Skandy dürften den meisten Besuchern des Findlingsparks Nochten schon ein Begriff sein. Das kleine, bemalte Steinmännchen in verschiedenen Ausführungen ist von den Gästen aus nah und fern schon Hunderte Male als Souvenir mit nach Hause genommen worden. Jetzt hat Minifindling Skandy noch eine neue Aufgabe übernommen.
Ihm zur Seite steht dabei Heideelfe Erika. Beide zusammen nehmen sozusagen die Besucher des größten Steingartens in Europa an die Hand. Nicht im wahrsten Wortsinn. Skandy und Erika wurden von der Grafikerin Valeska Scholz zum Leben erweckt. Sie führen durch den neuen Erlebnispfad, der pünktlich zum Saisonbeginn im Findlingspark Nochten der Öffentlichkeit präsentiert worden ist.

Es geht um Geologie und Pflanzenwissen

Skandy ist dabei der Fachmann für die geologischen Themen, während sich Heideelfe Erika in der Pflanzenwelt besser auskennt. Der interaktive Erlebnispfad ist für die ganze Familie konzipiert worden und verteilt sich durch die weiträumige Anlage. Dazu gehören unter anderem acht Stelen mit Informationen zu den einzelnen Parkbereichen, die zudem interessante Akzente in der Parklandschaft setzen. Außerdem gibt es acht spielerische Stationen, mit Hintergrundinformationen, Erläuterungen und Rätseln.
Damit verbindet sich die Hoffnung des Fördervereins, den Spaziergang durch den Findlingspark vor allem für die Familien noch spannender, aber gleichzeitig auch lehrreicher zu machen. Anfassen ist dabei – anders als bei den Blumen – ausdrücklich erlaubt.
Geschäftsführerin Anita Schwitalla ist sich sicher, dass auch die erwachsenen Besucher das eine oder andere dazu lernen können. „Wir setzen damit kleine, neue Akzente. Das bedeutet aber nicht, dass wir künftig zum Freizeitpark werden“, so Anita Schwitalla.

Land Sachsen fördert den Findlingspark Nochten

Der Erlebnispfad ist Teil eines Projektes, das die Landesdirektion Sachsen gefördert hat. Dazu zählt auch der Wasserspielplatz, der im vergangenen Sommer eröffnet worden ist, und neue Rastplätze, die sich im Park verteilen. Von den 110.000 Euro Aufwendungen, sind 90 Prozent gefördert worden.
In Eigenregie haben die Mitarbeiter des Findlingsparks über die Winterpause die Touristinfo umgestaltet. „Wir haben dadurch nicht nur mehr Platz gewonnen, sondern sorgen so für einen besseren Eingang in den Park“, erklärt Fördervereinsvorsitzender Ulrich Klinkert. Bereits am ersten Tag der neuen Saison am 15. März wurden dort die ersten Besucher mit Blumen willkommen geheißen. Es ist übrigens die 20. Saison für die Parkanlage am Dorfrand von Nochten.
Das soll im Mai – genau am 1. Mai 2003 wurde die Anlage eröffnet – groß gefeiert werden. „Wir planen ein richtiges Volksfest“, blickt Ulrich Klinkert voraus. Unter anderem wird Linda Feller an diesem Tag für die musikalische Umrahmung sorgen.
Dass die Feste mittlerweile eine feste Bank für die Parkanlage ist, zeigt sich an der Besucherresonanz. So hat das Halloweenfest im Herbst 2022 rund 2400 Gäste an einem Tag angezogen. „In diesem Jahr wollen wir wirklich jedem Ansturm gewachsen sein“, kündigt Klinkert an.
Der Park will sich auch gewachsen fühlen, was den Klimawandel betrifft. Deshalb wird die Zusammenarbeit mit dem Institut für Landschaftsarchitektur der Technischen Universität Dresden weiter vertieft. Studierende im ersten Mastersemster haben zur Saisoneröffnung 2023 erste Projektvorschläge vorgestellt.

Studierende nehmen verschiedene Themen ins Blickfeld

Dabei haben sie sich um Vegetations- und Ausstattungsanpassung sowie Wasser- und Ufermanagement gekümmert. Wie Annecharlotte Henze und Anne Axinia Hamann erläutern können, schlagen sie den Aufbau einer Pflanzenkläranlage vor, um gereinigtes Brauchwasser zum Gießen zu nutzen. Versickerungsmulden auf den Wiesen können bei Starkregen, das Wasser besser halten. Während es später langsam verdunstet, kühlt es das Mikroklima. Blühwiesen und Zwergklee könnten wiederum den Arbeitsaufwand auf den Wiesen im Findlingspark verringern. Zudem sei der Klee dürreresistenter.
Beim Stichwort Klee zuckt Chefgärtnerin Simone Dietrich erstmal zusammen – „der Gärtner bekämpft eigentlich den Klee“ – doch sie zeigt sich offen für Neues. „Ich habe zwei Tüten da und werde das jetzt testen“, verrät sie.
Übrigens werden die Vorschläge der Studierenden das ganze Jahr über als kleine Ausstellung im Park zu sehen sein. Die Besucher sind dann ausdrücklich aufgerufen, mit ihrer Meinung nicht hinter dem Findling zu halten. Feedback-Kärtchen haben die Studierenden ebenfalls mitgebracht. Sie sollen gefüllt werden.

Was kostet der Eintritt?

Der Findlingspark Nochten ist vom 15. März bis 15. November täglich von 10 bis 18 Uhr, im November bis 17 Uhr, geöffnet.
Folgende Eintrittspreise werden verlangt: Erwachsene sieben Euro, Kinder (vier bis 16 Jahre) drei Euro.
Die Familienkarte kostet für zwei Erwachsene mit maximal vier Kindern 16 Euro.
Am Besucherzentrum stehen Bollerwagen, Rollatoren und Rollstühle zum Ausleihen bereit. Die Leihgebühr beträgt je einen Euro.
Die Parkrundfahrt mit dem Elektromobil kostet für eine Stunde 30 Euro.
Anmeldungen unter: 035774/556352 oder info@findlingspark-nochten.de