Trotz des mehr als einen Monat geltenden Teil-Lockdowns sind die Infektionszahlen in Sachsen Grund zur Sorge. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und im Kreis Bautzen kletterte die 7-Tage-Inzidenz nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) über die Marke von 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das habe es seit Ausbruch der Pandemie in Sachsen nicht gegeben, bestätigte am Sonntag das Gesundheitsministerium in Dresden. Das Land weist am Wochenende keine aktuellen Infektionszahlen aus. In dessen Übersicht hatte der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Freitag noch bei 470,3 Neuinfektionen, der Kreis Bautzen bei 441 pro 100.000 Einwohnern gelegen. Das RKI gab den Wert nun mit 534,6 für die Sächsische Schweiz an. Der Landkreis Bautzen meldet am Sonntag 500,6.
Im bundesweiten Vergleich gehören die beiden Regionen damit zu jenen, in denen die Pandemie derzeit am heftigsten grassiert. Höher liegt die Inzidenz laut RKI einzig im bayerischen Landkreis Regen.
Landratsamt Pirna kündigt weitere schritte an
Das Landratsamt in Pirna kündigte am Sonntag weitere Schritte an, um die Pandemie einzudämmen. So seien flächendeckende Tests in allen Senioren- und Pflegeheimen - den Angaben nach Schwerpunkte des Infektionsgeschehens - geplant. Dabei sollen alle Bewohner und Beschäftigten auf das Corona-Virus getestet werden, sagte eine Behördensprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Zudem soll der Zutritt nur noch nach einem negativen Test möglich sein. Diese Regeln würden voraussichtlich Mitte der Woche in Kraft treten, hieß es. Außerdem dringe der Landkreis zusammen mit anderen Landratsämtern beim Kultusministerium auf Wechselunterricht an allen Schulen.
Sachsen insgesamt ist seit einiger Zeit unter den Bundesländern negativer Spitzenreiter beim aktuellen Infektionsgeschehen. Der Inzidenzwert des Freistaates ist zuletzt laut RKI knapp über die Marke von 300 geklettert - das ist mehr als doppelt so hoch wie der Wert bundesweit (142).