Der Sturm hat die Einsatzkräfte am Freitag in Atem gehalten. Wie bei der Leitstelle Lausitz zu erfahren ist, waren am Freitagnachmittag (3.2.) gegen 15.30 Uhr etwa 80 wetterbedingte Einsätze angefallen. 40 waren zu jenem Zeitpunkt schon abgearbeitet. Zum Abend hin und in der Nacht wurde es dann deutlich ruhiger. Einsätze gab es auch im Norden Brandenburgs – allerdings bedeutend weniger. Mitunter aber führten auch sie zu Einschränkungen.
Um 12.30 Uhr ging es los, teilt die Leitstelle Lausitz mit. Zahlreiche Bäume waren von den starken Windböen umgerissen worden. Die Einsätze begannen im südlichen Landkreis Dahme-Spree und weiteten sich nach Oberspreewald-Lausitz und den südlichen Spree-Neiße-Kreis aus. Stromleitungen seien beschädigt worden. Das war unter anderem bei Finsterwalde der Fall.

Bahn in Cottbus betroffen

Die Leitstelle rechnete damit, dass die ungestüme Wetterlage am Abend noch anhält. Die Bevölkerung wurde eindringlich davor gewarnt, die Wälder zu betreten.
Beeinträchtigungen gab es sturmbedingt auch im Bahnverkehr. Betroffen war unter anderem die Odeg-Linie der RB65 zwischen Hagenwerda und Cottbus sowie die RB 46 zwischen Cottbus und Forst. Zugausfälle und Verspätungen gab es auch auf der Strecke zwischen Cottbus und Senftenberg.
Einsatz bei Spremberg: Die Feuerwehr räumt bei Klein Loitz in der Nähe von Spremberg Äste von der Straße.
Einsatz bei Spremberg: Die Feuerwehr räumt bei Klein Loitz in der Nähe von Spremberg Äste von der Straße.
© Foto: Toni Aderhold /Blaulichtreport Lausitz

Spremberg akut betroffen

Mehrere Bäume hat der Sturm am Freitagnachmittag in der Spremberger Region entwurzelt. Weil in Klein Loitz ein Baum in eine Freileitung gefallen war, traf gleich mehrere Dörfer der Gemeinde Felixsee und auch Spremberger Ortsteile ein Stromausfall. Reuthen, Bloischdorf, Klein Loitz, Bohsdorf, Hornow, Wadelsdorf und Türkendorf, zählte Evelyn Zaruba, Pressesprecherin der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom mbH, auf. „1300 Kunden sind betroffen. Aber die Techniker sind dran, es laufen erste Umschaltungen“, bestätigte sie kurz nach 15 Uhr. Bei den Städtischen Werken Spremberg waren zu diesem Zeitpunkt keine Störungen bekannt. Der kommunale Stromversorger hat nur noch wenige Freileitungen.
Kurz vor 14 Uhr hatte die Feuerwehr in Spremberg in die Mühlenstraße ausrücken müssen. Hier war ein Baum auf einem Hof umgekippt. Menschen wurden nicht verletzt, aber ein Auto wurde beschädigt.

Sturmtief wütet auch in Hoyerswerda

Starkregen und heftiger Wind haben am Freitagnachmittag auch die Feuerwehren in und um Hoyerswerda in Atem gehalten. Am frühen Nachmittag wurden die Windböen so stark, dass an mehreren Orten Bäume entwurzelt wurden, umkippten oder einzelne Äste abgebrochen sind. Die Feuerwehren rückten aus, um Straßen freizuräumen und Gefahrenstellen zu beseitigen. „Es waren außer die Stadt Hoyerswerda auch alle Umlandgemeinden betroffen. Auch in Lohsa, Lauta, Bernsdorf, Wittichenau und der Elsterheide rückten die Feuerwehren aus“, teilt die Leitstelle Ostsachsen mit.

Der Strom fällt aus

Los ging es gegen 13.30 Uhr als sich der Wind verstärkte. Laut Wetterstation Hoyerswerda erreichten einzelne Böen bis zu 80 km/h. Bis zum Abend gegen 18 Uhr waren im nördlichen Bereich des Landkreises Bautzen bereits mehr als 40 Feuerwehreinsätze nötig.
An mehreren Stellen fielen Bäume in Stromleitungen, sodass zahlreiche Stromausfälle gemeldet wurden. Bereits ab 14 Uhr waren zum Beispiel Haushalte in Bröthen-Michalken und in Lauta ohne Strom, ab 16.45 Uhr fiel dann auch in Lauta-Dorf sowie in Tätzschwitz und Geierswalde  der Strom aus.
Auch im Kreis Hoyerswerda kam es zu zahlreichen Sturm-Einsätzen. Häufig lagen ganze Bäume oder große Äste auf der Fahrbahn.
Auch im Kreis Hoyerswerda kam es zu zahlreichen Sturm-Einsätzen. Häufig lagen ganze Bäume oder große Äste auf der Fahrbahn.
© Foto: Toni Aderhold /Blaulichtreport Lausitz

In Potsdam Bus und Tram betroffen

Auch die Landeshauptstadt blieb nicht verschont. In Potsdam löste das stürmische Wetter Einschränkungen im Tram- und Busverkehr aus, weil auch dort Bäume umstürzten. Der Verkehrsbetrieb rechnete mit Störungen bei den Tram-Linien 92 und 96 bis zum Abend. Auch im Havelland und in der Ostprignitz gab es vermehrt Einsätze. Die Deutsche Presseagentur berichtet unter Berufung auf die Leitstelle in Eberswalde von umgestürzten Bäumen, die vereinzelt auch auf ein Wohnhaus und ein Auto fielen. Menschen seien nicht verletzt worden.
Die Berliner S-Bahn meldete vereinzelt „witterungsbedingte Störungen“. Fahrgäste mussten auf manchen Strecken mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Der Zugverkehr zwischen Hoppegarten und Strausberg-Nord etwa war unterbrochen, hieß es am Freitagnachmittag bei Twitter.

Schlosspark Oranienburg geschlossen

Vorsicht galt auch in Parks, weil Äste abbrechen könnten. Der Schlosspark in Oranienburg blieb am Freitag wegen des stürmischen Wetters geschlossen. Daher wurde auch eine Veranstaltung mit illuminierten Skulpturen im Schlossgarten abgesagt.
Wie es seitens der Leitstelle Nord-Ost am Abend heißt, gab es im Gebiet Barnim, Uckermark und Oberhavel insgesamt 36 Einsätze. Sie alle spielten sich im eher kurzem Zeitraum zwischen 13 und 15 Uhr ab.

Lausitz rechnet mit Einsätzen bis in die Nacht

Anders ist die Lage in der Lausitz. Dort werden am Freitag zu später Stunde in der Leitstelle an die 150 Einsätze verbucht. Vereinzelt laufen auch am späten Abend noch welche. Trotz vieler Alarmierungen seien keine Menschen zu Schaden gekommen. Noch bis 4 Uhr wird mit stürmischen Böen gerechnet. Das Ausmaß der Schäden wird zum Teil vielleicht erst am Samstagmorgen zu sehen sein.