Wenn es um Schmuggel geht, dann ist Sachsen im Moment eine Hochburg. Dabei geht es um Menschenschmuggel und illegale Einreisen von Menschen aus Syrien, dem Irak oder der Türkei. Doch auch anderes wird nach wie vor geschmuggelt. Zöllnerinnen und Zöllner der Kontrolleinheit Verkehrswege hatten bei einer verdachtsunabhängigen Kontrolle auf der Bundesautobahn 4, wie man so schön sagt, den richtigen Riecher.
Sie stoppten einen Transporter, der kurz zuvor aus Polen gekommen war. Er wurde am Rastplatz Kodersdorf aus dem fließenden Verkehr gezogen.
Für den Zoll verhält sich Transporterfahrer auffällig
Dabei war bereits gleich zu Beginn auffällig, dass das Fahrzeug nur zögerlich folgen wollte und so mehrfach die Signalanlage des Einsatzfahrzeugs zur Unterstützung verwendet werden musste. Auf die Nachfrage der Beamten, welche Waren der 68-jährige ukrainische Fahrer geladen habe, konnte dieser keine Angaben machen. „Damit war das Misstrauen der Kolleginnen und Kollegen umso größer und sie entschlossen sich, die Ladung des Kleintransporters zu kontrollieren“, so Marvin Christmann vom Hauptzollamt Dresden.
Bei der Kontrolle kamen auf der Ladefläche mehrere mit Folie umwickelte Kartons auf drei Paletten verteilt zum Vorschein. Eine zunächst stichprobenartig durchgeführte Kontrolle förderte Zigarettenstangen mit ukrainischen Steuerbanderolen zutage. Nachdem diese abgeladen worden sind, stellten die Beamtinnen und Beamten insgesamt 750.000 Zigaretten verschiedenster Marken sicher. Die gesamte Ladung des Kleintransporters bestand somit aus geschmuggelten Glimmstängeln.
Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen und ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung eingeleitet, teilt das Hauptzollamt Dresden mit. Durch den Aufgriff wurde ein Steuerschaden von rund 170.000 Euro verhindert. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Görlitz wurde durch das Amtsgericht Görlitz Haftbefehl erlassen. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Dresden.