Von Christian Köhler

Hohen Besuch hat am Montag Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) im Rathaus empfangen. Timothy Eydelnant, US-Generalkonsul für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat dort über die avisierte Truppenverlegung der US-Streitkräfte in Richtung Polen von Donnerstag bis nächste Woche Montag berichtet. In mehreren Konvois aufgeteilt nämlich werden US-Soldaten der „1st Armored Brigade“ der ersten Infanterie Division im Rahmen der „Atlantic Resolve“ ihre Kameraden in Polen ablösen. Dazu werden sie einen Stopp am Truppenübungsplatz Oberlausitz (TÜP) machen.

„Es ist uns und den Kollegen von der U.S. Army Europe wichtig, Transparenz herzustellen“, erklärt er. Die Truppenverlegung sei zudem kein amerikanischer Alleingang, „sondern ein Ergebnis von Beschlüssen, die gemeinsam auf den Nato-Gipfeln getroffen wurden“, so der US-Generalkonsul. Mit dem Truppenaustausch soll die Einsatzbereitschaft der Nato in Osteuropa sichergestellt und „eine glaubwürdige Abschreckung“ aufgebaut werden, hieß es. Es handle sich dabei nicht um eine Bedrohung oder Provokation, sondern demonstriere die anhaltende Unterstützung der USA für die Nato. Der Truppenverlegung in Gänze habe die Bundesregierung zugestimmt. Insgesamt werden 3500 Soldaten, 210 Panzer und 500 Ketten- und 1500 Radfahrzeuge verlegt. Nach Angaben von TÜP-Kommandant René Pierschel werden zeitweilig 600 US-Soldaten in Haide rasten.

Weißwassers Oberbürgermeister nutzt den Besuch zudem, um Beziehungen zu den USA aufzubauen. Immerhin haben das Land seit 1990 in den Freistaat gut zehn Milliarden Euro investiert und damit etwa 18 000 Arbeitsplätze geschaffen. „Für uns ist der Besuch ein Anfang, um Verbindungen aufzubauen“, so Torsten Pötzsch. Timothy Eydelnant sichert zu, zeitnah erneut der Stadt einen Besuch abzustatten. „Ich würde gern ein Eishockeyspiel und ein Unternehmen besuchen“, sagt er, „das Waren in die Vereinigten Staaten exportiert.“ Torsten Pötzsch nimmt ihm beim Wort.