Freunde europäischer Adelskultur haben die längste Zeit gewartet. Die Zeichen für die neue Dauerausstellung im Museum Schloss Doberlug stehen auf Grün. Zurzeit herrscht emsiges Treiben im Schloss.
Es ist das jüngste Museum im Landkreis Elbe-Elster. Zu Dauerausstellung Nummer eins – „Doberlug und das sächsische Brandenburg“, eröffnet 2017 – gesellt sich noch in diesem Jahr Dauerstellung Nummer zwei. Mit „Vom Feinsten. Preußische Adelsschätze in sächsischen Mauern“ werden erstmals bedeutende Zeugnisse europäischer Adelskultur ans Licht der Öffentlichkeit geholt.

Bedeutende Sammlung Dohna-Schlobitten im Schloss Doberlug

Möglich macht dies die Sammlung Dohna-Schlobitten mit Objekten des 16. bis 19. Jahrhunderts. Sie gehörten zum Inventar von Schloss Schlobitten. Die Sammlung ist einer Leihgabe der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Der Museumsverbund Elbe-Elster erhofft sich dadurch kulturtouristischen Aufschwung für das Schloss Doberlug.
Nach jahrelanger intensiver – auch in finanzieller Hinsicht – Vorbereitungsphase herrscht in diesen Tagen endlich Aufbaustimmung im ersten Obergeschoss des Schlosses. Die Erleichterung darüber bei allen Beteiligten scheint greifbar.
Fast 400 einzelne Objekte verlassen erstmals seit Jahrzehnten das Depot und ziehen um in Vitrinen und an Stellwände. Zehn Räume werden mit einzigartigen Zeitdokumenten bestückt. Mit Fingerspitzengefühl, einem geschulten Auge sowie handwerklichem Geschick positionieren sogenannte Art Handler die Exponate. Immer unter der Prämisse, dass die Objekte später optimal vom Besucher betrachtet werden können.
Mit der neuen Dauerausstellung "Vom Feinsten. Preußische Adelsschätze in sächsischen Mauern" werden im Museum Schloss Doberlug auch 41 Gemälde erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.
Mit der neuen Dauerausstellung "Vom Feinsten. Preußische Adelsschätze in sächsischen Mauern" werden im Museum Schloss Doberlug auch 41 Gemälde erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.
© Foto: Heike Lehmann
Dabei lassen die Fachleute allerhöchste Sorgfalt walten. Hier wird nichts ohne Handschuhe angefasst! Nicht mal die Büste des Burggrafen Friedrich zu Dohna-Schlobitten aus Marmor. Drei Männer müssen zupacken, um sie auf den Sockel zu heben. Der Burggraf hatte übrigens eine eindrucksvolle Karriere in der preußischen Armee hinter sich, als diese Büste 1855 entstand. Als Offizier kämpfte er unter anderem in den Kriegen gegen Napoleon.

Wann wird die neue Ausstellung eröffnet?

„Unser Ziel ist, dass nach etwa einer Woche die neue Dauerausstellung zu 75 Prozent fertig sein soll“, sagt Babette Weber, Leiterin vom Museumsverbund Elbe-Elster. Einen konkreten Eröffnungstermin für die neue Dauerausstellung aber kann sie noch nicht nennen.