist die Terp’sche Bürgergenossenschaft. Seit vier Jahren wird der Betrieb sukzessive aufgebaut. Frische Eier, Gemüse, Obst oder auch Feuerholz werden vertrieben. Was der anerkannte Ökobetrieb zu bieten hat, soll am Samstag (10 bis 17 Uhr) vorgestellt werden. So können Besucher einen Blick auf die Hühnermobile werfen. Verschiedene Partner seien mit im Boot, kündigt Vorstand Detlef Langer an. So geht es mit der Brandenburger Flächen- und Umwelt GmbH auf Exkursion. Der Bioladen Schömmel und die örtlichen Jäger kümmern sich um hungrige Gäste. Eine Jagdhundevorführung, eine Schau mit präparierten Wildtieren. Jagdhornbläser und verschiedene Angebote für Kinder runden den Tag ab.
Ein kleines Volksfest erwartet die Besucher bei der Agrargenossenschaft Vorspreewald und der Verdie GmbH auf dem Gelände der Landfleischerei Turnow. Der Spielmannszug Turnow spielt am Sonntag ab 10 Uhr zum Frühschoppen auf. Imker, Kaninchenzüchter oder auch Holzarbeiten sind auf einem Bauernmarkt zu finden. Auf die Kinder warten ein Streichelzoo und Feuerwehrfahrten. Moderne und historische Landmaschinen sind zu sehen. Auch kulinarisch kommen Besucher nicht zu kurz: Die Landfleischerei bietet Deftiges vom Grill, es gibt Spezialitäten der Peitzer Fischer, Eis aus dem Cottbuser Kännchenklein.

Landwirtschaft aus Spree-Neiße stellt sich zur Landpartie vor

Weniger Volksfest, mehr Landwirtschaft – das sei das Landpartie-Motto der Bauern AG Neißetal, sagt Vorstand Bernd Starick. Natürlich werden Hofladen und Gastronomie auf Gut Neu Sacro am Sonntag (10 bis 18 Uhr) geöffnet sein, man wolle aber vor allem informieren. Etwa um 10 und um 13 Uhr bei Stallführungen. Informieren wollen die Neißetaler zu Themen des Pflanzenbaus. Und auch eine Technikschau ist vorbereitet.
Zum Tag der offenen Hoftür lädt der Bauernhof Schulz in Atterwasch ein. Besucher erhalten am Sonntag (9 bis 18 Uhr) einen Einblick in den Betrieb, der Schweine, Mastrinder, eine Mutterkuhherde und 1800 Hühner in Freilandhaltung in sechs mobilen Ställen, Hähnchen unter Fairmast-Bedingungen und seit 2022 auch Gänse hält und vieles direkt vermarktet. Der Kleintierzuchtverein richtet sein Hähnewettkrähen aus. Es wird gestrickt, gebastelt und Musik gemacht.
Wie gut Ziegenkäse schmeckt und wie er hergestellt wird, erfahren Landpartieler am Samstag (11 bis 16 Uhr) auf dem Ziegenhof Pusack. 50 Toggenburger Ziegen sorgen hier für die nötige Milch. Außerdem werde mit dem Spinnen und Färben von Schafwolle bekannt gemacht, verrät Birgit Riemer.

Frischer Honig lockt in die Kaltenborner Kuckucksaue

Ebenfalls kosten können Besucher im Erlebnisgarten in der Kaltenborner Kuckucksaue – und zwar Honig. Hans-Jürgen Gräber hat den frischen Blütenhonig erst in der vergangenen Woche geschleudert. Bei Imkerei-Führungen können Gäste auch einen Blick in einen Bienenstock werfen und die eigens angelegte Bienenweide besichtigen. Mit einem Forstwirt geht es in den Wald. Die Gubener Schüler GmbH bietet ihren Apfelwein an. Noch mehr kann erleben, wer am Samstag (10 bis 18 Uhr) nach Kaltenborn kommt. Auch am Sonntag öffnen Marion und Hans-Jürgen Gräber ihren Erlebnisgarten, dann ohne Programm.

