Faszination oder Ekel? Wenn am Sonntag (5. Februar) die Spinnen- und Insekten-Ausstellung „Tarantula Insect Expo“ in Lübben zu Gast ist, kann sich jeder die Antwort darauf selbst geben. Etwa 500 Krabbeltiere von allen Kontinenten der Erde werden in der Mehrzweckhalle „Blaues Wunder“ zu sehen sein: Gottesanbeterinnen, Tausendfüßler, Gespensterheuschrecken, Wandelnde Blätter, Vogelspinnen, Skorpione und zahlreiche andere Exemplare.
„Da sind schon gefährliche und sehr giftige Tiere dabei“, sagt der Ausstellungsleiter Benito Spindler. „Aber keine Angst, unsere Ausstellung ist sicher.“ Spindler kündigt zugleich an, dass auch sechs Experten vor Ort sein werden – Ansprechpartner für Besucher, die ihnen die Welt der Spinnen und Insekten näherbringen. Zudem soll es jede Stunde eine Live-Show geben.
Erstmals gibt es diese Tour durch Deutschland
Die Ausstellungsmacher waren mit der Schau jahrelang in Spanien unterwegs und touren jetzt zum ersten Mal durch Deutschland. „Die Menschen auf unseren bisherigen Stationen waren begeistert“, sagt Spindler. Europas größte Expo mit Spinnen und Insekten sei eine Schau für alle Generationen – Kinder, Eltern, Großeltern; „einfach alle sind beeindruckt und fasziniert. Das wird auch in Lübben so sein“, verspricht der Ausstellungsleiter.
Besonderes Objekt der Faszination sei etwa die mit 45 Zentimeter Durchmesser größte Vogelspinne der Welt. „Es gibt Leute, die legen sich diese Spinne ins Gesicht“, sagt Spindler. Wer Lust darauf hat – auch in Lübben ist nun Gelegenheit dazu. Es geht aber auch etwas weniger spektakulär, dennoch nicht minder faszinierend. So oder so: „Besucher können mit ausgewählten Arten auf Tuchfühlung gehen, diese gerne auch in die Hand nehmen“, sagt Benito Spindler. „Zahlreiche unserer Tiere lassen sich berühren und streicheln.“
So lange gibt es schon Spinnen auf der Erde
Spinnen waren übrigens mit die ersten Tiere, die das Land eroberten. Schon vor mehr als 400 Millionen Jahren krabbelten Spinnentiere auf unserem Planeten. Die ersten echten Spinnen, die auch Netze herstellen, entwickelten sich aber erst rund 100 Millionen Jahre später. Ihre Größe reicht von Mini bis tellergroß; es gibt behaarte Vertreter; manche weben kunstvolle Netze, andere setzen bei der Jagd nach Beute auf ihre Schnelligkeit. Einige töten ihre Opfer mit kräftigen Bissen, andere nutzen Gift.
Für den Menschen allerdings können nur wenige Spinnenarten wirklich gefährlich werden. Die Sydney-Trichternetzspinne aber gehört zu den gefährlichsten Exoten der Welt und hat ein Gift, das für den Menschen auch tödlich wirken kann. Hierzulande gibt es zwar keine in diesem Sinne echten Giftspinnen, aber auch ein paar unangenehme Vertreter. Einer davon ist der Ammen-Dornfinger. Er zählt zu den giftigsten Tieren in Deutschland – und ist in Europa „Spinne des Jahres 2023“. Beißt die Spinne zu, kann das auch für Menschen recht unangenehm sein; der Biss gilt als ähnlich schmerzhaft wie ein Wespenstich.
Auch die größten Käferarten der Welt sind zu sehen
Die Expo „Tarantula Insect“ bietet aber nicht nur Spinnen mit den größten Vogelspinnenarten, sondern auch die größten Käferarten der Welt. Handflächengroße Käfer machen ganz sicher Eindruck. Eine Schau der Superlative, aber auch eine Möglichkeit, sich der Angst vor Spinnen zu stellen. Die Zahl derer, die Panik-Attacken bekommen, wenn sie nur eine Spinne sehen, dürfte allein in Deutschland in die Hunderttausende gehen. Die Spinnenphobie gilt als verbreitetste Angststörung weltweit.
„Unsere Ausstellung ist eine Chance, sich mit der Angst vor Spinnen auseinanderzusetzen“, sagt Benito Spindler. „Berühren oder einfach nur anschauen – alles ist möglich.“ Die Tiere sind in Terrarien ausgestellt, die den Lebensraum der jeweiligen Art detailgetreu nachbilden. Dazu passende Geräusche sorgen für eine besondere Atmosphäre.
Fakten zur Ausstellung im Überblick
Die „Tarantula Insect Expo“ findet am Sonntag, dem 5. Februar, von 11 bis 17 Uhr in der Mehrzweckhalle „Blaues Wunder“ in der Wettiner Straße in Lübben statt.
Etwa 500 spektakuläre und faszinierende Tiere von allen Kontinenten sind zu sehen. Einige können auch berührt und gestreichelt werden.
Sechs Experten vor Ort bringen den Besucherinnen und Besuchern Spinnen und Insekten näher. Jede Stunde gibt es eine Live-Show.
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