Die Hospitalisierung wird im Kampf gegen Corona zum bestimmenden Wert in Deutschland. Für die Hospitalisierung gibt es mehrere Begriffe: Hospitalisierungsinzidenz, Hospitalisierungsindex oder Hospitalisierungsrate. Überschreitet dieser Wert in einem einzelnen Bundesland bestimmte Grenzen, gelten dort schärfere Regeln. Sinkt dieser Wert wieder, können diese Verschärfungen wieder zurückgenommen werden. Das hat die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag, 18.11.2021, beschlossen.
- Was ist die Hospitalisierungsinzidenz?
- Wie hoch ist sie aktuell in Sachsen?
- Und welche Regeln sind damit verbunden?
- Alle Infos gibt es hier:
Was ist die Hospitalisierungsrate?
Lange Zeit war in der Pandemie die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Fallzahlen der bestimmende Wert, der auch in der öffentlichen Debatte weiter eine viel größere Rolle spielt als der Hospitalisierungsindex. Dieser wurde im Sommer mit der voranschreitenden Impfkampagne verstärkt in die Diskussion gebracht. Hintergrund war der Gedanke, dass bei einem immer größeren Anteil der Bevölkerung, der geimpft ist, die Inzidenz der Neuinfektionen an Aussagekraft verliere und die Hospitalisierungen die Lage besser abbilden.
Die Hospitalisierungsinzidenz gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner wegen Corona binnen sieben Tagen in einem Bundesland im Krankenhaus liegen - bei einem Wert von drei also drei Patienten an sieben Tagen je 100.000 Einwohner.
Hospitalisierungsrate: So hoch ist sie in Sachsen und anderen Bundesländern am 29.11.2021
Brandenburg: 4,39
Berlin: 3,3
Baden-Württemberg: 5,94
Bayern: 8,24
Bremen: 7,79
Hessen: 4,12
Hamburg: 1,62
Mecklenburg-Vorpommern: 9,87
Niedersachsen: 2,56
Nordrhein-Westfalen: 3,84
Rheinland-Pfalz: 4,25
Schleswig-Holstein: 3,88
Saarland: 4,17
Sachsen: 6,48
Sachsen-Anhalt: 11,1
Thüringen: 18,21
Bundesweit: 5,52
2G oder 3G? – Welche Regeln gelten bei welcher Hospitalisierungsinzidenz?
Bei Überschreiten bestimmter Belastungsschwellen in den Kliniken sollen nach dem Willen von Bund und Ländern einheitlich schärfere Corona-Maßnahmen greifen. Die Stufen sind:
- Hospitalisierungsindex 3: flächendeckende Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene (2G) etwa zu Veranstaltungen und der Gastronomie einführen – sofern nicht schon geschehen.
- Hospitalisierungindex 6: Es kommt 2G+. Bei Überschreiten eines Werts von 6 sollen die Länder darüber hinausgehend in bestimmten Einrichtungen auch für Geimpfte und Genesene zusätzlich Testnachweise oder andere Maßnahmen vorschreiben.
- Hospitalisierungsindex 9: Spätestens bei Überschreiten des Schwellenwerts von 9 sollen die Länder dann von weitergehenden Beschränkungen Gebrauch machen. Dies zielt auf eine vom Bundestag beschlossene Klausel: Nach einem entsprechenden Landtagsbeschluss sollen die Länder auch härtere Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen oder Einschränkungen und Verbote von Veranstaltungen verhängen können.
Teil-Lockdown seit Montag (22.11) in Sachsen
Die Landesregierung in Sachsen hat am Freitagabend beschlossen, dass das öffentliche Leben im Freistaat am Montag, 22. November, stark heruntergefahren wird. Welche Regeln dann gelten sollen, lesen Sie in diesem aktuellen Beitrag:
Intensivpatienten aus Sachsen in andere Bundesländer verlegt
Wegen der Überlastung sächsischer Kliniken und Krankenhäuser in der Corona-Pandemie sind in der Nacht zum Sonntag zwei weitere Patienten aus Sachsen in Kliniken in Norddeutschland verlegt worden. Bis zum Abend sind nach Angaben des Sozialministeriums vier weitere Transporte dieser Art vorgesehen. Bereits am Samstag waren vier Covid-19-Intensivpatienten ausgeflogen worden, am Freitag zwei. Die insgesamt bisher acht Schwerkranken aus dem Herzzentrum Dresden, dem Universitätsklinikum Dresden, den Krankenhäusern Dresden-Neustadt und -Friedrichstadt sowie Kliniken in Freiberg und Adorf werden nun in Göttingen (Niedersachsen), Herford und Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) sowie Schwerin, Greifswald und Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) behandelt. Sachsen hatte in der vergangenen Woche insgesamt 16 Patienten für eine Verlegung angemeldet - und nun zusätzlich sieben weitere Fälle, sagte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag.