Die Freilichtbühne nahe der Ortschaft Gehren in der Gemeinde Heideblick (Dahme-Spreewald) wurde am 14. August 1938 offiziell eingeweiht – und feiert in diesem Jahr folglich ihr 85. Jubiläum. Am Samstag (19. August 2023) nun steht der Höhepunkt im Fest-Programm an: ein Benefizkonzert mit Alexander Knappe.
„Für den Samstag in der Geburtstagswoche wollten wir etwas Besonderes vorbereiten“, sagt Fred Bauer vom Förderverein Heideblick – Kultur im Wald. Seit 2006 kümmern sich 14 aktive Mitglieder des Vereins um die regelmäßigen kulturellen Angebote für verschiedenste Alters- und Interessengruppen während der Saison auf der Waldbühne Gehren.

Der Konzerthöhepunkt im Jubiläumsjahr

Alexander Knappe nach Gehren zu holen, sei schon länger ein Wunsch des Vereins gewesen. „Also fragten wir ihn, ob er zum Jubiläum kommt. Und er hat zugesagt“, erzählt Fred Bauer. Damit wird das Konzert am 19. August der Konzerthöhepunkt im Jubiläumsjahr. Und nicht nur das. Denn während der Vorbereitungen entstand zudem die Idee, dass es ein Benefizkonzert werden soll.
Dafür holten sich die Akteure vom Betreiberverein den Verein Rock und Rhythmen gegen Krebs aus Dahme als Kooperationspartner mit ins Boot. Der Verein organisiert in der Fläming-Stadt verschiedene Kulturveranstaltungen für einen guten Zweck und unterstützt insbesondere die Kinderkrebsstation am Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum (CTK).
„Wir fanden die Idee mit dem Benefizkonzert super. Alexander Knappe ist ja auch sehr sozial engagiert und zum Beispiel Botschafter des Fördervereins des CTK“, sagt Vereinschef Peter Losch. „Der Erlös des Konzerts auf der Waldbühne soll diesmal jedoch komplett dem evangelischen Hospiz Luckau zugutekommen. Das finden wir genauso wichtig wie die Unterstützung der Kinderkrebsstation im Cottbuser Klinikum“, erläutert der Vereinschef. „Wir sind alle eine Region; und wenn wir uns gegenseitig unterstützen, dann können wir auch viel erreichen“, ergänzt er.
Sie freuen sich auf ein großartiges Konzert mit Alexander Knappe auf der Gehrener Waldbühne: Fred Bauer (l.) und Katharina Laurisch (3.v.l.) vom Betreiberverein der Waldbühne, Jenny Klimmek (2.v.l.) und Peter Losch (r.) vom Verein Rock und Rhythmen gegen Krebs aus Dahme sowie Nadine Graßmel (2.v.r.) vom evangelischen Hospiz in Luckau.
Sie freuen sich auf ein großartiges Konzert mit Alexander Knappe auf der Gehrener Waldbühne: Fred Bauer (l.) und Katharina Laurisch (3.v.l.) vom Betreiberverein der Waldbühne, Jenny Klimmek (2.v.l.) und Peter Losch (r.) vom Verein Rock und Rhythmen gegen Krebs aus Dahme sowie Nadine Graßmel (2.v.r.) vom evangelischen Hospiz in Luckau.
© Foto: Birgit Keilbach

