Auch im Spreewald sind zur Walpurgisnacht am 30. April wieder die Hexen los. So findet am Kornspeicher in Straupitz nach drei Jahren Pandemiepause ab 20 Uhr wieder die traditionelle Hexennacht statt. Wie der Name verspricht, ist die Hexe die Hauptfigur: Es gibt Hexensuppe, Pizza und Getränke aus der Hexenküche, eine Feuershow, Kinder können Hexen basteln oder sich auch zur Hexe schminken lassen. Für Livemusik sorgt die Folk-Band Drewjanki aus Burg. Große und kleine Gäste sind herzlich eingeladen, im Hexenkostüm zu erscheinen. Der Eintritt ist frei.
Am 30. April präsentiert die Stadt Lübben, Nachtflug Events & Restaurant La Casa den „Tanz in den Mai“ auf dem Lübbener Marktplatz. Bereits ab 14.30 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher ein buntes Unterhaltungsprogramm mit den Spreetaler Blasmusikanten, Günni, den „Lutki's“ und vielen mehr. Höhepunkt ist das traditionelle Maibaumstellen durch die Lübbener Handwerkerschaft. Um 16:30 Uhr wird der Maibaum bereits zum sechsten Mal reich geschmückt und mit vereinten Kräften seinen Platz auf dem Marktplatz finden. Die am Maibaum montierten Zunftzeichen symbolisieren das Wirken der Handwerker in der Stadt und zeigen die Vielfalt des Handwerks in Lübben.
Der Maibaum gilt unter den Niedersorben/Wenden als Symbol für Wachstum und als Lebensbaum der Gemeinde. Die Birke an der Spitze steht für Gesundheit und Fruchtbarkeit. Ab 19:00 Uhr findet das „Tanz in den Mai-Open-Air“ statt. Durch die Nacht führt DJ Matze von der Fetentour mit einem 80er, 90er und 2000er-Mix. Der Eintritt ist frei.
Kahnfahrt mit Hexen in Lübbenau
Auch in Lübbenau wird zur Walpurgisnacht einiges geboten: „Seit vielen Jahren feiern wir gemeinsam mit dem Freilandmuseum Lehde die Walpurgisnacht, so auch in diesem Jahr. Unsere Zusammenarbeit ist ein Gewinn für die Gäste und Besucher“, teilt Steffen Franke vom Großen Spreewaldhafen in Lübbenau mit. Der kurzweilige Abend beginnt bereits am späten Nachmittag mit einer Kahnfahrt nach Lehde.
Einzelne Hexen tauchen bereits am Ufer auf und werden die Passagiere der Kähne verzücken, verzaubern oder auf eine andere Art und Weise in Ihren Bann ziehen, bis sie plötzlich wieder weg sind. Und dann sind sie im Freilandmuseum doch wieder dabei und sogar noch mehr geworden. Gemeinsam mit allen Besuchern wird der Maibaum aufgestellt. Rituale und Bräuche rund um diese Tradition und um die Walpurgisnacht werden mit viel Spaß vermittelt.
Auf einmal sitzen alle wieder auf den Kähnen, diesmal auch die Hexen. Es geht zurück in den Großen Spreewaldhafen. Hier drehen die Hexen gegen 21 Uhr noch einmal richtig auf, lassen aber beim Hexentanz ums Feuer erkennen, dass die Spreewälder Hexen gute Hexen sind. Die Gäste des Abends werden den Flammen ihre Wünsche um die Beseitigung von lästigem Übel übergeben. Immer mehr Hexen fliegen mit ihren skurrilen Besen ein. Beste Laune ist vorprogrammiert. Nun ist der Hexentanzplatz für jedermann beim Tanz in den Mai bis kurz vor Mitternacht eröffnet. Für Speis und Trank ist gesorgt.
Die „Sonderkahnfahrt Walpurgisnacht“ am 30. April startet um 17.30 Uhr. Die Preise liegen bei abergläubischen 25 Euro für Erwachsene und verflixten 17 € für Kindern. Infos und Tickets unter 03542-2225, Großer Spreewaldhafen Lübbenau.
In Golßen beginnt am 30. April das Fest zum Maibaumaufstellen um 15 Uhr. Die Bürgermeisterin von Golßen, Daniela Maurer, und der Golßener Vereinsring laden dazu herzlich auf den Marktplatz ein. Mit dabei sind unter anderem die Sternchen des Golßener Carneval Club 1974 e.V., der Männergesangsverein, eine Hüpfburg für die Kleinsten und natürlich edle Tropfen vom Fass, Kaffee & Kuchen und Frisches vom Grill. Der Eintritt ist frei.
Auch die Stadt Lieberose und der Feuerwehrverein Lieberose e.V. laden ab 18 Uhr zum Maibaumaufstellen auf den Lieberoser Marktplatz ein. Der meist mit einem geschmückten Kranz versehene, entastete Baumstamm wird auf zentralen Plätzen in Städten und Dörfern aufgerichtet. Mit dem Brauch soll der Frühling von den, nach den Wintermonaten wieder draußen zusammenkommenden Bewohnern gemeinsam begrüßt werden. Der Maibaum ist auch ein Fruchtbarkeitssymbol, das eine gute Ernte bringen soll.
Woher der Name Walpurgisnacht stammt
Auch wenn die Walpurgisnacht selbst keltischen beziehungsweise germanischen Ursprungs ist, verweist ihr Name doch auf eine Heilige des Christentums: Walburga, eine benediktinische Missionarin und Äbtissin des Klosters Heidenheim aus dem 8. Jahrhundert. Seit ihrer Kindheit, so die Legende, ist sie in einem Kloster im heutigen Südwestengland auf die Missionierung von Heiden in germanischen Gebieten vorbereitet worden. Bei der stürmischen Seereise über den Ärmelkanal soll das Schiff, auf dem sie sich befand, in Seenot geraten sein. Walburga soll während des Sturms an Deck gekniet und um göttlichen Beistand gebeten haben. Das Schiff erreicht sicher den Hafen und so ist sie auch als eine Schutzpatronin der Seefahrt bekannt. Als Äbtissin des Doppelklosters von Heidenheim, in dem sowohl Männer als auch Frauen unter einem Dach, aber räumlich getrennt voneinander lebten, steht sie wohl 30 Jahre lang an der Spitze eines der wichtigsten Missionsstützpunkte im christlichen Europa und ist eine der mächtigsten Frauen zu dieser Zeit. Aufgrund der zahlreichen Krankenheilungen, die ihr nachgesagt werden, gilt sie auch als Schutzpatronin gegen Seuchen, Hungersnöte und die Pest.
Nach ihrem Tod, datiert auf das Jahr 779, wird sie im Kloster Heidenheim bestattet. Etwa hundert Jahre später werden ihre Gebeine dann in einer feierlichen Zeremonie ins Kloster St. Walburg in die bayrische Diözese Eichstätt verbacht. Dies markiert den Beginn ihrer Verehrung. Von dort werden am 1. Mai 893 nochmals Teile ihrer Gebeine in ein St. Walpurgiskloster in Monheim bei Donauwörth überführt.