Was das DEL-Finale zwischen dem neuen Meister Red Bull München und dem ERC Ingolstadt mit den Lausitzer Füchsen zu tun hat? Ganz schön viel: Denn der Ingolstädter Final-Torhüter Jonas Stettmer (21) soll in der kommenden Saison bei den Lausitzer Füchsen in der DEL2 zwischen den Pfosten stehen.
Der Zweitligist aus Weißwasser profitiert dabei einmal mehr von der Kooperation mit den Eisbären Berlin. Jonas Stettmer soll bei den Eisbären Torhüter Nummer drei hinter dem mutmaßlichen Neuzugang Jake Hildebrandt (Löwen Frankfurt) und Nikita Quapp werden. Vor allem aber soll der gebürtige Straubinger erst einmal in Weißwasser Spielpraxis sammeln.
Die „Bild“-Zeitung hatte am Wochenende erstmal über den Wechsel berichtet. Informationen von lr.de bestätigen den Transfer. Offiziell hat sich bisher keiner der drei Clubs geäußert.
Dirk Rohrbach als Geschäftsführer der Lausitzer Füchse hatte nach dem Viertelfinal-Aus gegen die Kassel Huskies im März angekündigt: „Wir planen mit zwei deutschen Torhütern für die neue Saison.“ Inzwischen scheint klar: Neben dem bereits unter Vertrag stehenden Tommi Steffen dürfte also Jonas Stettmer im Wechsel mit Nikita Quapp das Torwart-Gespann der Füchse bilden. Der Kontrakt mit Ville Kolppanen wurden dagegen nicht verlängert.
Wer ist dieser Jonas Stettmer? Der im Nachwuchs des ERC Ingolstadt ausgebildete Keeper wurde im zurückliegenden Playoff-Finale gegen München unverhofft zum Shooting-Star. Stettmer bekam viel Einsatzzeit, weil sich mit Michael Garteig Ingolstdadts etatmäßiger Nummer-eins-Keeper verletzt hatte und dessen Vertreter Kevin Reich erkrankt war.

Jonas Stettmer mit Ingolstadt im Finale

Der Youngster löste die plötzliche Final-Aufgabe mit Bravour. Ingolstadt-Trainer Mark French lobte: „Es ist toll zu sehen, wie er dieser Herausforderung gerecht wird.“ Jonas Stettmer kam in vier der fünf Finalspielen gegen München zum Einsatz.
Und er leistete sich sogar einen viel diskutierten Luxus: Denn nach dem Auswärtssieg im dritten Spiel in München feierte Stettmer vor der Fankurve gemeinsam mit den Ingolstädter Anhängern – das widerspricht normalerweise den Gepflogenheiten mitten in einer Playoff-Serie.
Egal, der Jubel und die Emotionen mussten raus. Mit jeder starken Parade sei seine „Brust noch größer“ geworden, berichtete Stettmer anschließend: „Das Selbstbewusstsein stieg von Mal zu Mal immer mehr.“ Und auch Mark French nahm ihm den Jubel nicht übel. „Er ist sich der Größe dieser Bühne vielleicht überhaupt nicht bewusst“, erklärte der Coach des ERC Ingolstadt.
Ungewöhnlicher Jubel mitten in der Playoff-Serie: Jonas Stettmer ließ sich nach dem Sieg in München von den Fans des ERC Ingolstadt feiern.
Ungewöhnlicher Jubel mitten in der Playoff-Serie: Jonas Stettmer ließ sich nach dem Sieg in München von den Fans des ERC Ingolstadt feiern.
© Foto: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner
Das Markenzeichen von Jonas Stettmer sind seine langen Haare und vor allem die langen Beine. Dank der Größe von 1,94 Metern kann er die Pfosten mit den Schonern gut abdecken, ist aber trotzdem sehr gewandt auf dem Eis. Nach anfänglicher Nervosität steigerte sich Stettmer im Verlaufe der Finalserie gegen München und wurde von der Nummer drei zum sicheren Rückhalt.
Übrigens: Trotz der Final-Niederlage mit dem ERC Ingolstadt gegen München wechselt Jonas Stettmer als Meister zu den Eisbären Berlin und den Lausitzer Füchsen. Denn er kam in der laufenden Saison mit einer Förderlizenz auch 15 Mal für die Ravensburg Towerstars zum Einsatz. Ravensburg holte sich am Dienstagabend im Final-Duell mit dem EC Bad Nauheim den vierten Sieg und damit die Meisterschaft in der DEL2.