Die Folgen des Stromausfalls in Cottbus werden aktuell behoben. Zurzeit werden die Netze laut Stadtwerke Cottbus GmbH wieder schrittweise zugeschaltet. Massive Unterbrechungen in der Stromversorgung hatte es in den Stadtteilen Schmellwitz, Sandow, Stadtmitte und Ströbitz gegeben. Davon waren nach Angaben der Stadtwerke Cottbus rund 29.000 Hausanschlüsse betroffen. „Bis 15 Uhr konnten alle Kunden schrittweise wieder versorgt werden“, sagte eine Stadtwerke-Sprecherin. Auch während der Zuschaltung kam es zu weiteren, kurzzeitigen Stromausfällen.
Zum Auslöser des massiven Stromausfalls hält sich die Sprecherin auch am späten Dienstagnachmittag bedeckt. „Die Ursache ist noch nicht abschließend geklärt“, heißt es nur in einer Mitteilung. In diesem Zusammenhang liegt die Vermutung nahe, dass die Stadtwerke darauf bedacht sind, vor allem aus juristischen Gründen nicht vorschnell öffentlich einen Verursacher zu benennen. Für den hätte das möglicherweise erhebliche versicherungstechnische und finanzielle Konsequenzen. Möglicherweise war es aber auch ein Zusammenspiel mehrerer unglücklicher Ereignisse, die zu dem großflächigen Ausfall des Stromnetzes in Cottbus führten.
Erst am 31. August 2023 hatte es im nördlichen Stadtgebiet von Cottbus einen Stromausfall gegeben. Damals war bei Tiefbauarbeiten ein Kabel beschädigt worden.
Große Teile der Stadt Cottbus waren seit 12.15 Uhr am Dienstag, 19. September, ohne Stromversorgung. Nach bisherigen Erkenntnissen der Stadtwerke kam es in zwei Mittelspannungsteilnetzen zu Unterbrechungen der Stromversorgung. Betroffen waren im Wesentlichen die Stadtteile Schmellwitz, Sandow, Stadtmitte und Ströbitz. Die Ursache ist aktuell noch nicht bekannt, so Stadtsprecher Jan Gloßmann. Inzwischen scheint es, als würden die Stadtteile schrittweise wieder zugeschaltet. Zuletzt wurde aus dem Bereich um den Puschkinpark in der Innenstadt gemeldet, dass das Licht wieder angegangen ist.
Feuerwehr rettet Menschen aus steckengebliebenen Fahrstühlen
Die Feuerwehr hat bislang in fünf Fällen Menschen aus steckengebliebenen Fahrstühlen befreit. In zwei weiteren Fällen mussten Patienten, die auf eine häusliche Stromversorgung angewiesen sind, unterstützt werden.
Der Ausfall der Elektroenergie hat weiter Auswirkungen auf den Straßenbahnverkehr in Cottbus. Die Linie 2 (nach Sandow) und die Linie 4 (nach Schmellwitz) verkehren auch in der nächsten Zeit nur bis in die Innenstadt.
Betroffen von dem Stromausfall war mutmaßlich fast das ganze Stadtgebiet von Cottbus. Recherchen von LR.de belegen Stromausfälle in der gesamten Innenstadt und auch im nördlichen Stadtteil Saspow. Betroffen waren auch der gesamte Nordosten der Stadt mit dem Ortsteil Merzdorf.
Aus dem Stadtteil Saspow wird gemeldet, dass die Stromversorgung seit 13.20 Uhr wieder funktioniert. Die Innenstadt ist weiter stromlos.
Nach Auskunft der Leitstelle Lausitz waren auch die Ampelanlagen und Straßenbahnen im Bereich der Innenstadt betroffen.
Viele Autofahrer in der Innenstadt reagierten verunsichert an den großen Kreuzungen in der Stadt. Personen mussten aus feststeckenden Aufzügen befreit werden, heißt es von der Leitstelle weiter.
Licht und Kassen aus im Blechen-Carré
Auch im Blechen-Carré gingen die Lichter aus, Kassensysteme funktionierten nicht mehr. Die Kunden wurden hinausbegleitet, wie Verkäuferinnen berichten. Viele der Händler hatten ihre Türen geschlossen oder sich selbst vor den Eingang gesetzt. Kurz nach 13 Uhr ging das Licht im Blechen-Carré wieder an.
Die Ursache für den riesigen Stromausfall in der Lausitzmetropole ist bisher völlig unklar. Die zuständigen Stadtwerke in Cottbus sind telefonisch per Festnetz derzeit auch nicht erreichbar. Eine Sprecherin, die LR.de per Mobiltelefon erreichte, sagte: „Unsere Fachleute suchen noch nach der Ursache des Ausfalls.“
Der Verteilnetzbetreiber Mitnetz-Strom sagt: „Bei uns gibt es keine Probleme.“ Der Strom werde bis an die Übergabepunkte für die Stadtwerke Cottbus geliefert.
CTK in Cottbus von Stromausfall nicht betroffen
Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus als größter medizinischer Versorger in Brandenburg war nach eigenen Angaben nicht betroffen. Das Krankenhaus hat 1200 Betten. Notstromaggregate stünden für den Fall bereit, so eine Sprecherin.