Die Lausitzer Füchse sind also wieder zurück im Geisterspiel-Modus – aber immerhin erfolgreich. Im ersten Heimspiel ohne die lautstarke Unterstützung der Fans auf den Rängen kam Weißwasser in der DEL2 zu einem 4:1-Sieg gegen den ESV Kaufbeuren. Den Jubel der Fans hätte am Sonntagabend vor allem ein Spieler verdient gehabt: Peter Quenneville. Der überragende Topscorer steuerte drei Treffer und eine Vorlage zum Heimerfolg der Mannschaft von Trainer Chris Straube bei.
Alle sächsischen Profi-Vereine – egal, in welcher Sportart – müssen wegen der explodierenden Corona-Infektionszahlen im Freistaat vorerst bis zum 12. Dezember ohne Zuschauer spielen. „Es ist eine schwierige Situation ohne die Fans und die Sponsoren in der Halle. Wir stehen jetzt wieder da, wo wir in der vergangenen Saison schon einmal gestanden haben. Jetzt fehlen natürlich die Atmosphäre und die Begeisterung bei den Spielen. Aber wir müssen es so akzeptieren“, erklärte Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach.
Zudem wandten sich die Spieler mit einer Video-Grußbotschaft an die Fans. „Wir sind sehr traurig, dass ihr nicht in der Halle sein könnt. Wir werden euch vermissen“, übermittelte beispielsweise Kapitän Clarke Breitkreuz in Richtung der Anhänger.

Zwei Premieren bei Lausitzer Füchsen

Außerdem gab es am Sonntagabend in Weißwasser zwei Premieren auf dem Eis. Der kanadische Verteidiger Brett Carson (35) und Stürmer Eric Valentin (24/bisher Kassel Huskies) bestritten ihr Debüt im Füchse-Trikot.
Im Tor stand Förderlizenzspieler Tobias Ancicka von den Eisbären Berlin. Leon Hungerecker ist derweil für den DEL-Kooperationspartner in der Hauptstadt im Einsatz und bekommt damit die Belohnung für seine starken Leistungen in den vergangenen Wochen bei den Lausitzer Füchsen. Am Freitagabend beim 5:4-Sieg in Bietigheim kam Hungerecker zu seinem Debüt in der DEL. Bennet Roßmy, der in der vergangenen Saison für Weißwasser spielte, erzielte dabei übrigens seinen ersten DEL-Treffer für Berlin.
Während die Lausitzer Füchse bei diesem Heimspiel Corona-bedingt ohne die Unterstützung der Fans auskommen mussten, leidet auch der ESV Kaufbeuren derzeit unter den Folgen der Pandemie. Zwei Spieler befinden sich seit Mittwoch nach positiven PCR-Testungen in Quarantäne. Zudem fehlte bei den Allgäuern ein halbes Dutzend an Spielern wegen Verletzungen.

Goldhelm trifft für Lausitzer Füchse

Die Gastgeber gingen zwar in der 8. Minute durch den Treffer von Topscorer Peter Quenneville mit 1:0 in Führung. Aber die Gäste aus Kaufbeuren hatten zunächst mehr vom Spiel und auch mehr Chancen. Sie kamen in der 26. Minute zum verdienten Ausgleich durch Joseph Lewis. Aber Weißwasser hat ja einen Peter Quenneville. Der Mann mit dem Goldhelm des Topscorers traf kurz danach zum 2:1 (28.) und legte anschließend für Clarke Breitkreuz zum 3:1 (31.) auf. Das 4:1 (39.) kurz vor der zweiten Drittelpause erzielte Quenneville dann wieder selbst.
Während Brett Carson vor allem körperliche Präsenz und Übersicht in der Defensive zeigte, war die Partie für Eric Valenti vorzeitig beendet. Der zweite Neuzugang der Füchse kam zum letzten Drittel nicht mehr auf das Eis. Neben dem Dreifach-Torschützen Peter Quenneville avancierte Torhüter Tobias Ancicka mit zahlreichen Paraden zum Mann des Spiels.
Neuzugang Brett Carson (M.) spielte gegen Kaufbeuren zum ersten Mal für die Lausitzer Füchse.
Neuzugang Brett Carson (M.) spielte gegen Kaufbeuren zum ersten Mal für die Lausitzer Füchse.
© Foto: Thomas Heide

Lausitzer Füchse gegen Kaufbeuren – die Reaktionen

Tray Tuomie (Trainer ESV Kaufbeuren): „Wir sind trotz des Rückstandes gut ins Spiel gestartet. Nach unserem Ausgleich im 2. Drittel haben wir dann allerdings den Faden verloren. Weißwasser hat eine gute Mannschaft. Sie haben in dieser Phase drei Tore geschossen. Außerdem haben wir heute gegen einen guten Torwart verloren. Trotzdem bin ich stolz auf meine Mannschaft. Sie hat alles gegeben.“
Chris Straube (Trainer Lausitzer Füchse): „Wir haben teilweise nicht gut gespielt. Man hat der Mannschaft die neuntägige Pause angemerkt. Unsere starke erste Reihe hat heute gemeinsam mit unserem Torhüter Tobias Ancicka den Unterschied gemacht.“
Brett Carson (Lausitzer Füchse): „Ich habe etwa vier Wochen lang kein Spiel bestritten. Deshalb war es nicht ganz einfach für mich. Ich habe versucht, mein Spiel einfach zu halten. Mein Ziel ist es, mich jetzt schnell an die Liga zu gewöhnen. Auch die Trainingseinheiten mit dem Team werden mir guttun.“

Lausitzer Füchse gegen Kaufbeuren – die Statistik

Lausitzer Füchse – ESV Kaufbeuren 4:1 (1:0, 3:1, 0:0)
Tore: 1:0 Quenneville (8.), 1:1 Lewis (26.), 2:1 Quenneville (28.), 3:1 Breitkreuz (31.), 4:1 Quelleville (39.); Schiedsrichter: Kannengießer/Janssen Zuschauer: keine; Strafminuten: 6/4.
Das nächste Spiel: Lausitzer Füchse – Löwen Frankfurt am Freitag um 19.30 Uhr.