Kräuter stehen in Werben und Drebkau im Mittelpunkt

Im Werbener Unkrautladen von Spreewaldkoch Peter Franke kann man ebenfalls kosten und viele Anregungen mitnehmen. Am Samstag und Sonntag (10 bis 18 Uhr) will er Appetit auf Wildkräuter und den Spreewald machen. Aktuell blühen Kornblume, Holunder und Rose – Peter Franke verrät, was sich daraus zaubern lässt. Ein Unkrauttrunk wird zubereitet („mit viel Liebe und vor allem Giersch“). Franke kredenzt eine Tränenschnitte („Meerrettichbemme“) und klärt über die Liaison zwischen Spreewaldgurke und Meerrettich auf.
Workshops sind am Sonntag (10 bis 17 Uhr) im Drebkauer Kräuter- und Beerenhof angesagt. Dazu hat sich Victoria Baudach Unterstützung geholt. Etwa vom Waldgefühl-Duo Jörg Kiefer und Luise Hellwig aus Cottbus. Sie zeigen, wie man Feuer in der freien Natur macht und zelebrieren eine Tee-Zeremonie. Es wird getrommelt, Törtchen können verziert werden, und natürlich gibt es auch eine Führung durch den Kräutergarten. Die Schützengilde lädt zum Bogenschießwettbewerb ein.

Für Weinfreunde: Klein Oßnig, Welzow und Grano

Und auch Weinfreunde sind zur Landpartie willkommen. Christiane Gernert und Günter Oster vom Gutshaus Schorbus freuen sich auf Besucher am Weinberg in Klein Oßnig. Sie bieten am Samstag (11 bis 18 Uhr) Führungen durch den Weinberg an, auf dem 20.000 Reben der Sorten Johanniter, Solaris und Regent wachsen. Der daraus gewonnene Wein und Sekt darf natürlich gekauft werden.
Weinlese auf dem Wolkenberg im Tagebau Welzow-Süd. Das vergangene Jahr 2022 war zu trocken und zur falschen Zeit zu nass. Nur knapp 30.000 Flaschen konnten nach Angaben von Chefin Bettina Muthmann am Ende abgefüllt werden.
Weinlese auf dem Wolkenberg im Tagebau Welzow-Süd. Das vergangene Jahr 2022 war zu trocken und zur falschen Zeit zu nass. Nur knapp 30.000 Flaschen konnten nach Angaben von Chefin Bettina Muthmann am Ende abgefüllt werden.
© Foto: Marcel Laggai
Das neue Weinjahr lasse sich gut an, die Reben stehen gut. Das bestätigen nicht nur die Weinbauern aus Klein Oßnigk, sondern vom Wolkenberg am Tagebau Welzow-Süd. Hier sind Gäste am Samstag und Sonntag (11 bis 17 Uhr) willkommen. In der Niederlausitzer Toskana, wie Chefin Bettina Muthmann ihren Weinberg-Standort nennt, wachsen 26.600 Rebstöcke vor allem seltener Sorten wie Roter Riesling, Schönburger und Kernling. Was daraus in die Flasche kommt, kann zur Landpartie probiert werden. Um 12 Uhr lädt Bettina Muthmann zur Weinbergsführung ein. Sie bittet um eine Anmeldung unter 0172 2709473.
Wer sich für den Weinbau in Brandenburg interessiert, ist beim Förderverein Niederlausitzer Weinbau in Grano richtig. Sie machen mit unterschiedlichen Standorten, Konzepten und Rebsorten bekannt und wollen zu einem Besuch beispielsweise in Schlieben und Bad Liebenwerda (Elbe-Elster) oder auch beim einzigen Bio-Weingut in Töplitz (Stadt Werder) anregen, sagt Sabine Zachau. Wer selbst mal Wein herstellen will, bekommt vom Verein Tipps. Und ein Rezept für einen einfachen Hauswein gibt’s mit dazu. Treffpunkt: am Sonntag (10 bis 17 Uhr) an der Weinscheune Grano.
Newsletter-Anmeldung
Cottbus Newsletter
jeden Mittwoch um 18:00 Uhr
Der wöchentliche Newsletter aus Cottbus und Umgebung mit relevanten Themen und exklusiven Geschichten rund um die Heimat der Krebse. Entdecken Sie die aktuellen Top-Storys und den Redaktionstipp fürs Wochenende direkt von unseren Lokalreportern für Sie aufbereitet.
Anrede *
E-Mail-Adresse
Vorname
Nachname
Wir nehmen den Schutz Ihrer Daten ernst. Bitte lesen Sie mehr dazu unter www.lr-online.de/privacy.