Bei der Auflösung einer nicht angemeldeten Musikveranstaltung bei Bergen mit bis zu 1500 Teilnehmern ist es am Sonnabend (16. September) zu Angriffen auf Polizisten gekommen. Mehrere Beamte sind dabei verletzt worden. Das teilt die Polizeidirektion Görlitz mit.
Am Freitagabend (15. September) hatte die Polizei von einer Open-Air-Tanzveranstaltung im Bereich des Neuwieser Sees in Neuwiese-Bergen erfahren. Nach Prüfung stellte sich heraus, dass es sich um eine nicht angemeldete Veranstaltung in einem Landschaftsschutzgebiet handelte.

15 Bühnen und Hunderte Fahrtzeuge

Das Event war offensichtlich im Vorfeld längerfristig geplant worden, da die Personen Notstromaggregate, Musiktechnik, Gastronomieequipment und etwa 15 Bühnen aufbauten. Nach ersten Schätzungen befanden sich zeitweise circa 1000 bis 1500 Personen auf dem Gelände und dem angrenzenden Campingplatz.
Den Campingplatz hatten die Teilnehmer behelfsmäßig eingerichtet. Zudem zählten die Polizisten 500 bis 600 Fahrzeuge auf dem Areal. Die Polizeidirektion Görlitz prüfte die Zufahrten zum Gelände. Anwohner der Ortsteile Bluno, Geierswalde, Klein Partwitz und Bergen waren von massiven Ruhestörungen betroffen.
Seit dem Samstagvormittag dann, so berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung, ergriffen Kräfte der Bereitschaftspolizei und der Polizeidirektion Görlitz mit Unterstützung des Technischen Hilfswerkes Maßnahmen, um die Veranstaltung aufzulösen. Die Beamten beschlagnahmten dabei mehrere Notstromaggregate. Dabei kam es zu tätlichen Angriffen auf die Polizisten. Ein Beamter fiel offenbar während einer Rangelei von einem der Notstromaggregate aus einer Höhe von etwa zweieinhalb Metern. Er erlitt schwere Verletzungen. Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus.
Hubschrauber und Rettungswagen am Gelände in Elsterheide, wo das Festival stattfand. Ein Polizeist wurde bei der Räumung schwer verletzt.
Hubschrauber und Rettungswagen am Gelände in Elsterheide, wo das Festival stattfand. Ein Polizeist wurde bei der Räumung schwer verletzt.
© Foto: André Klimann /Blaulichtreport Lausitz
Das THW unterstützte den Einsatz der Polizei auf dem Gelände in Elsterheide.
Das THW unterstützte den Einsatz der Polizei auf dem Gelände in Elsterheide.
© Foto: André Klimann /Blaulichtreport Lausitz

Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray

Weiterhin warfen Gäste des Geländes mit Flaschen, bedrängten, traten und schlugen die Einsatzkräfte zum Teil mit Holzlatten. Zwei weitere Beamte erlitten leichte Verletzungen und kamen ebenfalls zur Behandlung in ein Krankenhaus. Die Polizisten unterbanden die Angriffe mithilfe des Einsatzes von Pfefferspray und Schlagstöcken. Zwei der Angreifer, ein 29- und ein 33-Jähriger, wurden in Gewahrsam genommen.
Die Beschuldigten werden sich wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Landfriedensbruchs zu verantworten haben.
Am späten Nachmittag beruhigte sich die Lage und die Gemüter, woraufhin ein großer Teil der Anlagen abgeschaltet und nach und nach abgebaut wurde. Allmählich verließen auch die Teilnehmenden das Event, sodass gegen 20 Uhr noch etwa 150 Fahrzeuge mit 400 Personen vor Ort waren.

Illegales Event in Elsterheide dreht noch einmal auf

Unerlaubterweise drehten gegen 21 Uhr die restlichen Teilnehmenden die Musik noch einmal auf. Daraufhin beschlagnahmte die Polizei zusammen mit dem THW auch die letzten Notstromaggregate. Wieder flogen Steine auf die Polizisten. Während einer Rangelei wurde eine Beamtin leicht verletzt. Gegen Mitternacht war der Einsatz beendet und es kam zu keinen weiteren Störungen. Die restlichen Teilnehmer reisten am Sonntag ab.