Potsdam wird seine Öffnungen im Einzelhandel mit einer Corona-Testpflicht wieder zurücknehmen, sollte die Stadt auch in den kommenden zwei Tage bei der Sieben-Tage-Inzidenz über einen Wert von 100 liegen. Das teilte die Stadtverwaltung am Sonntag mit.
Aktuell liegt der Wert demnach bei 100,9 und überschritt damit am Sonntag erstmals seit Ende Januar wieder die kritische Marke, die die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt.

Die Notbremse wird in Potsdam gezogen

Die aktuelle Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg sieht die sogenannte „Notbremse“ vor, sollte der Wert drei Tage hintereinander über der 100er-Marke bleiben. Dann müsse die Stadt entsprechend der Landesverordnung Schließungen, etwa im Einzelhandel, vornehmen, hieß es. Damit würde auch die geltende Testpflicht wegfallen.
Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hält die im Einzelhandel eingeführte Testpflicht für ein sinnvolles Instrument, um den Handel so lange wie möglich offen halten zu können und trotzdem einen regionalen Einkaufstourismus zu vermeiden.

OB setzt auf Absprachen auch mit Berlin

Zur Entscheidung Berlins, ebenfalls eine Testpflicht einzuführen, dabei aber auf das sogenannte Termin-Shopping zu verzichten, sagte Schubert: „Wenn die Menschen in Berlin mit negativem Test, aber ohne Termin einkaufen gehen können, dann wäre das auch sinnvoll im nahe gelegenen Potsdam.“ Das Land müsse dafür die Grundlagen legen.
Schubert will sich in den kommenden Tagen mit Kammern und Handelsverbänden sowie Händlern über bisherige Erfahrungen bei der Testpflicht austauschen. So könnten auch Rückschlüsse für die Modellversuche des Landes gezogen werden.
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