Dass Ortseingangsschilder geklaut werden, ist in der mittleren Lausitz nichts Neues. Erst unmittelbar vor Ostern verschwand die gelbe Tafel an der Einfahrt nach Groß Düben aus Richtung Schleife. Auch in Mühlrose und in Weißwasser gab es vergleichbare Fälle. Die Liste ließe sich über Proschim bei Welzow und Peickwitz am Senftenberger See locker fortführen.
In Tzschelln ist ähnliches passiert. Nun existiert das Dorf bereits seit dem Ende der 1970er-Jahre nicht mehr. Es musste damals dem Tagebau Nochten weichen. Klar gab es bis dato auch für das Spreedorf Ortseingangstafeln. „Tzschelln - Celno - Kreis Weißwasser - Bezirk Cottbus“ war dort auf den Frontseiten in schwarzer Schrift auf gelbem Grund zu lesen. Nach Angaben von Christina Wolsch, Vorsitzende des Heimatvereins Tzschelln, haben drei dieser Tafeln existiert. Nämlich an den Straßen aus Weißwasser, Mühlrose und Sprey kommend.

Was mit den originalen Ortstafeln passiert ist

Das Schild an der Verbindung nach Sprey befindet sich heute aus musealen Gründen im Haus der Geschichte in Bonn. Zuvor hatte es der ehemalige Tzschellner Uwe Kittan in seiner Garage in Mulkwitz aufbewahrt. Ortseingangsschild Nummer zwei nennt Dietmar Petrick sein Eigen. „Es stand einst an der Straße nach Weißwasser“ berichtet der 61-Jährige. Das Original ließ er nachbauen, um die Erinnerung an den einstigen Heimatort aufrechterhalten zu können. „Das alte Schild wird ja nicht besser“, lautet seine Begründung.
Nun fehlt nur noch ein Ortseingangsschild. Und zwar jenes, das bis in die 1970er-Jahre an der Einfahrt aus Richtung Mühlrose stand. Wo es abgeblieben ist, wissen weder Christina Wolsch noch Dietmar Petrick. Aber beide, sowie die übrigen rund 90 Mitglieder des Heimatvereins, wüssten es zu gern. „Wer dazu nähere Angaben machen kann, darf sich gern bei mir melden“, sagt Wolsch.