Hospiz Luckau ist auf Spenden angewiesen

Das Team vom evangelischen Hospiz in Luckau freut sich über diese Entscheidung. Denn die Einrichtung, in der Menschen die letzten Tage oder Wochen ihres Lebens verbringen, muss jährlich fünf Prozent ihrer Betriebskosten über Spenden erwirtschaften. Laut Hospiz-Sozialarbeiterin Nadine Graßmel sind das rund 100.000 Euro im Jahr. So hoffen alle Beteiligten, dass möglichst alle Plätze in der Waldbühne Gehren am Samstag gefüllt sind.
„Viele Luckauer sind stolz auf das Hospiz in ihrer Stadt und engagieren sich ehrenamtlich. Das Konzert bietet uns auch die Möglichkeit, für das Thema Hospizarbeit, Sterben, Tod und Trauer zu sensibilisieren. Viele kennen unsere Einrichtung in Luckau noch nicht. Da ist diese Aufmerksamkeit durch das Benefizkonzert über die Stadt und die unmittelbare Umgebung hinaus ein weiterer wichtiger Punkt“, erläutert Nadine Graßmel.
Damit der Auftritt von Alexander Knappe und der Vorband „Venterra“ auch von technischer Seite perfekt in Szene gesetzt werden kann, ist der Betreiberverein der Waldbühne auch auf Sponsoren angewiesen. „Und hier haben wir die Firma Sperling-Bau aus Luckau als Hauptsponsor gewinnen können. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Fred Bauer.
Die Waldbühnen-Besucher könnten sich am Samstag auf Songs aus allen vier bisher veröffentlichten Alben von Alexander Knappe freuen – sowie auf die FC-Energie-Cottbus-Hymne „Wir kommen auch morgen noch wieder“ und auf die Lausitz-Hymne „Weil ich wieder zu Hause bin“. Zuvor wird die Berliner Band „Venterra“ mit ihrem Pop-Punkrock die Stimmung auf der idyllisch im Wald gelegenen Freilichtbühne wohl schon ordentlich auf Touren bringen.
Nach dem Wiederaufbau der Freilichtbühne im Gehrener Wald im Jahr 1955 fanden hier zahlreiche Veranstaltungen statt. Mitte der 1960er Jahre schwand das Besucherinteresse.
Nach dem Wiederaufbau der Freilichtbühne im Gehrener Wald im Jahr 1955 fanden hier zahlreiche Veranstaltungen statt. Mitte der 1960er Jahre schwand das Besucherinteresse.
© Foto: Archiv Waldbühne Gehren

Tickets sind im Vorverkauf für 29 Euro erhältlich

Das Konzert beginnt am Samstag, 19. August 2023, um 20 Uhr. Tickets sind im Vorverkauf für 29 Euro erhältlich in Bauers Laden und in der Kulturkirche Luckau, in den Tourist-Infos in Dahme und Lübben sowie an der Abendkasse.
Parkplätze befinden sich auf der Wiese vor dem Schloss Sinntrotz, hinter dem Ortsausgang Gehren in Richtung Walddrehna am Abzweig zur Waldbühne. Von dort bringt ein Shuttleverkehr die Besucher zur Waldbühne und zurück.

Waldbühne Gehren – Blick in die Historie

Die „Grüne Bühne“ in den Gehrener Bergen wurde am 14. August 1938 offiziell eingeweiht. Damals fanden hauptsächlich propagandistische Großveranstaltungen statt. Der Zweite Weltkrieg beendete die Ära.

Im Nationalen Aufbauwerk der DDR (NAW) wurde die Waldbühne 1955 wieder hergerichtet. Regelmäßige Veranstaltungen fanden statt, die Theaterbühnen Cottbus und Senftenberg waren zu Gast, die VEB Konzert- und Gastspieldirektion gestaltete viele Unterhaltungsprogramme.

1964 nahm die Besucherzahl rapide ab. Das Fernsehen befand sich auf dem Vormarsch.

1978 wurde das Areal zum Betriebsferienlager der Deutschen Post umgebaut. Ab 1981 wurde es zu einem Erholungsheim für schwangere Frauen.

Nach 1990 stand die Einrichtung leer und verfiel. Gehrener Einwohner sowie Abgeordnete des damaligen Amtes Heideblick wollten das nicht hinnehmen und beschlossen, die Waldbühne wieder herzurichten. Mit Fördermitteln aus dem Leader-plus-Projekt gelang dies, und am 6. September 2003 wurde die Bühne wieder eingeweiht.

Nach einigen Startschwierigkeiten übernahm 2006 der neu gegründete Förderverein Heideblick – Kultur im Wald die Waldbühne, um sie wieder als kulturellen Veranstaltungsort zu etablieren. Im Jahr 2010 erhielt dieser eine feste Bühnenkonstruktion mit Überdachung, finanziert aus Mitteln des Konjunkturpaketes II und Eigenmitteln der Gemeinde Heideblick.

Weitere Informationen im Internet: waldbuehne-gehren.de