UPDATE, 13. November: Kapitän Hunter Garlent hat sich in einem Interview der Lausitzer Füchse zur unbefriedigenden Situation geäußert. „Wir arbeiten hart daran, die Fehler schrittweise zu beseitigen. Die Arbeitsmoral ist da. Natürlich hat keiner erwartet, dass wir so lange nicht punkten, aber es wird sicherlich nicht die ganze Saison so sein. Hoffentlich können wir den Spieß endlich umdrehen und beispielsweise die knappen Partien gewinnen“, erklärte Garlent vor dem Gastspiel in Dresden am Freitag. „Wir müssen vor dem Tor bissiger sein, die Chancen lassen sich nämlich nicht so leicht erspielen. Wir dürfen sie nicht als selbstverständlich ansehen.“

War das womöglich ein negatives Omen? Unmittelbar nach der Niederlage gegen die Eispiraten Crimmitschau ging in der Eishalle in Weißwasser am Sonntagabend für kurze Zeit das Licht aus.
Okay, ganz so weit ist es in sportlicher Hinsicht bei den Lausitzer Füchsen zwar noch nicht. Schließlich haben sie erst knapp ein Sechstel der Saison in der DEL2 gespielt. Aber – die Situation ist nach der siebten Niederlage in Serie dennoch schon ziemlich düster. Im Fuchsbau leuchtet seit Sonntag die Rote Laterne des Tabellenschlusslichts.

Lausitzer Füchse schießen kaum Tore

Die positiven Dinge sind nach der 2:3-Niederlage nach Verlängerung im Derby gegen Crimmitschau schnell aufgezählt. Weißwasser holte zwei Tage nach dem 1:8-Debakel beim ESV Kaufbeuren zumindest einen Punkt. Außerdem erzielte die seit Wochen schwächelnde Offensive immerhin zwei Tore. Und außerdem, darauf legte Trainer Petteri Väkiparta in seiner Analyse großen Wert, habe die Mannschaft „ein gutes Comeback nach dem Spiel am Freitag“ gezeigt.
Die Mängelliste der Lausitzer Füchse ist dagegen deutlich länger. Das mit Abstand größte Problem – die Torflaute in der Offensive. Mickrige elf Treffer in acht Spielen sind Negativwert in der Liga. Hunter Garlent ist längst zum Alleinunterhalter in Sachen Torgefahr mutiert. Ohne seinen kongenialen Sturmpartner Peter Quenneville wirkt aber auch Garlent überfordert mit der Last der Verantwortung. Die vor der Saison proklamierte Torgefahr, die auch aus den anderen Reihen kommen sollte, ist bisher nicht zu sehen.
Verteidiger Sebastian Zauner fasste das Dilemma nach der Crimmitschau-Niederlage so zusammen: „Uns fehlt der letzte Biss, um Tore zu erzielen. Da müssen wir einfach mehr Gas geben.“ Und auch Väkiparta konstatierte, dass es seiner Mannschaft derzeit extrem schwerfalle, „die Scheibe reinzuhauen“.
Bis auf Garlent kann keiner der Importspieler eine Schlüsselrolle übernehmen. Dazu kommt das schwindende Selbstvertrauen. Statt Selbstvertrauen schleppt fast jeder Spieler derzeit eine gehörige Portion Nervosität mit über das Eis. Trainer Petteri Väkiparta sah die Lausitzer Füchse gegen Crimmitschau zwar über weite Strecken als „die klar bessere Mannschaft“. Aber diese eine Spur zu positive Analyse dürfte ohnehin in erster Linie dazu gedacht gewesen sein, um seine Mannschaft mental aufzubauen. Zumal dem Tabellenletzten aus Weißwasser am Freitag mit dem Derby bei den Eislöwen Dresden (19.30 Uhr) bereits die nächste schwere Aufgabe bevorsteht.

Der Plan von Trainer Petteri Väkiparta

Natürlich ist Väkiparta ein erfahrener Trainer und weiß, wie schwer in solchen sportlichen Krisen der Teufelskreis des schwindenden Selbstvertrauens zu durchbrechen ist. Es geht nur über kleine Erfolgserlebnisse. Und über unerschütterlichen Optimismus in der Öffentlichkeit. „Die Mannschaft hört auf uns Trainer und versucht, unsere Tipps umzusetzen. Die Stimmung ist immer noch gut und wir arbeiten hart. Das ist der einzige Weg, um die Wende zu schaffen“, erklärte er.
Das klingt erst einmal nach einem logischen Plan in Krisenzeiten. Wenn jetzt auch noch Tore hinzukommen – dann könnte die Rote Laterne im Fuchsbau bald wieder erlöschen. Das Licht ging nach dem Sonntag-Spiel gegen Crimmitschau jedenfalls ganz schnell wieder an. Aber: Der sportliche Erfolg der Lausitzer Füchse muss jetzt ebenso schnell her. Vielleicht war das Licht ja doch ein positives Omen.