Für die Strukturentwicklung der Lausitz favorisieren die Welzower Stadtverordneten Projekte, die die Straßeninfrastruktur verbessern und die Wirtschaft nachhaltig entwickeln sollen. Und die Löschfliegerstaffel am Welzower Flugplatz und Sedlitzer See mit Ausbildungszentrum und Wartungsstützpunkt anzusiedeln, wäre eine wirklich große Chance für Welzow.  Darauf verständigten sich die Abgeordneten in ihrer letzten Stadtverordnetenversammlung vor der anstehenden  Kommunalwahl. Bürgermeisterin Birgit Zuchold (SPD) verstehe, dass die Abgeordneten enorm enttäuscht darüber sind, dass im Bundes-Sofortprogramm Radwege-Projekte stehen und Infrastruktur-Vorhaben, die kaum Arbeitsplätze für die Region bringen. „Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass diese Projekte ausschließlich an laufende Bundesförderprogramme geknüpft sind und bis 2021 umgesetzt werden müssen.“

Staffel viel effektiver gegen spezielle Brände

Die Stadtverordnete Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow), Mitglied der Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (vielen bekannt als Kohlekommission), hatte die Löschfliegerstaffel als ein Vorhaben zur Bewältigung des Strukturwandels in die Bundeskommission eingebracht. Sie ist weiterhin überzeugt: „Ob Wälder, wo noch Munition liegt, brennen, oder Moore – gegen solche Brände wie im Dürrejahr 2018 kann eine Flugzeuglöschstaffel viel effektiver vorgehen als mit Fahrzeugen am Boden. Und nicht nur für Deutschland wäre eine solche Staffel überaus wichtig, sondern für ganz Europa nördlich der Alpen von Polen bis Norwegen“, erklärte Hannelore Wodtke den Welzowern.

Birgit Zuchold hat begonnen, für diese Idee nach Partnern auf Landes- und Bundesebene zu suchen. Auch weil mit dem Bekanntwerden schon Begehrlichkeiten in westdeutschen Bundesländern geweckt wurden. „Das Bundeskabinett muss das Projekt angehen. Zugleich streiten die Experten noch, ob Hubschrauber oder Flugzeuge besser sind. Ich finde, man sollte es mit Hubschraubern und Flugzeugen realisieren“, sagt Birgit Zuchold.  Ein weiteres Problem sei, dass der Brand- und Katastrophenschutz beim Land angesiedelt ist, das Technische Hilfswerk aber beim Bund. Sie habe deshalb Kontakt mit dem Brandenburger EU-Abgeordneten Christian Ehler (CDU) aufgenommen. Während sie sich Gehör auf Landesebene verschaffen will, wolle Ehler es auf Bundeseben probieren. „Wir sind in der Abstimmung weiterer Termine“, sagt Zuchold. Zugleich führe sie Gespräche mit einem Unternehmen, dass am Verkehrslandeplatz ein Drohnen-Projekt realisieren könnte.

Projekte sollen nicht zerredet werden

Welzow ist eine von derzeit 58 Kommunen in der Lausitzrunde. Sie sei dankbar dafür, sagt Birgit Zuchold, dass die Welzower Stadtverordneten nach anfänglicher Skepsis doch die volle Zustimmung für den Beitritt erteilt hatten. „Wir sind anerkannte Partner der Landesregierungen Brandenburg und Sachsen und bringen uns in jeglicher Hinsicht voll mit in die Strukturdiskussion ein.“ Doch wie die Mitglieder der Kohlekommission arbeiteten auch die Vertreter der Kommunen in der Lausitzrunde jetzt vor allem daran, dass ihnen die Projekte zur Strukturentwicklung nicht zerredet werden.