Wenn es stimmt, was Lehrkräfte anonym über rechtsextreme Umtriebe an einer Schule im Landkreis Spree-Neiße berichten, ist es höchste Zeit, dass Behörden und die Landesregierung einschreiten. Obwohl die Gefahr des Rechtsextremismus in Brandenburg seit 1990 nie klein war, könnten hier Anzeichen systematischen Versagens vorliegen.
Warum tun sich die Lehrkräfte nicht zusammen, wenn einige Jugendliche ihnen auf der Nase herumtanzen? Warum reagieren Schulverantwortliche erst auf öffentlichen Druck?

Rechtsextremismus an Schule: Anonyme Schreiben reichen nicht

Keine Schule braucht vor Nazis zu kuschen. Mehr Schulsozialarbeiter und externe Fachleute können unterstützen. Beim Verdacht von Straftaten muss ermittelt werden. Dazu bedarf es eines offenen Umgangs mit solchen Problemen. Anonyme Schreiben reichen nicht. Daher zögern auch wir Journalisten, die Schule zu nennen.
Nun liegen Vorwürfe auf dem Tisch. Vertreter aus Schule, Behörden und Politik sprechen darüber. Die Polizei ermittelt. Jetzt gilt es, die friedlichen Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte zu schützen. Schulen sollen demokratische Lern- und Schutzräume sein.