Es soll das Kulturereignis des Jahres werden. Schließlich jährt sich der 50. Geburtstag eines Sees nur einmal im Leben. Am 1. Juni 2023 wird auf den Tag genau ein halbes Jahrhundert ins Land gegangen sein, dass die ersten Badegäste in Großkoschen in den Senftenberger See eintauchen durften. Heute gilt das geflutete Restloch des Tagebaus Niemtsch als der Familienbadesee des Lausitzer Seenlandes schlechthin. Mehrere 100.000 Übernachtungen in den dortigen Ferieneinrichtungen pro Jahr sprechen für sich.
Klar, dass das Seejubiläum begangen werden soll. Der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg (LSB) fungiert dabei als Veranstalter. LSB-Sprecherin Dana Hüttner ist die Cheforganisatorin. Ihren Angaben zufolge wird vom 1. bis zum 4. Juni ausgiebig gefeiert. Für den eigentlichen Jubiläumstag, den 1. Juni, ist um 15.30 Uhr ein Festakt im Amphitheater Großkoschen geplant. Dazu wird auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erwartet.
Festakt am 1. Juni: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
Maximal 600 Gäste kann das „Amphi“ aufnehmen. Die Hälfte davon sei für geladene Gäste reserviert, informiert Dana Hüttner. Die zweite Hälfte stehe für interessierte Bürger offen. Eintritt werde nicht verlangt. Allerdings gilt: Zeitiges Kommen sichere die besten Plätze. Somit sind flinke Füße angesagt.
Am Freitag, 2. Juni, findet das Kindertagsfest der Stadt Senftenberg am Großkoschener Strand statt. Höhepunkte sind unter anderem das Mitmach-Programm „Hallo Räuberkind!“ der Neuen Bühne im Amphitheater mit zwei Vorstellungen um 10 und um 15 Uhr sowie das Kinderkonzert mit „herrH“ um 18 Uhr. Neben dem Seejubiläum wird ein weiterer runder Geburtstag gefeiert. Denn das Maskottchen des Familienparks Großkoschen, Frosch Froggi, gibt es seit 20 Jahren. Los geht es um 16 Uhr. Am Freitagabend steigt dann für die Erwachsenen auf der Hauptbühne am Großkoschener Strand das Konzert der Band Keimzeit. Eintritt muss nicht gezahlt werden. Die Veranstalter richten sich auf bis zu 5000 Gäste ein.
Landesbergparade und emotionale Lasershow
Der Sonnabend, 3. Juni, steht im Zeichen der Landesbergparade. Dazu werden rund 300 Bergmänner und drei Kapellen aus mehreren Bundesländern erwartet. Marschiert werde auf einer rund anderthalb Kilometer langen Strecke durch Großkoschen, ehe die Parade an der Hauptbühne ihre Abnahme erfährt. Solch ein Spektakel gibt es längst nicht jedes Jahr in der Region zu sehen. Die bislang letzte Landesbergparade hatte im Mai 2019 anlässlich der Einweihung des Hafens in Großräschen stattgefunden.
Am Abend gibt es wieder Musik auf die Ohren. Für 20 Uhr hat sich die Musikgruppe Scarlett angekündigt. Und am späten Abend soll es eine Lasershow geben, welche die Entstehung des Senftenberger Sees widerspiegelt. Musikalisch wird laut dem Veranstalter auch der Sonntagabend. Denn um 16 Uhr steigt das Konzert der Band Nordstern. Deren Klänge erinnern stark an die Musiker von Santiano. Darüber hinaus wartet auf die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm. Dazu gehören unter anderem Hüpfburgen und Aktionen für Kinder, Gastro- und Promotionsstände, das Schnuppertauchen in der Südsee sowie Helikopterrundflüge ab dem Flugplatz in Kleinkoschen.
Zweckverband: Lieber mit dem Fahrrad als mit dem Auto anreisen
Der Zweckverband LSB empfiehlt den heimischen Gästen, möglichst mit Fahrrädern nach Großkoschen zu kommen. Zwar stehe auch am Festwochenende der große Besucherparkplatz am Ortseingang von Großkoschen direkt oberhalb des Veranstaltungsgeländes zur Verfügung. Doch dieser habe eine Kapazität von nur rund 800 Stellflächen. Diese sind kostenpflichtig. Je halbe Stunde ist ein Euro zu entrichten, ab zwei Stunden sind Pkw-Fahrer mit acht Euro dabei.
Zum Festgelände gibt es drei Zugänge. Diese befinden sich am Promenadenweg, an der Seesporthalle sowie am Roten Platz aus Richtung des Familienparks. Eintritt werde zwar nicht erhoben, doch würden Sicherheitsleute die Gäste auf gefährliche Gegenstände kontrollieren.
Für das Festwochenende steht dem Zweckverband LSB eine höhere fünfstellige Summe zur Verfügung. Diese setze sich aus einem Zuschuss der Stadt Senftenberg sowie aus Sponsorengeldern zusammen.
See-Ausstellung bereits am Mitte Mai im Rathaus
Bereits am Montag, 15. Mai, wird um 16 Uhr im Senftenberger Rathaus eine Ausstellung zu 50 Jahre Senftenberger See eröffnet. Unter der Überschrift „Vom Braunkohlerevier zum Badeparadies - 50 Jahre Senftenberger See“ werden rund 20 Bilder mit kurzen Texten zur Entstehung und Entwicklung des Urlaubsgebietes präsentiert, heißt es vom Zweckverband LSB. Die Ausstellung könne voraussichtlich bis zum Spätsommer zu den normalen Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.