Das deutsch-polnische Netzwerk „Mobility Campus Neuhausen“ ist vor Kurzem auf dem Verkehrslandeplatz Cottbus/Neuhausen gegründet worden. Initiiert wurde es von der CIT GmbH, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Spree-Neiße. Ziel des Netzwerkes ist es, den Fachkräftenachwuchs auf technischem Gebiet im Allgemeinen zu fördern und sich speziell für das Berufsbild des Mechatronikers für Luftfahrt zu engagieren.

Junior Academy als spielerischer Zugang zu Drohnen-Technik

Ein Instrument soll dabei die  Junior Academy sein. Mit ihr soll ein spielerischer Zugang zu Programmierung und Zukunftstechnologien mit Drohnen und Drone Racing eröffnet werden. So werden in Ferien-Workshops die Grundlagen von Luftfahrt und Technik vermittelt, das Fliegen am Simulator, mit Videobrille und im Freien geübt sowie in die Programmierung der Steuerung für autonomes Fliegen eingeführt. Der Netzwerk-Gründung in Neuhausen ging ein solcher Workshop für Neun- bis Zwölfjährige voraus, an dem deutsche und polnische Kinder der Forster Grundschule Keune und einer Umwelt- und Sozialstiftung aus Zary teilnahmen. Wegen des grenzübergreifenden Charakters wird das Projekt auch über das Interreg-Förderprogramm der EU unterstützt.

Wirtschaftlicher Einsatz von Drohnen erweitert sich in viele Bereiche

Denn mangelndes technisches Verständnis und der damit verbundene perspektivische Fachkräftemangel seien ein grenzübergreifendes Problem, erklärt Susan Kutschker, Projektleiterin bei der CIT GmbH. Die Drohnen-Workshops sollen das Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik  wecken und stärken „Der Einsatz von Drohnen für Wissenschaft, Agrar- und Forstwirtschaft, Hilfsorganisationen und Polizeikräfte wird immer wichtiger. Da braucht es Piloten, vor allem aber auch Mechatroniker als einsatzfähiges Bodenpersonal, so die CIT-Mitarbeiterin

Neuer Ausbildungsberuf soll in Neuhausen entwickelt werden

Das Welzower Unternehmen Tholeg entwickelt professionelle Drohnen. Die herkömmlichen Ausbildungen zum Elektriker oder Mechatroniker reichen da aber nicht aus, erklärt Daniel Rohde, Jugendtrainer bei Tholeg. Deshalb unterstütze Tholeg mit dem CIT die Entwicklung eines Lehrplans für die Ausbildung eines Mechatronikers Luftfahrt.

Auch Herzzentrum hat Interesse an Drohnen

Das Sana-Herzzentrum in Cottbus wiederum braucht  Fachkräfte für Medizintechnik, hat aber auch ein Interesse an der Drohnentechnik., die „einen effizienteren Transport beispielsweise von Medikamenten oder Blutkonserven ermöglichen“ könnte, so Jana Maahs vom Sana-Herzzentrum in Cottbus.
Wir sehen die Netzwerk-Gründung als Initialzündung für die weitere Standortentwicklung“, so Susan Kutscher von der CIT. Mit weiteren Partnern sei man im Gespräch. 
Der Verkehrslandeplatz soll perspektivisch mit einer befestigten Landebahn auch als Wirtschaftsstandort ausgebaut werden.

Die Mitglieder des Mobility-Campus-Netzes

Zu den Gründungsmitgliedern gehören die Aeroheli International GmbH & Co. KG (Neuhausen), der Drohnen-Hersteller Tholeg (Welzow), die Drone Masters Boost GmbH (Berlin) als Plattform für Interessenvertreter der Branche und das Sana-Herzzentrum (Cottbus). Mit dabei sind außerdem die Flugplatzgesellschaft Cottbus/Neuhausen mbH, die Berufsschule CKZiU „Elektryk“ aus Nova Sol und die Wirtschaftsinitiative „Delta Partner“ aus Cieszyn in Polen.