Von Martina Arlt
Die Umsiedelung des Trebendorfer Ortsteils Mühlrose beschäftigt die Wehren der Gemeinde Schleife. Denn auf sie kommen nun großer Herausforderungen zu. Das ist bei der vierten Hauptversammlung der Gemeindefeuerwehr Schleife, an der sich die Kameraden aus den Orten Rohne, Mulkwitz, Mühlrose und Schleife am Freitagabend im SKC teilnahmen, deutlich geworden. Der Gemeindewehrleiter Detlef Slabina zog dort mit seiner Mannschaft Bilanz der Feuerwehrtätigkeit.
Durch die Umsiedelung befindet sich der Bau von zwei Feuerwehrgerätehäusern in Schleife und Rohne in der Planung. Dafür werden mehr als drei Millionen Euro investiert, zum großen Teil mit Fördermitteln. Doch auch der Eigenmittelanteil muss von der Gemeinde Schleife abgesichert werden. Für das Gerätehaus in Rohne soll es noch in diesem Jahr den Baustart geben. In der Zukunft heißt es aber auch, die Mühlroser Kameraden in Schleife mit zu integrieren.
Aufgrund der bevorstehenden Umsiedlung sind wir auch gefordert, die Kameraden aus diesem Dorf rechtzeitig zu uns einzuladen und mitzunehmen. Mir ist auch bewusst, dass die Integration nicht von heute auf morgen passieren kann. Wir sollten und müssen auch mit diesem Thema ganz sensibel umgehen und alles dafür tun, dass jeder Einzelne von der Umsiedlung betroffene gut in unsere Reihen aufgenommen wird, so der Gemeindewehrleiter Detlef Slabina. Auch Bürgermeister Reinhard Bork (parteilos) will die Mühlroser Kameraden mit offenen Armen empfangen, die sich für den Schleifer Standort entschieden haben.
Noch in diesem Jahr erhält Schleife außerdem ein Fahrzeug für den Katastrophenschutzzug Wald. Insgesamt gehören in der Gemeinde derzeit 152 Kameraden der Feuerwehr an. Der Altersdurchschnitt beträgt 37,7 Jahre. Sie verfügen über 47 Atemschutzgeräteträger, eine stolze Zahl. 2018 absolvierten sie insgesamt 102 Einsätze. Vier weitere Löschteiche sollen in den nächsten Monaten entstehen.
Eine Erfolgsgeschichte in der Kinderfeuerwehr Schleife tut sich zudem auf. Sie gründete sich 2017. Dafür geben Marco Jainsch und Thomas Kasper ihr Bestes. Cornelia Tennissen und Melanie Müller übernahmen dabei die pädagogische Arbeit. Denn wie sagte der Wehrleiter so schön: Mehr als 20 Kinder zu betreuen, kann man auch mit einem Sack Flöhe hüten vergleichen. Da die anfängliche Mitgliederzahl von 19 noch erhöht werden konnte, wurden ein Jahr nach Gründung zehn Kinder in die jeweiligen Jugendfeuerwehren übergeben.
Aber in Schleife gibt es auch eine First-Responder-Gruppe, die bei lebensrettenden Erste-Hilfe-Maßnahmen zum Einsatz kommt. Doch in letzter Zeit fühlten sie sich oft etwas überflüssig. Dazu meldet sich Doreen Mittelstedt zu Wort und merkt an, dass dieses Problem an der Leitstelle in Hoyerswerda liegt. Die Notfälle werden einfach nicht an diese Helfer vor Ort in Schleife weitergegeben, die oft lebensrettend sind, da sie keinen großen Anfahrtsweg haben.
Ingelore Ruge vom Katastrophenschutzamt des Landkreises Görlitz
und Gerd Preußing als stellvertretender Kreisbrandmeister sprachen sich dagegen sehr lobend über die Arbeit der Kameraden der Gemeindefeuerwehr Schleife aus.