Polizisten haben am frühen Montagabend auf dem Postplatz in Görlitz zwei Tatverdächtige festgenommen. Den 21- und 23-jährigen Männern aus Polen wird vorgeworfen, Online-Betrug im großen Stil begangen zu haben.
Eine Mitarbeiterin der Post im Kreis Görlitz ist laut Angaben der Polizei der Betrug aufgefallen. Sie gab auch den Hinweis.
Die mutmaßlichen Täter bestellten in mindestens 85 Fällen hochwertige Elektronik über das Internet. Und weil sie die Ware nicht bezahlen wollten, taten sie dies unter falschem Namen. Auch die angegebenen Anschriften stimmten natürlich nicht. Und weil die Post tut, was sie tut, wenn die Pakete nicht zugestellt werden können, wurden diese an Postfilialen im gesamten ostsächsischen Bereich umgeleitet.
Intensive Ermittlungen seitens des Revierkriminaldienstes in Zusammenarbeit mit dem Spediteur führten dann zum Erfolg. Am Montagabend überraschten Polizeibeamte den 21-Jährigen, als er gerade mit einem mutmaßlichen Komplizen mehr als 20 Pakete abholen wollte.
Statt der bestellten Waren gab es Handschellen für die beiden Männer.
Die Polizei durchsuchte das Fahrzeug und stellte noch mehr Pakete und gefälschte Abholvollmachten fest. Zusätzlich einen Schlagstock und Bargeld im fünfstelligen Bereich. Beweise und das Auto sind zur weiteren kriminaltechnischen Untersuchung abgeschleppt worden.
Nach einer Nacht im Polizeigewahrsam, beantragte die Staatsanwaltschaft Görlitz am Dienstag gegen den 21-jährigen Hauptbeschuldigten einen Haftbefehl. Wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbsmäßigen Betrugs ordnete ein Richter kurz darauf die Untersuchungshaft gegen den 21-Jährigen sowie die Beschlagnahmung der Postpakete an. Aktuell sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.
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