Schnell ist die Bühne auf dem Spremberger Marktplatz voller Hoheiten. Aber wo ist Lucy Haschick, Sprembergs 21. Spreenixe? Die Schärpe ist gebügelt, der Haarkranz geflochten. Im Künstlerzelt neben der großen Marktplatz-Bühne hängen mehrere Kostüme.
„Ein grünes Kleid wollte Lucy“, sagt Bianca Winkler-Hacke. Sie ist die Geschäftsführerin des Lausitzer Hochzeitshauses in Schwarze-Pumpe. Das Grundkleid wurde schnell zwischen den Festmoden gefunden. Um es „nixisch“ aufzupeppen, mussten Lucy Haschick und die junge Schneiderin Sabine Mildner erst einmal die Köpfe zusammenstecken.
„Das einzige Problem war, dass wir nicht viel Zeit hatten“, sagt Bianca Winkler-Hacke: knapp fünf Wochen von der Nixen-Wahl im Hornower Schloss bis zur Präsentation am Heimatfest-Sonntag. Zum Glück konnte die junge Studentin flexibel auf Anprobe-Termine reagieren. Erleichtert habe das Schneidern auch der Fakt, dass die 20-Jährige eine Modellfigur hat – sehr schlank und hochgewachsen. Da war nichts zu ändern am Schnitt.
So schillert das Spremberger Nixenkleid
Aus Satin und Chiffon besteht das Kleid. Weil es ein changierender Chiffon ist, schillert er in verschiedenen Farben: von Grün über Türkis bis zu einem Gelb. Zudem wurden Perlen und Muscheln ausgesucht. Damit das Oberteil zu besticken, habe die meisten Arbeitsstunden gekostet. Eine Handtasche gab es dazu, und eine Jacke. Die Jacke nähte Sabine Mildner aus einem Baumwollstoff, der in den kühleren Monaten wirklich wärmt.
Mit 2200 Euro unterstützt die Sparkasse Spree-Neiße die Anfertigung des Kleides. Hochzeitshaus-Inhaber Robert Hacke hat ihr einen Gutschein dazugelegt: Solange das Kleid lebt, kann es Lucy Haschick ändern und reparieren lassen. Das ist wichtig: Denn Spreenixen werden für zwei Jahre gewählt, bleiben hängen oder bekleckern sich mal. Nach ihrer Amtszeit tragen sie es zum Stammtisch der Spreenixen.