• Am Freitag, 28. Januar 2022 begann der Prozess um den Millionendiebstahl im Grünen Gewölbe Dresden
  • Es war eines der spektakulärsten Fälle der jüngsten Geschichte
  • Noch immer ist nicht klar, wo sich die Juwelen befinden
  • Nun könnte es eine heiße Spur geben – sie führt nach NRW
  • Bei einem Polizeieinsatz in Essen waren am Wochenende Kräfte aus Sachsen und NRW dabei
Sind die Juwelen aus dem Grünen Gewölbe im Ruhrgebiet? Mehr als zwei Jahre nach dem spektakulären Diebstahl von Juwelen im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden hat es in Essen Durchsuchungen gegeben. Sicherheitskreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, dass diese im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren um das Grüne Gewölbe in Dresden stehen. Es seien Kräfte aus Sachsen und Nordrhein-Westfalen im Einsatz gewesen. Zuerst hatte die „Bild“ berichtet.

Grünes Gewölbe Prozess: Wo sind die Juwelen?

Die Staatsanwaltschaft Dresden bestätigte am Sonntag lediglich, dass sie eine Durchsuchungsmaßnahme in Essen durchgeführt habe. „Zum Gegenstand äußern wir uns nicht“, sagte Behördensprecher Jürgen Schmidt.
Die Durchsuchung in Essen kam aber nach Bild-Angaben nachdem es einen Zeugenhinweis gegeben hat. Juwelen wurden zunächst nicht gefunden, so die Zeitung weiter. Es seien aber Handys und Computer sichergestellt worden.
Prozess um Raub im Grünen Gewölbe Dresden beginnt

Bildergalerie Prozess um Raub im Grünen Gewölbe Dresden beginnt

Die Frage nach dem Verbleib der Juwelen hat für viel Spekulation gesorgt. Verkauft werden könnten die Stücke wohl kaum. Hier gibt es mehr Infos zu den Theorien zum Juwelenraub.

Juwelenraub Dresden: Prozess begann am Freitag

Am Freitag begann der Prozess gegen sechs Männer, die im November 2019 die Juwelen gestohlen haben sollen. Alle Infos zum Prozessauftakt und dem Hintergrund gibt es in diesem Artikel:
Die Angeklagten hätten bei dem Einbruch "einzigartige und unersetzbare Schmuckstücke" gestohlen, sagte Staatsanwalt Christian Weber am Freitag bei der Anklageverlesung zum Prozessauftakt in Dresden. Die Verteidigung hält die Beweislage hingegen nicht für ausreichend und warnte vor einer Vorverurteilung der Angeklagten wegen deren Zugehörigkeit zu einem einschlägig bekannten Berliner Familienclan.
Keiner der Angeklagten ließ sich am ersten Prozesstag zu den Tatvorwürfen ein. Die Verteidiger halten ihre Mandanten allerdings weitgehend für unschuldig oder sehen zumindest keine ausreichenden Beweise, die die Vorwürfe belegen könnten. Der Anwalt von Bashir R. sagte vor Gericht, sein Mandant werde "am Ende freizusprechen sein". Auch die Anwältin von Ahmed R. sagte, es fehlten "objektive valide Beweise". Auch ein Anwalt von Rabieh R. bezweifelte, "dass DNA-Spuren eine Tatbeteiligung belegen".
Die Verteidiger kritisierten zudem eine Vorverurteilung ihrer Mandanten durch die Medien. Die Zugehörigkeit zu einem Familienclan dürfe nicht mit Clankriminalität gleichgesetzt werden. Auch hier gelte die Unschuldsvermutung, argumentierten die Anwälte.