Die zum Glück ganz seltenen Verkehrsunfälle mit Fahrradfahrern auf Überlandstraßen in Elbe-Elster haben aus Sicht von Ulli Nink, Abgeordneter und Sprecher des im vorigen Jahr gegründeten Aktionsbündnisses „Pro Radwege“, einen Hauptgrund: „Die Leute meiden Straßen ohne begleitende Radwege.“

Sternfahrer treffen sich in Bönitz

Um auf diese unbefriedigende Wegesituation speziell in dem Gebiet der Verbandsgemeinde Liebenwerda im Südwesten des Landkreises aufmerksam zu machen, sind am 11. September alle Radfahrer zu einer Sternfahrt nach Bönitz (Sportplatz) eingeladen. Dort findet um 15 Uhr eine Abschlusskundgebung statt. Außerdem bietet die Polizei eine kostenfreie Fahrradcodierung an (bitte Eigentumsnachweis und Ausweis mitbringen und für die Tour allgemein zur Sicherheit einen Mund-Nase-Schutz).
Die Sternfahrer fahren in diesen Orten los: 14.30 Uhr ab Rathaus Bad Liebenwerda, 14.15 Uhr ab Gaststätte Ulmenhof Schmerkendorf, 14.30 Uhr ab Mühlenweg Marxdorf, 14.30 Uhr ab Rathaus Uebigau, 14.30 Uhr ab Gaststätte Beiersdorf, 14.15 ab Graun-Zentrum Wahrenbrück und 14.20 Uhr ab Langenrieth über Saxdorf und Kauxdorf.

Drei wichtige Fahrradwege fehlen in Elbe-Elster

Das Aktionsbündnis sieht drei Schwerpunkte: erstens den fehlenden Radweg an der B 183 Richtung Sachsen. Dieser sei 2006 in die Landesbedarfsliste aufgenommen worden, war 2011 herausgeflogen, 2018 wieder aufgenommen worden, um sich bei den Planern wieder hinten anzustellen. Zweitens den fehlenden Radweg an der Landesstraße zwischen Marxdorf und Schmerkendorf/Falkenberg. Die Anfrage beim Ministerium laufe. Es werde die Aufnahme in die Landesbedarfsliste geprüft. Drittens den fehlenden Radweg an der Kreisstraße zwischen Bönitz und Zinsdorf zur Anbindung an den Weg nach Wahrenbrück als Schulstandort.
Das Aktionsbündnis fordere nicht nur die Aufnahme in die Prioritätenlisten, sondern auch eine zügige Planung. Doch dafür würde zumindest beim Landesbetrieb Straßenwesen das Personal nicht ausreichen. Dies erfuhr Ulli Nink diese Woche mit Bürgermeistern aus der Verbandsgemeinde im Gespräch mit Brandenburgs Verkehrsstaatssekretär Rainer Genilke (CDU). Das Land sei in der Pflicht, diesen Engpass zu beseitigen. Die Sternfahrt am Freitag solle den Bemühungen um neue Fahrradwege Nachdruck verleihen.