Der frühere Vorsitzende der Jungen Alternative Brandenburg, Jean-Pascal Hohm (24), ist neuer Chef der AfD Cottbus. Er wurde am Samstag zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt, wie er am Sonntag auf Anfrage bestätigte. An der Spitze des AfD-Kreisverbands Cottbus gab es in den vergangenen Monaten mehrere Wechsel. Hohm leitete nach eigenen Angaben von 2014 bis 2016 die Junge Alternative in Brandenburg. Die Nachwuchsorganisation der AfD wurde 2019 vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.
Die Nachrichten-Website „netzpolitik.org“ hatte 2019 ein internes Gutachten des Bundesamtes für Verfassungsschutz veröffentlicht. In dem Dokument wird Hohm in einer Liste von Funktionären der Jungen Alternativen genannt, die zumindest zeitweise für die Identitäre Bewegung aktiv gewesen sein sollen. Hohm sagte am Sonntag auf Anfrage, er sei bei einer Aktion der Identitären Bewegung vor einigen Jahren vor der CDU-Zentrale in Berlin vor Ort gewesen, aber an der Aktion nicht beteiligt gewesen. „Ich war da eigentlich nie aktiv.“
Auf seiner Facebook-Seite erwähnte Hohm im April 2017 die Identitäre Bewegung: „Wir sind Teil einer Bewegung: Pegida auf der Straße, die Identitären auf dem Brandenburger Tor und die AfD im Parlament!“ Am Sonntag sagte er: „Das sehe ich auch so.“ Der Satz stamme aus einer Parteitagsrede.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz bezeichnet die Identitäre Bewegung als „gesichert rechtsextremistisch“. Die Brandenburger AfD war im Juni 2020 vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft worden.