Mehr als 6600 Wahlberechtigte waren in Calau und den Ortsteilen am Sonntag aufgerufen, den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Werner Suchner (parteilos) zu wählen. Der Noch-Rathaus-Chef scheidet am 30. Juni 2023 auf eigenen Wunsch aus dem Amt aus. Für die Wahl gilt das absolute Mehrheitsprinzip. Das heißt, einer der vier Kandidaten müsste mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichen, um Bürgermeister zu werden.
Und tatsächlich: Laut vorläufigem Endergebnis am Sonntagabend gegen 19 Uhr steht fest: Der derzeitige Bauamtsleiter der Stadt, Marco Babenz - aufgestellt auf einer Listenvereinigung und unterstützt von CDU, SPD und der Ländlichen Wählergemeinschaft - schafft den direkten Sprung ins Rathaus. „Das amtliche Wahlendergebnis wird dann Montag am späten Vormittag erwartet“, teilt Mandy Präkelt, stellvertretende Wahlleiterin, mit.
Babenz setzt sich mit 53,9 Prozenten und damit der absoluten Mehrheit gegen seine Kontrahenten Mario Dannenberg (Die Linke), der auf 23,4 Prozent der Stimmen kommt; gegen Robert Viktor Scholz (AfD), der 18,6 Prozent der Wähler auf sich vereinen kann und gegen Melanie Gierach (Bündnis 90 / Die Grünen) mit 4,1 Prozent durch. Gleichzeitig musste Babenz mindestens 15 Prozent aller Calauer Wahlberechtigten für sich gewinnen. Auch das ist erfüllt. Es wird somit nicht mehr zu der von vielen erwarteten Stichwahl in zwei Wochen kommen.

Wie die Briefwähler gewählt haben

Auch bei den Briefwählern liegt Babenz deutlich vorn: Von 858 gültigen Stimmen holt er 510, also 59,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung insgesamt liegt in Calau und den Ortsteilen bei 60,1 Prozent. Das heißt, 3917 der 6626 Wahlberechtigten gingen in die Wahllokale, um ihr Kreuz zu machen. 2017 waren es noch 72,5 Prozent.
„Ich bin schon ein bisschen überrascht, dass das Ergebnis so klar für mich ausgefallen ist“, sagt Babenz noch am Sonntagabend. „Es ist ein gutes Zeichen für die Demokratie, dass verhältnismäßig viele Leute in die Wahllokale gegangen sind, so Babenz weiter. Im Kreise seiner Unterstützer stieß er anschließend noch auf den Sieg an „nach 80 Tagen stressigem Wahlkampf“, wie er sagt.