Nach der rasanten Flucht eines 21 Jahre alten Autofahrers vor der Polizei in Ostsachsen sitzt der Mann nun in Untersuchungshaft. Dies habe ein Richter angeordnet, teilte die Polizeidirektion Görlitz am Dienstag mit. Am Tag zuvor war er mit seinem voll besetzten Auto auf der Autobahn 4 (Görlitz-Dresden) bei Weißenberg vor einer Kontrolle durch die Bundespolizei geflüchtet.
Am Montagmorgen (27. Februar) ist es auf der Autobahn zu einer Verfolgungsfahrt gekommen, die spektakulär im Stadtzentrum von Bischofswerda endete.
Eine Streife der Bundespolizei wollte auf der A4 den Fahrer eines Nissan Qashqai kontrollierten. Dieser ignorierte jedoch die Anhaltesignale und raste mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Dresden davon. Die Bundespolizisten sowie Streifen der Autobahnpolizei und der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen nahmen die Verfolgung auf.
Flüchtender verlässt Autobahn und rast über Landstraßen
An der Anschlussstelle Salzenforst nahe Bautzen verließ der Nissan-Fahrer die Autobahn. Während eines Kontrollversuchs etwas später in Geißmannsdorf stoppte der Flüchtende kurz und versuchte dann zu wenden. Beamte traten an das Fahrzeug heran und forderten den Fahrer auf, auszusteigen. Dieser rangierte weiter und überfuhr dabei beinahe einen der Polizisten. Daraufhin schoss ein Beamter mehrmals auf die Reifen des Nissan, teilt Polizeisprecherin Anja Leuschner mit.
Dennoch gab der Mann Gas und setzte seine Fahrt in Richtung Bischofswerda fort. Dort hatten die Beamten einen Stoppstick ausgelegt, welchen der Fliehende überfuhr. Die Flucht endete auf dem Altmarkt in Bischofswerda. Dort prallte der Qashqai gegen einen Poller sowie einen parkenden Opel und fuhr eine Treppe hinunter. Der Fahrer wollte dann noch zu Fuß flüchten, kam jedoch nicht weit. Die Beamten nahmen den 21-Jährigen vorläufig fest.
Sieben Personen bei Muschelwitz von Polizei aufgegriffen
Die Polizei stellte das Auto sicher und wird es kriminaltechnisch untersuchen. Der Tatverdächtige steht möglicherweise im Zusammenhang mit Schleusungskriminalität. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Wagen kurz zuvor voll besetzt war. Bundespolizisten griffen insgesamt sieben Personen bei Muschelwitz auf, welche vermutlich zuvor in dem Nissan gesessen hatten.
Der entstandene Schaden wird auf etwa 18.000 Euro geschätzt. Die Ermittlungen der Bundespolizei, der Kriminalpolizei und des Verkehrsunfalldienstes dauern an.
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