In Deutschland erfreut sich das Knacken von Geldautomaten außerordentlicher Beliebtheit. Fast 400 Fälle, bei denen eine Beute im Wert von rund 20 Millionen Euro zu Buche schlägt, führt die Kriminalstatistik für das Jahr 2021. In Brandenburg schien das Problem weitgehend aus der Welt zu sein: Nach einer Welle von mehreren Dutzend Sprengattacken auf Bankautomaten von Mitte 2015 bis Ende 2018 hat es zuletzt kaum noch Fälle gegeben. Laut dem Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) ist 2021 in Brandenburg kein einziger Fall verzeichnet.

Brandenburg: 2022 kehren die Geldautomatensprenger zurück

Im Herbst 2022 geraten Automaten in Vehlefanz, Dallgow-Döberitz, Rüdersdorf, an der Grenze zu Marzahn und unweit der Autobahn A13 bei Ortrand in das Visier der Täter. Im Dezember trifft es die Geldausgabestellen in Klettwitz bei Senftenberg, Bernau und Wustermark.
In Bernau haben Unbekannte mitten im Vorweihnachtsgeschäft versucht, einen Geldautomaten der Berliner Volksbank, der sich am Eingang zu einem Supermarkt innerhalb einer Einkaufspassage befindet, zu sprengen. Der Versuch misslingt. Die Täter müssen ohne Beute das Weite suchen. Der Schaden für die umgebenden Händler, die ihre Geschäfte aufgrund der Sprengung durch die Polizei nicht öffnen konnten: 160.000 Euro.
Gesprengte Geldautomaten in der Lausitz

Bildergalerie Gesprengte Geldautomaten in der Lausitz

Niemand wird verletzt. Dass es durchaus schlimmer kommen kann, zeigt der Überfall auf eine Bankomat in Altdöbern im Juni 2015. Weil die Diebe die Wucht der Explosion falsch einschätzen, fängt das angrenzende Gebäude Feuer und auch die Decke des daneben liegenden Supermarktes bricht durch die Explosion zusammen.

Geldautomat gesprengt: meist fester Sprengstoff genutzt

Gesprengt wird häufig mit einem Gasgemisch. Neben dieser Methode setzen Geldautomatenräuber aber auch immer häufiger auf festen Sprengstoff, so das jüngste Lagebild des BKA. Pyrotechnik und selbst gebastelte Sprengsätze seien häufig das Mittel der Wahl.
Das trifft auch auf die Taten in Brandenburg zu. Das sei gefährlich und kann schlimme Folgen für alle Beteiligten haben, so Bodo Baumert, Polizeireporter bei der Lausitzer Rundschau. Denn im schlimmsten Falle gehe es nicht nur um die Täter, sondern auch um die Sicherheit von Anwohnern und Anwohnerinnen, Einsatzkräften und Passanten.

Internationale Banden kommen bis nach Brandenburg

Warum ist aber ausgerechnet Brandenburg trotzdem immer wieder Magnet für Geldautomatensprenger? Das und mehr Fragen klärt das Reporter-Team in der neuen Episode des Podcasts „Akte Brandenburg“:
Außerdem sprechen wir in der Folge auch über die internationalen Verstrickungen der Täterkreise und darüber, warum derartige Überfälle langfristig unangenehme Folgen für die Menschen in Kleinstädten und auf Dörfern haben können.
Wenn ihr die letzte Folge von „Akte Brandenburg“ verpasst habt, könnt ihr sie hier nachhören:
Die Episode dreht sich um den Fall eines Familienvaters aus Doberlug-Kirchhain, der beschuldigt wird, seine eigene Tochter getötet haben. Die immer neuen Winkelzüge im Prozess zeigen schließlich eine

Das ist der True Crime Podcast „Akte Brandenburg“ von MOZ.de und LR.de

Mit „Akte Brandenburg“ haben MOZ.de und LR.de einen neuen Podcast gestartet. In dem True-Crime-Format berichtet das Moderationsteam monatlich über echte, spannende und skurrile Kriminalfälle aus Brandenburg. Zu hören gibt es „Akte Brandenburg“ auf MOZ.de, auf LR.de und überall da, wo ihr Podcasts hört. Die nächste Episode ist bereits in Vorbereitung. Abonniert also den Podcast kostenlos und verpasst keine Folge!