Eine gemeinsame Streife von Bundespolizei und Zoll hat am Montagabend (18. September) gegen 22.45 Uhr einen Audi aus dem Mansfelder Land gestoppt, der die Brücke zwischen dem polnischen Przewoz (Priebus) und Podrosche (Gemeinde Krauschwitz) passiert hatte - kurz vor einem schwedischen Transporter. Am Steuer war laut Bundespolizei ein Minderjähriger aus Syrien. Der 15-Jährige gab gegenüber der Polizei an, das Fahren erst vor einigen Tagen erlernt zu haben.
Der Jugendliche ist nach Polizeiangaben für die Einschleusung von 23 Syrern und vier Jemeniten verantwortlich. Diese waren auf der Ladefläche des von ihm gefahrenen Sprinters entdeckt worden. Die Geschleusten befanden sich demnach bereits an Bord des Mercedes, als er der Jugendliche den Transporter circa 200 Kilometer vor der deutsch-polnischen Grenze übernommen hatte.
Der 15-Jährige lebt seit knapp zwei Jahren in einer thüringischen Kinder- und Jugendeinrichtung. Weil er sich unerlaubt entfernt hatte, fahndete die Polizei bereits nach ihm. Die zwei festgenommenen Erwachsenen und der jugendliche Schleuser müssen mit einer richterlichen Entscheidung rechnen, die in allen drei Fällen die Anordnung von Untersuchungshaft zur Folge haben könnte, so die Bundespolizei.
Weitere Gruppen bei Kodersdorf und bei Bad Muskau festgestellt
Neben diesen drei aufgedeckten Schleusungen sind am Montag weitere 32 Staatsangehörige aus Syrien im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf aufgegriffen worden. Die Migranten wurden dabei in kleineren Gruppen und in einem Fall am Morgen in Bad Muskau als größere Gruppe (18) angetroffen.
Bereits am Montagmorgen waren in der Nähe von Fichtenplan (Kreis Görlitz) 18 Menschen aus Syrien von zwei Schleusern abgesetzt worden, die später in der Nähe der polnischen Autobahn E40 festgenommen wurden. Kurz nach Mitternacht war am Montag ein tschechischer Pkw gestoppt worden, dessen ukrainischer Fahrer vier Syrer nach Deutschland gebracht hatte. Die Lage an der Grenze hat sich zuletzt zugespitzt. Die steigenden Flüchtlingszahlen machen auch dem Kreis Görlitz zu schaffen.