Die Sonne brennt ein wenig im Gesicht. Es ist ein warmer Frühlingssonntag, bestes Ausflugswetter. Der 36-jährige Cottbuser und seine 28-jährige Begleiterin machen eine Spitztour mit dem Auto. Sie sind nicht angeschnallt, wollen das Gefühl von Freiheit erleben. Doch die Fahrt wird zur Katastrophe.
Der Wagen ignoriert eine Polizeikontrolle. Und gibt Gas. Zwei weitere Polizeiwagen hängen sich an das flüchtende Peugeot-Cabrio, das mit überhöhter Geschwindigkeit, aus Cottbus in Richtung Westen jagt.

Akte Brandenburg: Verfolgungsjagd in Kolkwitz bei Cottbus wird zur Todesfahrt

In der nächsten Gemeinde, Kolkwitz, werden die Manöver noch gewagter: Ohne Vorfahrtsregeln zu beachten, rast der Fahrer durch die engen Straßen der Siedlung, schlägt Haken, übersieht Stopp-Schilder. In Wohngebieten ist er trotz Tempo 30 durchschnittlich mit etwa 75 Kilometer pro Stunde unterwegs. Die Versuche der Polizeiwagen, das Fahrzeug zum Anhalten zu bewegen, scheitern.
Der Fahrer schafft es aus Kolkwitz heraus. Eine von der anderen Seite herannahende Polizeistreife aus Calau versucht, die Verfolgungsjagd mithilfe eines Stop-Sticks zu unterbrechen. Das gelingt nicht: Der Wagen überschlägt sich, die Beifahrerin wird herausgeschleudert und stirbt noch am Unfallort. Die Folge eines illegalen Straßenrennens, bei dem es keine Gegner braucht.

Akte Brandenburg: Flucht vor Polizeikontrolle – Waffe der Grund?

Der Fahrer wird vor dem Amtsgericht Cottbus angeklagt. Warum ist er überhaupt vor der Polizei geflüchtet? Warum hat der Stop-Stick nicht funktioniert? Hat die Polizei eine (Teil-)Schuld an dem Unfall? Auch die Waffe, welchem beim Crash aus dem Innenraum des Unfallwagens fällt, gibt Rätsel auf. Diese und weitere Kontroversen behandelt das Team unseres Podcast-Formats „Akte Brandenburg“ in der aktuellen Episode:
Gemeinsam mit Gerichtsreporterin Heike Reiß, die den Fall begleitet hat, klären die Moderatorin Lisa Hör und ihr Kollege Lukas Märkle, wie genau ein Stop Stick funktioniert, warum der Unfallfahrer Kontakt zur Cottbuser Redaktion der Lausitzer Rundschau gesucht hat und warum er trotz Verurteilung weiterhin nur mutmaßlicher Täter ist.
Wenn ihr die letzte Folge von „Akte Brandenburg“ verpasst habt, könnt ihr sie hier nachhören:
In dieser Episode geht es um ein Paar aus Eberswalde, das vor 60 Jahren nach Costa Rica auswandert und dort den ersten Nationalpark gründet. Doch ihre Geschichte nimmt einen blutigen Ausgang, mitten im Regenwald.

Das ist der True Crime Podcast „Akte Brandenburg“ von MOZ.de und LR.de

Mit „Akte Brandenburg“ haben MOZ.de und LR.de einen neuen Podcast gestartet. In dem True-Crime-Format berichtet das Moderationsteam monatlich über echte, spannende und skurrile Kriminalfälle aus Brandenburg. Zu hören gibt es „Akte Brandenburg“ auf MOZ.de, auf LR.de und überall da, wo ihr Podcasts hört. Die nächste Episode ist bereits in Vorbereitung. Abonniert also den Podcast kostenlos und verpasst keine Folge!