Es ist ein nasskalter Tag, der mit Graupel, Schnee und Regen eher an den scheidenden Winter erinnert als an den kalendarischen Frühling. Doch davon unbeeindruckt, plaudert Martin Helmchen darüber, wie im vergangenen Sommer zum ersten Mal die Scheune auf dem Gelände der Drauschemühle in Bornsdorf (Dahme-Spreewald) Publikum und Musiker gleichermaßen beim Baustellen-Konzert begeistert hatte.
Besucher erinnern sich noch gut an die beeindruckende Akustik in dem als landwirtschaftliches Gebäude errichteten „Konzertsaal“. Und auch der Hausherr stimmt zu, dass sogar draußen auf der Wiese ein wunderbares Musikerlebnis möglich ist. Es ist das Arbeiten mit der Natur, die Beziehung von Mensch und Natur, von der Cellistin Marie-Elisabeth Hecker und der Pianist Martin Helmchen beeinflusst sind.

Große Dichte an Stars

Es sind jetzt gute Voraussetzungen geschaffen, dass ihr seit Längerem geplante internationale Kammermusikfestival „Fliessen“ in diesem Sommer Premiere haben wird – im Rahmen der Brandenburgischen Sommerkonzerte, die in ihre 32. Saison starten. Einen kleinen Eindruck von der Musik-Klasse, die die Zuhörer im Juli erwartet, geben die beiden künstlerischen Leiter bei diesem winterlichen Kurzbesuch. Sie musizieren im Probenraum des Wohnhauses, in dem das Musiker-Ehepaar mit der Familie lebt. Eigentlich sollte in der Scheune gespielt werden, „doch das würde der Flügel bei diesem Wetter nicht vertragen“, erklärt Martin Helmchen. Und so sitzen die Zuhörer dicht gedrängt, lassen sich für einige Augenblicke in die Welt der Kammermusik entführen – im wahrsten Sinn des Wortes.
„Direkt zu uns vor die Haustür nach Bornsdorf in die Drauschemühle einzuladen, ist für uns etwas ganz Besonderes“, betont Martin Helmchen. Das Miteinander und die Begegnung von Musikern und Publikum werden für eine Woche im Mittelpunkt stehen. Das Festival „Fliessen“ soll eine Zeit der Begegnung werden – und das auf höchstem musikalischen Niveau. „Das Kammermusikfestival wird vermutlich im Juli die größte Dichte an Klassikstars, die Brandenburg je gesehen hat, in den Spreewald und die Niederlausitz bringen“, ergänzt Wolfram Korr. Der künstlerische Leiter der Brandenburgischen Sommerkonzerte ist bekennender Liebhaber von Kammermusik. Der Auftakt wird am 8. Juli in der Konzertscheune der Drauschemühle gegeben – als Zentrum des internationalen Kammermusikfestivals „Fliessen“.

Auch Konzerte in Lübbenau und Finsterwalde

Spielorte werden neben der Konzertscheune in Bornsdorf in der Gemeide Heideblick unter anderem das Schloss Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) und der neue Konzertsaal in Finsterwalde (Elbe-Elster) sein. „Wir unterstützen das Festival ‚Fliessen‘ gern“, unterstreicht Rochus Graf zu Lynar. Im Saal des Schlosses werden nicht nur Werke von Antonio Vivaldi, Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms erklingen, es wird auch einen Vortrag und eine Diskussion zum Thema „Wem gehört das kulturelle Erbe Brandenburgs?“ geben. Im Schlosssaal können bis zu 300 Konzertgäste begrüßt werden.
Ein Nachtkonzert in der Sankt-Nikolai-Kirche in Luckau (Dahme-Spreewald), die Aufführung „Karneval der Tiere“ in der Glashütte Baruth (Teltow-Fläming), ein Konzert in der Paul-Gerhardt-Kirche Lübben (Dahme-Spreewald) sowie ein Konzert mit Führung und Diskussionsrunde in der Kulturweberei Finsterwalde stehen auf dem „Fliessen“-Programm. Zu „Finale und Zugabe“ kommen die Besucher dann wieder an der Drauschemühle zusammen. Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen sowie weitere Musiker werden Robert Schumann spielen. „Freuen Sie sich auf musikalische Überraschungen, und feiern Sie mit uns gemeinsam die erste Ausgabe des Kammermusikfestivals ‚Fliessen‘“, wünschen sich die beiden künstlerischen Leiter.
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Mit Johann Sebastian Bach im Schlosssaal Lübbenau verabschiedet sich Cellistin Marie-Elisabeth Hecker an diesem winterlichen Tag. Gemeinsames Erleben, Begegnungen, das Entdecken von Neuem und Verbindendem, die Suche nach einer gemeinsamen Sprache – das ist es, worum es Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen beim Musizieren geht. Alles soll „fliessen“ im Land der Wasserläufe – die Musik, die Gedanken, die Erfahrungen, die Begegnungen von Menschen in einer einzigartigen Landschaft.

32. Saison der Brandenburgischen Sommerkonzerte

„Fliessen“ heißt das internationale Kammermusikfestival, das erstmalig vom 8. bis 15. Juli im Spreewald und der Niederlausitz stattfinden wird. Zu den Spitzenmusikern, die auf Einladung von Cellistin Marie-Elisabeth Hecker und Pianist Martin Helmchen zum gemeinsamen Konzertieren kommen, gehören Christian Tetzlaff, Julian Steckel, Antje Weithaas, Tobias Feldmann und weitere bekannte Musiker der Klassik.
Integriert ist dieses Festival in die 32. Saison der Brandenburgischen Sommerkonzerte, die vom 20. Mai bis 9. September stattfindet. Rund 30 Konzerte mit Beiprogrammen rund um die Veranstaltungsorte werden an den Wochenenden geboten.
Karten unter www.brandenburgische-sommerkonzerte.org und Tel. 030 89043430