So spannend war der Kampf um die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Nordost schon lange nicht mehr. Bis zu sieben Teams dürfen sich noch Hoffnungen auf den Titel machen.
Nach dem 23. Spieltag führt Energie Cottbus die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung gegenüber Rot-Weiß Erfurt an. Die Thüringer können allerdings mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den FSV Luckenwalde am Mittwoch wieder vorbeiziehen. Dahinter lauert die in der Rückrunde von Sieg zu Sieg eilende VSG Altglienicke.

Energie Cottbus und Altglienicke mit Lauf

Spitzenreiter Energie Cottbus und eben die VSG Altglienicke sind die Teams der Stunde in der Regionalliga Nordost. Cottbus hat nach einem zunächst holprigen Start ins neue Jahr zuletzt vier Siege aus den zurückliegenden fünf Spielen erkämpft. Noch besser ist nur der Lauf von Altglienicke. Die VSG hat in diesem Jahr schon 19 von 21 möglichen Punkten geholt und weist mit 15:1 auch ein beeindruckendes Torverhältnis auf.
Aber wer von diesen sieben Teams will eigentlich aufsteigen? Fakt ist: Alle haben die Lizenz für die 3. Liga beantragt. Und dennoch – auf dem Rasen wird fleißig gepunktet, aber verbal wird kräftig gemauert. Nur ein Team bekannte sich allerdings am vergangenen Wochenende zum Aufstieg als Saisonziel: Energie Cottbus.
Bei den anderen Teams will man wahlweise „von Woche zu Woche gucken“, „die nächsten Schritte machen“ oder zumindest „die Großen ärgern“. Ein Verein möchte sogar erst in der kommenden Saison „oben ein großes Wörtchen mitsprechen“. Hier sind die Aussagen der Trainer von Platz eins bis sieben im Detail.

Das sagen die Trainer der Regionalliga Nordost

Claus-Dieter Wollitz (Energie Cottbus) bei Ostsport-TV: „Wenn wir weiter so konzentriert spielen, dann haben wir alle Voraussetzungen, um unser selbstgestecktes Ziel zu erreichen. Zumal bei uns jetzt einige verletzte Spieler zurückkommen.“ Dieses Ziel lautet – Rückkehr in die 3. Liga.
Fabian Gerber (Rot-Weiß Erfurt) im MDR: „3. Liga? So weit sind wir noch nicht. Trotzdem spielen wir eine überragende Saison. Man kann als Erfurter auf diese Truppe nur stolz sein. Wir wollen so lange wie möglich oben dabeibleiben und die Großen ärgern. Wir müssen aber nicht – sondern wir dürfen. Das Ziel aufzusteigen, haben sich andere Vereine gesetzt.“
Karsten Heine (VSG Altglienicke) im MDR: „Ob wir ein Kandidat für die Meisterschaft sind, mögen andere beurteilen. Wir haben eine nicht so optimale Hinrunde gespielt. Unser Ziel ist es, eine bessere Rückrunde zu spielen. Wir wollen oben mit dabei sein – das sind wir jetzt auf jeden Fall. Dadurch macht die Sache für uns viel mehr Spaß.“
René Klingbeil (Carl Zeiss Jena) im MDR: „Es ist schwer, ein Ziel auszurufen. Der Weg ist lang, es sind noch viele Spiele. Wir gucken von Woche zu Woche. Wir versuchen in jedem Spiel das Bestmögliche herauszuholen. Dann wird man sehen, was am Ende des Tages dabei rauskommt.“
An der Tabellenspitze der Regionalliga Nordost: Claus-Dieter Wollitz bekennt sich als einziger Trainer mit Energie Cottbus zum Aufstieg als Saisonziel.
An der Tabellenspitze der Regionalliga Nordost: Claus-Dieter Wollitz bekennt sich als einziger Trainer mit Energie Cottbus zum Aufstieg als Saisonziel.
© Foto: Gabor Krieg/Picture Point
Almedin Civa (Lok Leipzig) im MDR: „Wir nehmen jede Herausforderung an. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir der Topfavorit sind. Wir haben eine tolle Mannschaft, aber es muss immer alles passen. Wir als Verein schauen immer, dass wir die nächsten Schritte machen können. Wir freuen uns, dass wir jetzt mit 40 Punkten nach Erfurt fahren. Es ist doch eine super Situation, dass da oben jetzt sechs, sieben Mannschaften sind. Es ist eine tolle Liga.“
Christian Tiffert (Chemnitzer FC) im MDR: „Wir hatten zwischenzeitlich zwar einen guten Lauf. Aber das war diesem Lauf sowie der Entwicklung einzelner Spieler geschuldet, aber nicht der unserem Kader von der Papierform her. Wir wollen oben mitspielen und das können wir ja immer noch. Aber den Unterschied zu einer wirklichen Topmannschaft hat man gegen Energie Cottbus gesehen.“
Heiner Backhaus (BFC Dynamo) bei Ostsport-TV: „Wir gucken von Spiel zu Spiel. Dass wir die Lizenz für die 3. Liga beantragt haben, hat ja eher motivierende Gründe für die Spieler. Man muss realistisch sein: Wir sind schon einige Punkte zurück. Wir sehen die letzten Spiele unter dem Aspekt, dass wir uns schon auf die nächste Saison vorbereiten können. Denn da wollen wir dann wirklich oben ein großes Wörtchen mitsprechen. So war das von Anfang an geplant.“