Die Saison 2022/23 für Eishockey-Zweitligist Lausitzer Füchse in der DEL2 geht weiter: Am Sonntagabend gewannen die Weißwasseraner das dritte Spiel in den Pre-Playoffs bei den Wölfen Freiburg mit 6:3 (1:1, 3:0, 2:2). Am Freitag hatten die Füchse mit dem überraschend deutlichen 5:1 dieses entscheidende Spiel der Serie „Best of three“ erzwungen.
Nun geht es im Viertelfinale gegen den Hauptrunden-Sieger Kassel Huskies weiter. Die erste Partie steigt bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) in Kassel. Das erste Heimspiel tragen die Füchse am Freitag in der Eisarena in Weißwasser aus. Die Serie wird als „Best of seven“ gespielt.
Treffer nach Videobeweis aberkannt
Kristian Blumenschein (14.), Eric Valentin (26./35.) Hunter Garlent (33.), Roope Mäkitalo (57.) und Lane Scheidl (60.) sorgten mit ihren Toren für den unerwartet deutlichen Auswärtssieg in der „Echte Helden“-Arena von Freiburg. Für die Gastgeber trafen Kevin Orendorz (8.), Jackson Cressey (53.) und Tor Immo (58.). Einen weiteren Wölfe-Treffer direkt vor der ersten Drittelpause verwehrten die Schiedsrichter. Per Videobeweis wurde geklärt, dass der Puck die Linie erst nach der Sirene überquert hatte.
Die Partie hat schon vor dem ersten Bully echten Endspiel-Charakter. Schon beim Aufwärmen gerieten die ersten Spieler aneinander, während der Partie gab es dann immer wieder Handgreiflichkeiten. Beide Teams waren in diesem Alles-oder-Nichts-Spiel sofort bei der Sache. Die Partie war geprägt von Zweikämpfen und Strafen.
Nachdem Freiburg in Überzahl früh durch Orendorz (8.) in Führung gegangen waren, drehten die Gäste vor 2303 Zuschauern mit jeder fortlaufenden Minute das Spiel. Trotz des Ausgleichs durch Blumenschein (14.) hatte Freiburg vorerst zwar weiterhin etwas mehr Offensivaktionen. Doch im zweiten Drittel kippte die Partie vollends: Eine wunderbare Vorarbeit von Jan Nijenhuis verwandelte Valentin zur Führung (26.).
Ehrung für Füchse-Stürmer Hunter Garlent
Dann kam der große Auftritt von Hunter Garlent. Der Top-Torjäger der Füchse leitete einen Schuss direkt aus der Luft ins gegnerische Tor (35.). Ein traumhafter Treffer aus der Trickkiste – und gleichzeitig so wichtig für Weißwasser. Garlent war am Samstag bei der großen DEL-Gala in Düsseldorf zum bester Spieler der Saison 2022/23 und auch zum besten Stürmer gekürt worden.
An der Abstimmung nahmen neben den Trainern der 14 DEL2-Clubs auch die Kapitäne aller Teams, die DEL2, SpradeTV und das Fachmagazin Eishockey NEWS, welche die Wahl durchführt, teil. „Auf dem Eis ist er ein absoluter Stratege und er macht seine Mitspieler an seiner Seite besser“, erklärt Sebastian Groß, DEL2-Chefredakteur der Eishockey-News.
Für Weißwasser wird es damit immer schwerer, den Kanadier im Fuchsbau zu halten. Doch die Verhandlungen laufen noch – und vorerst wird der 28-Jährige ja weiter für die Füchse auf Torejagd gehen. Den nach der durchwachsenen Hauptrunde keineswegs erwartbaren Viertelfinal-Einzug machten dann Mäkitalo (57.) und Scheidl (60.) mit zwei Treffern ins leere Wölfe-Tor dann endgültig klar.
Das war allerdings ein Zitterspiel, weil Freiburg volles Risiko ging und bis zum Schluss um den Anschlusstreffer kämpfte. Am Ende flogen noch einmal die Fäuste. Marc Wittfoth und Louis Anders beendeten dieses umkämpfte Spiel zünftig.
Füchse-Trainer Petteri Väkiparta hatte nach dem Heimsieg am Freitag kernig formuliert: „Ich habe heute etwas mehr Brusthaare gesehen von meiner Mannschaft.“ Die dürften am Sonntag noch weiter gewachsen sein. Das war ein sehr starker Auftritt der Weißwasseraner, die nun allerdings im Viertelfinale gegen das diesjährige Rekordteam Kassel (40 Siege in 52 Spielen) klarer Außenseiter sind.
Trainer Petteri Väkiparta (Lausitzer Füchse) nach dem Spiel
„Beide Mannschaften haben alles in die Schale geworfen. Es war ein Kampf um jeden Zentimeter, die Emotionen waren manchmal ein bisschen zu hoch. Für meine Mannschaft waren es ein bisschen zu viel Strafzeiten – das müssen wir besser machen. Wir haben viele Pucks zum Tor gebracht, das war eine gute Serie und ein guter Lernprozess. Unser Weg geht weiter.“