Nach den Wintermonaten sind die Töpfereien wieder prall gefüllt mit neuer Ware. Die Marktsaison kann beginnen! Was auf den Töpferscheiben und in den Brennöfen so entstanden ist, weckt nicht nur bei Liebhabern die Neugier.
Das beweist der Töpfermarkt in Crinitz im Landkreis Elbe-Elster. Tausende Besucher strömen zum Stelldichein der Töpfer ins Töpferdorf. Der zweitägige Markt im Süden Brandenburgs ist immer der erste des Jahres. Das hat mehrere Vorzüge.
Die einheimischen Töpfer freuen sich auf das Wiedersehen mit vielen Kollegen und den Erfahrungsaustausch. Ein Thema werden die gestiegenen Energiepreise sein. Aber auch der Kontakt zu den Besuchern, die mitunter weite Wege auf sich nehmen, ist in Crinitz immer herzlich.

26. Crinitzer Töpfermarkt mit Steinzeug aller Art

Es ist der 26. Crinitzer Töpfermarkt, der am 1. und 2. April 2023 mit vielen Angeboten lockt. „Feuer, Wasser, Luft und Erde, dass daraus bald Steinzeug werde“, heißt es in einer der vielen Töpferweisheiten. Steinzeug aller Art in Hülle und Fülle werden die Besucher auf die Wiese an der Heinz-Sielmann-Grundschule locken.
Mehr noch: Leckeres aus Töpfen und Pfannen auch für Feinschmecker und ebenso leckeren Kuchen und Unterhaltung durch Kutschfahrten und Schausteller verspricht Margitta Schulze als Vorsitzende des Crinitzer Heimatvereins, der den Markt einst aus der Taufe gehoben hat und bis heute veranstaltet, für das erste Aprilwochenende.

Sorgenfalten bei Organisatoren wegen Corona-Pandemie

Die Sorgenfalten, die die Organisatoren wegen der Nachwirkungen von Corona zu ihrem 25. Jubiläum im Jahr 2022 noch hatten, haben sich schnell dank großen Zustroms verflüchtigt. „Mehr als 80 Töpferbetriebe haben ihr Kommen auch dieses Jahr wieder zugesagt“, berichtet Vereinschefin Margitta Schulze.
Die Crinitzer Töpfereien Schulze, Tunsch, Falkenhahn und Franke sowie die Töpfereien aus Gröbitz und Hohenleipisch freuen sich auf Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland von Bayern bis Schleswig-Holstein, zahlreich vor allem aus Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt. Der Markt wird aber auch von Jahr zu Jahr internationaler: Berufskollegen aus Lettland, Polen, Ungarn, Tschechien und Weißrussland haben sich diesmal angesagt.
2022 hat sie versprochen, nach ihrer Premiere in Crinitz mit ihrem Keramikangebot aus Thüringen unbedingt wiederzukommen: Annekathrin Räthe-Schönert.
2022 hat sie versprochen, nach ihrer Premiere in Crinitz mit ihrem Keramikangebot aus Thüringen unbedingt wiederzukommen: Annekathrin Räthe-Schönert.
© Foto: Jürgen Weser

Was die Besucher und Kunden zu schätzen wissen

Wer den Crinitzer Töpfermarkt schon einmal oder mehrmals besucht hat, weiß die Vielfalt der keramischen Angebote von Gebrauchs- und Nutzkeramik über Garten- und Zierkeramik bis zu besonderen Schmuck- und Kunstkreationen zu schätzen.
Die Marktbesucher lernen unterschiedliche Herstellungstechniken, Farbgebungen, Brennvorgänge und Gebrauchseigenschaften kennen. Meist sitzt das Geld Anfang des Jahres bei den Kunden auch noch recht locker und die Umsätze sind gut.
Wer eine Ruhepause vom Besuchertrubel zwischen den Ständen braucht, ist in der Turnhalle bei Kaffee und Kuchen vom Heimatverein und dem Crinitzer Chor bestens aufgehoben.
Wie immer gibt es für die Organisatoren wenige Tage vor dem Töpfermarkt noch viel zu tun. Der Weg zum Parkplatz ist neu geebnet worden. Die Feuerwehr kümmert sich um Zufahrt und Parkplatzeinweisung, Heike Kiesel pflegt die Kontakte mit den ausstellenden Töpfereien und Detlef Voigt wird die Verteilung und Einweisung auf dem Platz vornehmen. „Wir sind mit allen unseren Helfern“ gut gerüstet, freut sich Margitta Schulze auf zahlreiche Besucher am ersten April-Wochenende.

26. Crinitzer Töpfermarkt am 1. und 2. April

Der 26. Crinitzer Töpfermarkt findet am 1. und 2. April von 10 bis 17 Uhr auf dem großen Freigelände neben der Sporthalle statt.
Parkplätze sind vor Ort reichlich vorhanden. Besucherströme werden von freiwilligen Helfern gut geleitet.
Die Geschichte des Töpferhandwerks geht in unserer Gegend über Jahrtausende zurück. Direkt in Crinitz gefundene Scherben aus dem Mittelalter lassen darauf schließen, dass man im Ort selbst schon in sehr früher Zeit die reichlich vorhandenen Tonvorkommen nutzte. Archäologische Funde in der näheren Umgebung von Crinitz belegen, dass hier bereits in der Jungsteinzeit (3000 bis 1000 vor Chr.) Tongefäße hergestellt wurden.