Seit 1628 ist das Saatreiten am Ostersonntag in Ostritz belegt. Historiker gehen sogar davon aus, dass es noch älteren Datums ist.
Fünfmal hat auch Stephan Meyer an dieser besonderen Prozession hoch zu Pferd teilgenommen. Es ist seine sechste Teilnahme und doch ist sie eine Premiere. Denn in seiner Funktion als Landrat des Landkreises Görlitz wird er das erste Mal dabei sein. Begleitet wird er zum zweiten Mal von seinem Sohn, erzählt er.
„Es ist immer wieder schön, diese Tradition zu erleben“, sagt Stephan Meyer weiter. Natürlich singe er auch dabei. „Großer Gott, wir loben dich“, komme ihm dabei spontan in den Sinn. Und wenn man mal nicht so textsicher sei, sei auch der Blick auf die Liederzettel erlaubt.

Start erfolgt auf dem Markt in Ostritz

Die besondere Form des Osterreitens – Saatreiten heißt es deshalb, weil damit auch die Bitte und das Gebet um gedeihliches Wachstum verbunden wird – startet Ostersonntag, 9. April, um 13 Uhr bei der katholischen Kirche in Ostritz. Anschließend wird der Marktplatz von Ostritz umritten. Gegen 13.45 Uhr trifft die Saatreiterprozession im Klosterhof vom Kloster St. Marienthal ein. Gegen 16 Uhr sind alle zurück in Ostritz. Während dieser Saatreiterprozession wird an den unterschiedlichen Wegkreuzen und Stationen durch die teilnehmenden Priester die Osterbotschaft und der Ostersegen verkündet.
Alljährlich nehmen durchschnittlich 80 Reiter – traditionell in Frack und Zylinder gekleidet – mit ihren prächtig geschmückten Pferden teil. Landrat Stephan Meyer ist mit seinem eigenen Pferd am Start.