Die Schutzmaske ist wichtig gewesen, die Kaffeetasse und die Fotokamera. Mit ihr war Alina Kawczynski in der Corona-Zeit viel unterwegs. Und Nudeln hat sie neben die Kamera gezeichnet. Im Homeschooling war nicht nur das Lernen ein Problem, es ging auch um Pausen, um regelmäßiges Essen. Klassische Fusilli aus der Tüte geschüttet, um sie schnell al dente zu kochen. Einige hatten im Homeschooling an Gewicht zugenommen, andere das Essen fast vergessen.
Nelly Nicko: „Wir sind 14 Jahre gewesen, als das mit Corona losging.“ „Sich in Mathematik ein neues Thema allein zu erschließen, war schwer“, sagt Analea Dziejak. „Oft haben wir länger an Aufgaben gesessen“, erinnert sie sich. Selbst Schüler mit einer besonders guten Auffassungsgabe, denen es genügt, im Unterricht alles Wissen aufzusaugen, hatten plötzlich Probleme. „Wir haben gelernt, dass es ein Privileg ist, Unterricht zu haben“, sagt Alina Möhlmann. Dazu kam die Energiekrise, der Krieg, und der Klimawandel, den den Jugendlichen nicht vergessen wollen.
Vincent van Gogh inspiriert Spremberger Schüler
Einen Monat vor der Abiturprüfung im Erwin-Strittmatter-Gymnasium des Landkreises Spree-Neiße in Spremberg, zeigen sie, was sich über Scherenschnitten, in Landschaften, in Stillleben und Fotografien ausdrücken ließ. Es ist viel Farbenfrohes dabei. Seit Wochen wird am Programm der Vernissage gefeilt. Sie beginnt am 17. März um 17 Uhr. Eltern, Lehrer, Freunde, Kunstinteressierte sind eingeladen.
Die Schüler vom Kurs „Darstellendes Spiel“ bringen sich mit einer Szene zu Vincent van Goghs Bild „Dr. Gachet“ und der Kurzgeschichte „Das Kunstwerk“ von Anton Tschechow ein. Noch nie haben so viele Zwölftklässler – über 90 sind es im Abschluss-Jahrgang 2023 – am Gelingen der traditionellen Vernissage mitgearbeitet. Auch der Chor singt. Eine Idee der Lehrer, der Titel „Kunstspektakel – more than art“ bezieht alle ein.
Vier Bilder für die Auktion in Spremberg ausgesucht
Vier Bilder haben die Schüler in die Auktion gewählt. Ein Skelett mit Herz, ein Nachbild von einem der berühmtesten Sternenhimmel und das rote Fleisch einer Grapefruit sind dabei. Ihr Werk wegzugeben, fällt nicht allen leicht. Ein Opfer bringen, um genug Geld für den Abi-Ball zu haben? Neben den Malereien für die Auktion werden viele Bilder käuflich zu erwerben sein. Lena Peter kann loslassen: „Vielleicht bekommen sie bei ihrem neuen Besitzer einen schöneren Platz als in meiner Mappe.“ Sie hoffen auf ihren Mitschüler Malte Pötsch, den Auktionator.
Vernissage im Gymnasium
Die Vernissage am 17. März um 17 Uhr im Erwin-Strittmatter-Gymnasium, Mittelstraße 1 in Spremberg. Hereingelassen wird ab 16.30 Uhr. Das Motto der Schau des Abi-Jahrgangs 2023 heißt „Kunstspektakel – more than art“. Es wird Theater gespielt, gesungen, Kunst erklärt und Kunst versteigert. Neben Eltern, Lehrern, Gästen aus der Unternehmerschaft und der Stadtpolitik sind alle willkommen, die Kunst lieben. Auch um das leibliche Wohl kümmern sich die Schülerinnen und Schüler.