Die Ontras Gastransport GmbH (Ontrans) wird Sanierungsarbeiten an einer Ferngasleitung (FGL) zwischen Großenhain und Lauchhammer durchführen. Dort verläuft die von Sayda (Erzgebirge) kommende und in Lauchhammer endende FGL 209. Im Bereich Elbe-Elster durchquert die Leitung das Schradenland und Teile des Amtes Plessa. Die Stahlleitung hat einen Innendurchmesser von 80 Zentimetern (DN 800) und ist für einen maximalen Druck von 63 bar ausgelegt. Sie versorgt unter anderem die Regionen Freiberg, Radebeul, Coswig, Großenhain und Lauchhammer mit Gas.
Bestandteil eines mehrjährigen Sanierungsprogramms
Im Rahmen eines mehrjährigen Sanierungsprogramms werden Pressesprecher Dr. Ralf Borschinsky zufolge bei dieser Leitung mehrere Straßenkreuzungen erneuert, eine Armaturengruppe ausgetauscht und ein Rohrstück mit Korrosionsanzeichen ausgewechselt. Alle Baumaßnahmen sollen dabei Wasserstoff-tauglich ausgeführt, sodass die Leitung später gegebenenfalls auf den Transport von Wasserstoff umgestellt werden kann.
Dazu müsse der jeweilige Bauabschnitt zuvor gasfrei sein. Deshalb werde dieser Leitungsabschnitt zunächst vom Gasstrom getrennt. Das in dem Rohrabschnitt verbliebene Restgas werde dann mit einem mobilen Verdichter jeweils in eine andere Leitung umgepumt und bleibe damit weiter verfügbar. Insgesamt sollen bei den zwei geplanten Einsätzen des Verdichters in Folbern und Radeburg rund 590.000 Kubikmeter Erdgas vor dem Ausblasen in die Atmosphäre gerettet und stehen dadurch weiter für den Verbrauch zur Verfügung. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 300 Einfamilienhäusern.
Weshalb Gas abgefackelt werden muss
Weil nach dem Ende des Umpumpens noch eine Restmenge von etwa 34.000 Kubikmeter in der Leitung verbleibt, wird der Einsatz einer Fackel notwendig, um unnötige Methanemissionen zu vermeiden. Die Fackel solle an der Armaturengruppe bei Schraden erfolgen. Die Anlage ist etwa 20 Meter hoch.
Anschließend werden die gasfrei zu machenden Leitungs- und Anlagenteile noch mehrmals mit Luft gespült, um auch noch die letzten Reste der ursprünglichen Gasfüllung zu entfernen. Erst danach, so der Pressesprecher, können die geplanten Bauarbeiten beginnen.