- Die Corona-Infektionszahlen gehen zurück.
- In Brandenburg liegt die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz unter der 100er-Marke.
- In vielen Landkreisen tritt die Bundes-Notbremse außer Kraft.
- Die Landesregierung hat Lockerungen angekündigt. Ist dann auch Camping wieder möglich?
Die Brandenburger Landesregierung will in der kommenden Woche die Weichen für mögliche Öffnungen ab Pfingsten für Gaststätten und Tourismus im Freien stellen. „In Abhängigkeit der Entwicklung sollen ab der Pfingstwoche schrittweise Öffnungen im Außenbereich möglich werden. Ein genauer Stichtag kann dazu noch nicht genannt werden“, teilte Regierungssprecher Florian Engels am Mittwoch (05.05.02021) in Potsdam mit. „Die Öffnungsschritte können zum Beispiel Gastronomie, Kultur, Sport und Tourismus unter freiem Himmel betreffen.“ Die Landesregierung plant nach seinen Angaben, die Corona-Eindämmungsverordnung am kommenden Dienstag (11.05.2021) zu aktualisieren.
Camping in Brandenburg: Das gilt für Urlauber nach den aktuellen Corona-Regeln
Für Camping-Urlauber ist im Augenblick noch nicht viel möglich in Brandenburg. Laut der aktuellen Corona-Regeln des Landes ist es unter anderem Betreiberinnen und Betreibern von Beherbergungsstätten, Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen sowie Vermieterinnen und Vermietern oder Verpächterinnen und Verpächtern von Ferienwohnungen und ‑häusern untersagt, Personen zu touristischen Zwecken wie Freizeitreisen zu beherbergen. Das heißt: Für Tagestouristen oder Kurzurlauber gilt ein Beherbungsverbot und die Campingplätze und Wohnmobilstellplätze zwischen dem Lausitzer Seenland im Süden und der Mecklenburgischen Seenplatte im Norden sind weiter geschlossen.
Camping in Brandenburg: Dauercamper genießen Privilegien auf den Campingplätzen
Das Verbot von touristischen Übernachtungen auf Campingplätzen in Brandenburg gilt nicht für alle Urlauber:
- Für Dauercamper gelten etwas lockerere Corona-Regeln. Sie dürfen nämlich auch weiterhin zu ihrem Wohnwagen.
- Dauercamper mit einem Miet- oder Pachtvertrag mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr dürfen ihren Platz weiterhin betreten und dort auch übernachten.
- Dabei müssen sie sich allerdings komplett selbst versorgen.
- Gemeinschaftstoiletten oder Duschen auf den Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen müssen zu bleiben.
Camping in Brandenburg: Das sollte beim Wildcampen beachtet werden
Wildcampen ist in Deutschland relativ unübersichtlich. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Gesetze. In Paragraph 59 des Bundesnaturschutzgesetzes ist verankert, dass „das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung“ allen gestattet ist. Darunter fallen private Wege, Feldraine, Heide-, Öd- und Brachflächen sowie landwirtschaftliche Flächen außerhalb der Nutzzeit, also vor der Saat und nach der Ernte. Das heißt aber nicht, dass jeder gleich sein Zelt aufschlagen oder Wohnmobil parken darf. In Nationalparks ist Wildcampen grundsätzlich verboten. Das gleiche gilt auch für Naturschutzgebiete und viele andere geschützte Naturräume - worunter oft auch idyllische Flussufer fallen, die Kanufahrern als Nachtlager reizvoll erscheinen mögen.
In Brandenburg dürfen Fuß-, Reit- und Wasserwanderer in der freien Landschaft für eine Nacht ihr Zelt aufstellen. Ausgenommen von dieser Regelung sind in Brandenburg Gärten, Höfe oder andere private Flächen. Laut Bußgeldkatalog drohen bei bis zu zehntägigem Wildcamping in geschützten Gebieten, wo Wildcampen nicht erlaubt ist, mit Zelt oder Wohnwagen Strafen von 100 bis 400 Euro.
Corona-Zahlen in Brandenburg: So ist die aktuelle Lage
Die aktuelle Corona-Verordnung in Brandenburg gilt noch bis 16.05.2021 - zu Pfingsten könnte es also durchaus Lockerungen geben. Denn am Donnerstag (07.05.2021) lagen bereits 9 der 18 Landkreise und kreisfreien Städte zum Teil deutlich unter der Inzidenz von 100. Touristiker im nördlichen Teil des Spreewaldes im Landkreis Dahme-Spreewald können sich zum Beispiel durchaus Hoffnung machen, denn dort liegt die Inzidenz mit 80,8 ebenfalls bereits deutlich unter der 100. Corona-Hotspots sind nach wie vor noch die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster im Süden Brandenburgs inklusive der kreisfreien Stadt Cottbus.
Aktuelle Fallzahlen zu Infektionen, Impfung und Co. (Stand: 10.05.2021) auf einen Blick:
- 7-Tage-Inzidenz: 88,1
- Neuinfektionen: 142
- Infektionen seit Beginn der Pandemie: 105.076
- neue Todesfälle: 3
- Todesfälle insgesamt: 3633
- Impfquote (Erstimpfung): 28,6 Prozent
- Impfquote (vollständig): 9,3 Prozent
Urlaub in Brandenburg: Neben Camping erlebt auch das Wandern einen Boom
Nicht nur Camping erfreut sich in Brandenburg in der Corona-Krise wachsender Beliebtheit, sondern auch das Wandern - gerade im Lockdown. Den Schub wollen Tourismusverbände nutzen, um ihre Regionen noch attraktiver für Aktivurlauber zu machen. „Das Interesse am Wandern auch im Flachland hatte schon vor der Corona-Pandemie kontinuierlich zugenommen“, sagte Birgit Kunkel, Sprecherin des Tourismus-Marketings Brandenburg (TMB). Wegen Corona scheine das Thema einen weiteren Schub bekommen zu haben. Online wächst das Interesse an Informationen zu Wandertouren.
Jährlich gibt es den Angaben zufolge allein 92,3 Millionen Tagesreisen nach und in Brandenburg. In Brandenburg stoßen sie auf ein Netz von über 2000 Kilometern touristisch besonders relevanter Wanderwege. Und es sollen noch weitere erschlossen beziehungsweise beworben werden. „Da das Thema boomt und durch die Pandemie auch der Nutzungsdruck zunimmt, widmen sich viele lokale Akteure diesen Aufgaben“, sagte Kunkel.